123 junge Landwirtinnen und Landwirte erhalten ihre Zeugnisse und Urkunden; 

(red). Zum ersten Mal eine gemeinsame Festveranstaltung für ganz Mittelfranken: Im Alten Reithaus in Triesdorf überreichten Regierungsvizepräsidentin Birgit Riesner und Ministerialrat Dr. Michael Karrer die Urkunden und Zeugnisse an 123 Landwirtinnen und Landwirte. Davon wählten 61 Absolventinnen und Absolventen den Weg über die dreijährige duale Ausbildung, 38 junge Landwirte bereiteten sich über das Bildungsprogramm Landwirt auf die Abschlussprüfung vor und 24 legten die Abschlussprüfung im Rahmen des Dualen Studiums an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ab.

Die Festansprache zum Thema „Landwirt/Landwirtin – der schönste, aber auch der wichtigste Beruf!“ übernahm Ministerialrat Dr. Michael Karrer. Zu Beginn stellte er fest, dass die Zahl der Berufsanfängerinnen und -anfänger im Beruf Landwirt im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen ist. Grüne Berufe sind „in“ bei den jungen Menschen. Um Erfolg im Beruf zu haben, ist eine fundierte Aus-, Fort- und Weiterbildung zwingend notwendig. Bereits um 1870 entstanden in Bayern die ersten Landwirtschaftsschulen, die sich in den letzten 150 Jahren als tragende Säule in der Fortbildung entwickelt haben. Landwirtschaft wird nicht einfacher, sondern komplexer, vielfältiger und diverser. Es gilt nicht nur die Ernährung sicher zu stellen, es gilt auch den Dialog mit der Gesellschaft zu führen. Der Landwirt muss heute als Unternehmer nicht nur „fachlich richtig“ handeln, sondern auch weitreichende Entscheidungen für sein Unternehmen treffen, das heißt, er muss mehr denn je strategisch denken und dabei die Wirtschaftlichkeit, die Anforderungen der Gesellschaft, neuere technologische Entwicklungen, Umweltaspekte und die rechtlichen Grundlagen in sein Denken und Planen einbeziehen.

Um dieses Wissen vermittelt zu bekommen, benötigt es Zeit. Wer 40 Jahre einen Betrieb erfolgreich bewirtschaften will, ist gut beraten, sich nach der Berufsausbildung drei Jahre Zeit für die Fortbildung an den Fachschulen zu nehmen. Die Kombination Landwirtschaftsschule und Höhere Landbauschule inklusive Meister für den Schwerpunkt „Übernahme des elterlichen Betriebes“ beziehungsweise die Technikerschule für den Schwerpunkt „Dienstleistungsbereich“ sind dafür bestens geeignet. Alles Fachschulen, die Mittelfranken zu bieten hat. „Landwirt ist tatsächlich der schönste Beruf – In der Natur mit der Natur arbeiten! Es ist aber auch gleichzeitig der wichtigste Beruf für die Menschheit: Ohne Strom können wir leben, ohne Lebensmittel nicht“, betonte Dr. Karrer.

Die besten Landwirtinnen und der beste Landwirt waren in diesem Jahr in den einzelnen Ausbildungsbereichen Berenike Kröck aus Steinkirchen mit einem Notendurchschnitt von 1,09 (duale Ausbildung). Ihr folgten Johanna Würtenberger aus Leutkirch (Hochschule Dual) mit einem Notendurchschnitt von 1,20 und Alfred Hock (Bildungsprogramm Landwirt) aus Höchstadt/Aisch mit einem Notendurchschnitt von 1,68. Als besondere Auszeichnung erhielten sie Buchgeschenke durch die Regierung von Mittelfranken und Bildungsgutscheine seitens des Bayerischen Bauernverbandes. In einem kurzweiligen Rückblick auf ihre Ausbildung stellten die Jahrgangsbesten besonders die Verbindung aus Theorie und Praxis als absolut notwendige Basis für den Einstieg in das Berufsleben heraus.

Eva Reitzlein, Leiterin des Bereichs Ernährung und Landwirtschaft, bedankte sich in ihrem Schlusswort bei den Mitgliedern der Prüfungsausschüsse sowie bei allen Lehrkräften für ihre Unterstützung, bei den Familien für den notwendigen Rückhalt in der Zeit der Ausbildung und bei den zahlreichen Ehrengästen für ihre Teilnahme an der Festveranstaltung. Sie gratulierte den jungen Landwirtinnen und Landwirten und forderte sie auf, sich weiterzubilden. „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, sobald man aufhört, treibt man zurück“, zitierte sie Benjamin Britten.

Seit Juli 2021 ist die Regierung von Mittelfranken neben der Meisterfortbildung in der Land- und Hauswirtschaft auch zuständige Stelle insbesondere für die Abnahme von Prüfungen in der beruflichen Bildung in Mittelfranken. Wer sich für eine Berufsausbildung in der Land- und Hauswirtschaft interessiert, erhält an den jeweiligen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten umfassende Auskunft durch die jeweiligen Beraterinnen und Berater für Bildungsfragen.

Bildunterschrift:  Gruppenbild duale Ausbildung; Foto: Regierung von Mittelfranken

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