(red). Die Pflegekosten gerade in der stationären Altenpflege steigen seit Jahren unaufhaltsam. Hinzu kommt ein weiteres Problem, das die Situation der Pflege in Bayern belastet. Um die aktuellen Entwicklungen der Personalentwicklung in der Pflege zu überprüfen hat der Landtagsabgeordnete Harry Scheuenstuhl, SPD, eine entsprechende Anfrage im Landtag gestellt.

Die Antwort des Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention bestätigt die Vermutung, dass die Personalentwicklung in der Pflege stagniert. Trotz steigender Zahl an Pflegebedürftigen wurde die Ankündigung im bayerischen Koalitionsvertrag zwischen CSU und FW „den Pflegeberuf attraktiver“ zu machen „und mehr qualifizierte Fachkräfte in Pflegeberufe“ zu bringen, verfehlt.

Die Zahl der abgeschlossenen Berufsausbildungen in den Bereichen der Altenpflege, der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege geben keinen Anlass zu Optimismus. In den Jahren seit 2021 sind die Zahlen teilweise gesunken oder nur unwesentlich gestiegen. Durch die Zusammenführung der Pflegeausbildungen in der generalistischen Pflegeausbildung lassen sich für die vergangenen zwei Jahre noch
keine belastbaren Vergleiche anstellen.

Besonders die Dauer der nicht besetzten Stellen in der Altenpflege bietet Grund zur Sorge. Im Durchschnitt der vier Jahre 2020 bis inklusive 2023 konnten offene Stellen in der Altenpflege für 255 Tage nicht neu besetzt werden. Im Schnitt wurden die genannten Stellen folglich 8,5 Monate nicht wiederbesetzt. Bei der Dauer, für die eine offene Stelle nicht neu besetzt werden kann, die durch das Staatsministerium mitgeteilt wurde, wurde auf die Daten der Bundesagentur für Arbeit zurückgegriffen. Es handelt sich hierbei also ausschließlich um Stellen, die der Bundesagentur als nicht besetzte Stellen gemeldet wurden. Nicht enthalten sind alle Stellen, die über den freien Markt, beispielsweise auf Internetportalen, vergeben werden.

Harry Scheuenstuhl fordert den Freistaat dazu auf, die Personalsituation in der Pflege entsprechend der Ankündigungen flächendeckend deutlich zu verbessern. Gerade in der Pflege darf nicht geschlampt werden, die pflegebedürftigen Menschen sind auf die Fürsorge des Staates angewiesen.

Bildunterschrift: MdL Harry Scheuenstuhl (SPD); Foto: Jens Hartmann

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