(red). Dennoch stabiler Arbeitsmarkt – weiterhin sehr viele offene Stellen: Im September sind 7.425 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 170 beziehungsweise 2,2 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 625 Menschen beziehungsweise 9,2 Prozent mehr als im September 2021. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,9 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im August. Demgegenüber ist sie um 0,3-Prozentpunkte höher als im September des Vorjahres (2,6 Prozent).

„Erwartungsgemäß sinkt die Arbeitslosigkeit im September gegenüber dem August. Diese Entwicklung ist nach dem Ende der Urlaubszeit und mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres üblich. Jedoch fällt sie heuer deutlich schwächer aus als in den Vorjahren. So lag der prozentuale Rückgang im September gegenüber August in den letzten drei Jahren zwischen 5,3 und acht Prozent“, erklärt Wolfgang Langer, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg.

Beunruhigt angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und des weiteren Verlaufs der Coronapandemie zeigen sich die Arbeitgeber*innen der Region. Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (AG-S) von Arbeitsagentur und Jobcentern signalisieren sie, dass ihnen vor allem die steigenden Energiekosten zunehmend Sorgen bereiten. „Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt in der Region Ansbach-Weißenburg aktuell noch weitgehend stabil. Die im Vergleich zum September 2021 höhere Zahl an Arbeitslosen ist insbesondere auf die Registrierung ukrainischer Geflüchteter in der Grundsicherung zurückzuführen“, erläutert Langer.

Arbeitslosenzahl im September 2022:……….7.425
Arbeitslosenzahl im September 2021:……….6.800
Arbeitslosenquote im September 2022:…….2,9 %
Arbeitslosenquote im September 2021:…….2,6 %

Weniger Arbeitslose im SGB III – Zahl im SGB II deutlich höher als im Vorjahr
Von den insgesamt 7.425 Arbeitslosen werden 3.640 und damit 49,0 Prozent von der Agentur für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 170 Personen beziehungsweise 4,5 Prozent weniger. Zieht man den Vergleich zum September 2021 liegt ein Minus von 440 Personen beziehungsweise 10,8 Prozent vor.

Bei den Jobcentern sind derzeit 3.785 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind genauso viele wie im Vormonat. Zum Vorjahresmonat errechnet sich ein Zuwachs um 1.065 Personen beziehungsweise 39,2 Prozent. Dieser ist mit dem Zuzug ukrainischer Staatsangehöriger zu erklären, die vor dem Krieg in ihrer Heimat fliehen mussten. Dementsprechend besitzen 1.157 Personen, also gut 30 Prozent der aktuell bei den Jobcentern arbeitslos gemeldeten Personen, die Staatsangehörigkeit Ukraine. Das sind 15 Personen beziehungsweise 1,3 Prozent weniger als im August.

Weniger neu gemeldete Stellen – Bestand offener Stellen weiter auf hohem Niveau
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem AG-S von Arbeitsagentur und Jobcentern 958 neue Stellen im Laufe des Monats. Im Vormonatsvergleich sind das 258 weniger. Der Vergleich mit September 2021 ergibt 84 Stellen weniger. Der größte Anteil an freien Stellen kommt mit 1.346 aus der Arbeitnehmerüberlassung. Danach folgt das verarbeitende Gewerbe mit 1.265 offenen Arbeitsstellen. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind 779 und im Baugewerbe 675 Stellen zu vergeben. Der Groß- und Einzelhandel hat 604 unbesetzte Arbeitsplätze. Das größte Plus gegenüber dem Vorjahresmonat gibt es im verarbeitenden Gewerbe mit 25 Prozent mehr freien Arbeitsstellen.

Ein Rückgang bei den neu gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vormonat ist im September durchaus üblich, zumal das Ausbildungsjahr begonnen hat und Stellen fürs neue Ausbildungsjahr überwiegend erst im Oktober oder später gemeldet werden. „Gleichwohl deutet der Rückgang bei den neu gemeldeten Stellen im Vergleich zum September 2021 auf eine gewisse Zurückhaltung der Arbeitgeber*innen bei Neueinstellungen angesichts der schwieriger werdenden gesamtwirtschaftlichen Lage hin“, führt Wolfgang Langer aus. Allerdings ist der Bestand an offenen Stellen mit 6.678 immer noch deutlich höher als jeweils im September der Vorjahre (2021: 6.003, 2020: 4.417). Selbst im September 2019, also vor der Coronakrise, waren im AG-S mit 5.170 weniger offene Stellen vorhanden.

Stadt und Landkreise

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 3,6 Prozent (Vormonat: 3,7 Prozent, Vorjahr: 3,2 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Vergleich zum
Vormonat um 75 auf 1.897, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 164 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 817, das sind im Vormonatsvergleich 61 Arbeitslose beziehungsweise 6,9 Prozent weniger. Im Bereich SGB II liegt sie bei 1.080, was einem Minus von 14 Personen beziehungsweise 1,3 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vorjahresvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 177, im SGB II steigt sie um 341 Personen.

Die Arbeitgeber*innen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im August 165 neue Stellen. Das sind 25 weniger als vor einem Monat und 51 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.392 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +24; Vorjahr: +309).

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt bei 4,2 Prozent (Vormonat 4,2 Prozent und September 2021 3,7 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen steigt im Vergleich zum August um 15 auf 998, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 108 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 392 Personen, das sind im Vormonatsvergleich 24 Arbeitslose beziehungsweise 5,8 Prozent weniger. Im Bereich SGB II liegt die Arbeitslosigkeit bei 606, was einem Plus von 39 Personen beziehungsweise 6,9 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum September 2021 sinkt die Arbeitslosigkeit im
SGB III um 10, im SGB II steigt sie um 118 Personen.

Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im September 155 neue Stellen, das sind 33 weniger als vor einem Monat und 27 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 729 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +9; Vorjahr: +40).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt bei 2,6 Prozent (Vormonat 2,7 Prozent und September 2021 2,4 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Vergleich zum August um 23 auf 2.839, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 271 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 1.496, das sind im Vormonatsvergleich zwölf Arbeitslose beziehungsweise 0,8 Prozent weniger. Im Bereich SGB II liegt sie bei 1.343, was einem Minus von elf Personen beziehungsweise 0,8 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum September 2021 sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 103, im SGB II steigt sie um 374 Personen.

Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Ansbach melden dem Arbeitgeber-Service im September mit 387 neuen Stellen vier weniger als noch vor einem Monat jedoch 48 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 2.488 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +65; Vorjahr: +49).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Roth liegt bei 2,3 Prozent (Vormonat: 2,4 Prozent und im September 2021 2,2 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Vergleich zum Vormonat um 87 auf 1.691, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 82 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 935, das sind im Vormonatsvergleich 73 Arbeitslose beziehungsweise 7,2 Prozent weniger. Im Bereich SGB II liegt sie bei 756, was einem Minus von 14 Personen beziehungsweise 1,8 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vorjahresvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 150, im SGB II nimmt sie um 232 Personen zu.

Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Roth melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im August 251 neue Stellen, das sind 196 weniger als vor einem Monat und entspricht einem Minus von 108 im Vorjahresvergleich. Insgesamt sind 2.069 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -18; Vorjahr: +277).
Foto: Brigitte Dorr

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