Brasilienreise mit intensiven Eindrücken und Freundschaften fürs Leben

(red). Drei intensive und erlebnisreiche Wochen verbrachten acht Teilnehmer des Jugendaustauschs der Evangelischen Landjugend (ELJ) mit deren Partnerorganisationen in Brasilien.

In den ersten beiden Wochen lernten die Teilnehmer die Arbeit der Agrar-Beratungsorganisation Centro de Apoio e Promoção da Agroecologia (CAPA) im Bundesstaat Paraná kennen. Mit deren Hilfe gelingt es Kleinbauern, sich mit wenigen Hektar Land eine Lebensgrundlage zu schaffen. CAPA ist seit über 20 Jahren mit der ELJ partnerschaftlich verbunden. Sie ist eine Organisation der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Brasilien.

Exotische Früchte direkt vom Erzeuger

Besuche auf von der CAPA unterstützten Höfen begeisterten die Jugendlichen durch die Vielfalt der angebauten Früchte: So frisch hatten die Jugendlichen Mangos, Maracuja, Ananas, Bananen oder Avocados noch nie probiert. Drachenfrucht, Frutta di Conde, die Baumstammkirsche Jabuticaba und viele andere verlängerten die Liste der exotischen Geschmackserlebnisse.

Lebensgrundlagen schaffen durch Agrarberatung

In zwei Indigenen-Reservaten und einer Landlosen-Siedlung wurden die Teilnehmer mit den ärmlichen Lebensverhältnissen und der bedrückenden Situation der Bewohner konfrontiert. Auch hier hilft CAPA und befähigt die Menschen, sich durch den Anbau von Obst und Gemüse selbst zu versorgen. Mit dem Verkauf der Erzeugnisse kann ein Einkommen erzielt werden. Das Engagement und die Überzeugung, mit der die Akteure sich den Herausforderungen stellen, beeindruckte die Landjugendlichen tief.

Kindertagesstätten in Belo Horizonte besucht

Nach einem zweitätigen Zwischen-Stopp zur Erholung am Meer bildete ein Aufenthalt in der Millionenstadt Belo Horizonte die letzte Etappe. Hier betreibt das Instituição Beneficente Martim Lutero als diakonischer Verein der Evangelischen Kirchengemeinde in zwei Armenvierteln eine Kindertagesstätte und einen Schülerhort. Bei zwei Rundgängen wurde den Teilnehmern das ganze Ausmaß der äußerst prekären Wohnverhältnisse sichtbar. Zwei kleine Zimmer für acht Personen sind hier der normale Durchschnitt. Eine kaputte Kanalisation überschwemmt regelmäßig die Häuser.

Umso wertvoller lernten die Teilnehmer die Arbeit der beiden Einrichtungen kennen und schätzen. Hier bekommen die Kinder einen geschützten Platz zum Spielen und einen geregelten Tagesablauf. Die Einrichtungen legen Wert auf gute Bildung und gesunde Ernährung. Der Bolzplatz des Schülerhorts ist der einzige für die ca. zwanzigtausend Kinder der Favela.

Austausch mit Brasilien hat Tradition im Entwicklungspolitischen Arbeitskreis der ELJ (AME)

Im September vergangenen Jahres waren acht junge Brasilianer zu Gast bei der Evangelischen Landjugend. Sie hatten gemeinsam mit den deutschen Teilnehmern ebenfalls viele landwirtschaftliche Betriebe und Einrichtungen besucht. Im Gegenzug begleiteten die brasilianischen Jugendlichen die Delegation der ELJ während ihres gesamten Aufenthaltes als Gastgeber. Das förderte nicht nur das Verständnis für die brasilianische Lebenswirklichkeit, sondern ließ auch echte Freundschaften wachsen.

„Egal ob auf dem Land oder in der Stadt: die Menschen dort sind unglaublich herzlich und gastfreundlich!“ schwärmen Lena Knoll, Teilnehmerin aus Oettingen, und Christoph Bichelmeir, Teilnehmer aus Wemding.

Der Jugendaustausch wird von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit gefördert.

Bildunterschrift: Teilnehmer beider Partnergruppen und Gastgeber der Landlosen-Siedlung in Paraná. Foto: Röttger

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