Attraktiv sein für Kinder, Eltern und Mitarbeitende

Die KiTa-Geschäftsführer des Dekanats Weißenburg blicken positiv in die Zukunft

Weißenburg/Thalmässing (red). Seit gut sieben Jahren gibt es im Dekanat Weißenburg Geschäftsführer für die evangelischen Kindertagesstätten. 14 der 16 Einrichtungen haben sich diesem Modell angeschlossen und werden von den beiden Geschäftsführern Klaus Neumann und Stefan Greiner professionell geführt. So konnten viele Baumaßnahmen realisiert werden und ansprechende Konzeptionen sind entstanden.

Früher, so Klaus Neumann, war ein Kindergarten ein Kindergarten. Die Kinder waren gut aufbewahrt und haben schön gespielt. Heute sind Kindertagesstätten hochprofessionelle Einrichtungen.
Die Aufgaben der Geschäftsführer sind vielseitig. Neben Finanzen, Baumaßnahmen, Personalgewinnung und -entwicklung, Entwicklung von Konzeptionen, Arbeitsschutz und -sicherheit und Ersatz von kaputt gegangenem Inventar, gehören auch regelmäßige Besuche der Einrichtungen und Veranstaltungen zu ihren Aufgaben. Insgesamt verantworten sie für ein Budget in Höhe von ca. 10 Millionen Euro jährlich (ohne Baumaßnahmen).

„Das Konzept einer Einrichtung ist wie das Produkt einer Firma“, so Klaus Neumann. Heute haben wir hochprofessionelle Kindertagesstätten, die je ein eigenständiges Konzept haben – neben dem evangelischen Profil. Über die Konzeption suchen sich mittlerweile die Eltern gezielt die Einrichtung für ihr Kind aus. Jede einzelne Kindertagesstätte zeichnet sich durch eine Besonderheit aus, wie z.B. Kneipp, Bauernhofkindergarten, Naturkindergarten, spezielle Ausrichtungen zur Partizipation. Es konnten auch schon zahlreiche Auszeichnungen, sogar von der Staatsregierung, erhalten werden. Eines eint sie alle: die evangelische Ausrichtung. Gemeinsam mit den Pfarrern werden die Kinder durch den christlichen Jahreskreis begleitet. Die Liebe Jesu zu den Kindern soll dabei im Mittelpunkt stehen, darin sind sich die Leitungen, Pfarrer und die Geschäftsführer einig.
So hat jede der 14 Einrichtungen mittlerweile ihr eigenständiges Konzept, berichtet Stefan Greiner stolz. Und damit sind wir sehr erfolgreich und attraktiv für Kinder, Eltern und Mitarbeitende. Das ist auch wichtig, denn der Wettbewerb mit anderen Trägern ist groß.

Als Klaus Neumann 2017 als Geschäftsführer angefangen hat, waren es 11 Einrichtungen mit 21 Gruppen und 67 Mitarbeitern. Jetzt sind die Einrichtungen sehr gewachsen und in den jetzt 14 Einrichtungen sind mittlerweile insgesamt 36 Gruppen und 167 Mitarbeitern. Greiner und Neumann loben die sehr gute Zusammenarbeit mit Dekanin Ingrid Gottwald-Weber und den Pfarrern. Besonderes Lob bekamen die Leitungen und alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von den beiden Geschäftsführern. Ohne den ständigen Einsatz dieser Menschen wäre keine so hervorragende Arbeit möglich.

Sorgen bereitet den beiden Geschäftsführern die Finanzierung des Alltagsgeschäfts. Nur 67% der Kosten sind durch Staat und Kommune gedeckt, der Rest muss durch Elternbeiträge, Zuschüsse durch Höherbuchungen und Spenden erwirtschaftet werden. Deshalb ist eine gute Qualität in der Einrichtung und kompetentes Personal wichtig. Je besser die Qualität ist, desto eher ist sichergestellt, dass genügend Kinder da sind.

Eine besondere Herausforderung sehen Neumann und Greiner in der steigenden Anzahl an Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Dies sorgt für einen erhöhten Aufwand durch zusätzliche Gespräche mit Eltern, Institutionen und dem Jugendamt über den täglichen Betriebsablauf hinaus.

Ein wichtiges Thema ist die Mitarbeitergewinnung. Dabei ist für die Geschäftsführer nicht entscheidend, ob jemand evangelisch oder katholisch ist. Aber bestimmte Dinge, so Klaus Neumann, wie Menschlichkeit, Liebe, den Kindern etwas beibringen können, Regeln einfordern und Werte vermitteln, darauf achten sie bei Bewerbern. Neue Mitarbeiter müssen ins Team passen und zur Konzeption der Einrichtung. Durch die vielen verschiedenen Kindertagesstätten ist es auch möglich, sich eine andere Einrichtung anzusehen. „Wer uns erst mal als Arbeitgeber gefunden hat, der kann alt bei uns werden“, so Stefan Greiner. Bisher konnten sie immer genug Mitarbeiter finden, auch wenn das oft sehr kurzfristig nötig ist. Die Fluktuation unter den Mitarbeitern ist relativ gering.

Welche Entwicklungen stehen in Zukunft an?

Die beiden KiTa-Geschäftsführer arbeiten selbständig im Dekanat Weißenburg mit Dekanin Ingrid Gottwald-Weber zusammen. Hierfür wird eine neue Rechtsform angestrebt, um Entscheidungen schneller treffen und umsetzen zu können und den bürokratischen Aufwand zu verringern.

Auch die Anforderungen und Bedürfnisse zu größerer Flexibilität bei der Kinderbetreuung beschäftigen Greiner und Neumann. Viele Eltern arbeiten nicht mehr klassisch von 8 – 17 Uhr oder sind im Schichtdienst und benötigen daher auch zu anderen Zeiten eine Betreuung.

Stefan Greiner sieht auch in der Ganztagsbetreuung große Herausforderungen. Ab dem Schuljahr 2026/27 soll es für jedes Schulkind ab der 1. Klasse eine Ganztagsbetreuung geben und das wird dann schrittweise ausgebaut. Für die evangelischen Horte werden deshalb mehr Räumlichkeiten und Mitarbeiter benötigt.

Rückblickend lässt sich sagen, dass sich in den letzten acht Jahren viel bewegt hat in den evangelischen Kindertagesstätten. Die Einrichtungen sind gewachsen, viele Baumaßnahmen wurden umgesetzt und eigenständige Konzeptionen entwickelt. Die Qualität der Kindergärten ist sehr gut und damit attraktiv für Kinder, Eltern und Mitarbeiter. Klaus Neumann und Stefan Greiner sind stolz auf die bisherigen Entwicklungen und zuversichtlich, auch die kommenden Herausforderungen als Geschäftsführer gut meistern zu können.

Bildunterschrift: Das Bild zeigt von links: Geschäftsführer Klaus Neumann, Sekretärin Monika Pfitzinger und Geschäftsführer Stefan Greiner vor dem Büro in Thalmässing. foto: Annette Teille

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