Ellingen (red). Am Neujahrsempfang der Stadt Ellingen konnte Bürgermeister Matthias Obernöder zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft in der alten Schulturnhalle begrüßen. „Wieder geht ein Jahr zu Ende angefüllt mit Freud und Leid“. In seiner Ansprache blickte das Stadtoberhaupt auf zahlreiche getätigte Maßnahmen zurück und gab gleichzeitig einen Ausblick auf das Jahr 2025, verbunden mit herzlichen Dankesworten an Mitarbeiter, Vereine und Behörden.

Der Umzug von Teilen der Verwaltungsgemeinschaft in das ehemalige Sparkassengebäude ist vollzogen. Mit der Ausweitung des Rathauses wurde der dringend notwendige Platz geschaffen, um den steigenden Anforderungen an die Verwaltung Rechnung zu tragen. Ebenso liegt der Erweiterungsbau des Kindergartens Ellingen im Zeitplan und soll im September 2025 fertiggestellt sein. Dann sollte vorerst genug Platz vorhanden sein, um die 153 Krippen- und Kindergartenkinder in Ellingen betreuen zu können. „Mit einer voraussichtlichen Überbelegung von 17 Kindergartenkindern im August 2025 könnte man also einfach auch sagen: Die Rappelkiste ist rappelvoll“, so Obernöder. In der Rappelkiste Ellingen und im Wurzelhaus Stopfenheim wurde die App „KTaFino“ eingeführt, über die warme Mittagsmahlzeiten bestellt werden – können eine Erleichterung für das Fachpersonal. In der Grundschule Ellingen werden aktuell 245 Kinder betreut, Tendenz steigend. „Wir werden die nächsten Jahre wohl durchgängig 3-zügig sein“, so Obernörder. Dies und der Ganztagesanspruch ab 2026 machten es notwendig, die Schule neu zu überdenken. Dazu wurde zusammen mit der Firma LernLandSchaft ein pädagogisches Raumfunktionsbuch erstellt. Mit diesem Ergebnis soll ein Architekt die Kosten eines kompletten Umbaus und die Kosten der rein zwingend notwendigen Reparaturen ermitteln. Die Schule wurde wie das Rathaus an das Glasfasernetz angeschlossen. Ein neuer Schulbus wurde angeschafft. In einem desolaten Zustand befinden sich die Heizungen der Schule. Sie wurden von Hausmeister Mario Bunge mit sehr viel Engagement am Laufen gehalten. „Dass wir jetzt hier im Warmen stehen, verdanken wir einer externen Heizung“, bedankte sich Obernöder bei den beteiligten Firmen. Auch bei der Schulturnhalle wurde pragmatisch gehandelt. Die sichtbaren Löcher des undichten Daches wurden verschlossen. Unter der PV-Anlage ist dies aber nicht möglich. Die Ausschreibung für eine Dachsanierung wird gerade erstellt. Auch die Erneuerung der für den Sportbetrieb notwendigen Einbauten ist im Haushalt für 2025 vorgesehen. In Hörlbach und Massenbach werden derzeit Projekte im Rahmen der Dorferneuerung umgesetzt. Die Gemeindeverbindungsstraße Ellingen-Hörlbach wurde im Vorfeld der Sanierung der Ortsstraße von Hörlbach erneuert und der Regenwasserkanal in Hörlbach hergestellt. Neben den großen Projekten sind auch kleinere in Umsetzung wie die Bolzplätze in Massenbach und Hörlbach und der Spielplatz in Hörlbach. In Massenbach wurde das an den Spielplatz angrenzende Grundstück von der Gemeinde erworben. Ein Lob galt dem Dorferneuerungsvorsitzendem Herrn Horneber vom Amt für ländliche Entwicklung. Für den Neubau der Kläranlage sollen 2025 die Planungen vervollständigt und die Ausschreibungen erstellt werden. Ein Anschluss an die Zweckverbanskläranlage Brombachse kam nach einer Kostenvergleichsrechnung nicht günstiger. In Stopenheim wurde das Regenrückhaltebecken Richtung Störzelbach fertiggestellt. Beim Thema Trinkwasser benötigt die Stadt auch eine Notversorgung für den Fall einer Lieferunterbrechung. Deshalb wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, das prüfen soll, ob bzw. wie ein Anschluss an die Stadtwerke Weißenburg möglich ist, nachdem der Zweckverband der Pfaffenberggruppe nicht über die erforderliche Wassermenge verfügt. Für die Betriebserlaubnis des Altenheim-Altbaus Ende 2025 soll eine Verlängerung beantragt werden. Mögliche Förderungen für einen Neubau soll ein Architekt erörtern. „Ohne Förderung ist ein Neubau in der notwendigen Dimension für Ellingen nicht oder nur sehr, sehr schwer zu stemmen“, stellte Obernöder fest. Auch für das Altenheim gab es ein neues Fahrzeug, das hauptsächlich durch Spenden finanziert wurde. Obernöder bedankte sich weiterhin bei der Stadt Weißenburg bezüglich der Erneuerung des Radweges zwischen Weißenburg und Ellingen. Im Rathaus schreitet die Digitalisierung voran, was zu steigenden Lizenzgebühren für Software führt, aber auch heißt, das zum Beispiel für die Bundestagswahl Briefwahlunterlagen per QR-Code beantragt werden können bzw. das im Rathaus ein digitales Archiv aufgebaut wird. Die Bombardierung der Stadt Ellingen jährt sich heuer am 23.02.2025 zum 80. Mal. Um das Erinnern wach zu halten, wird eine Gedenkfeier mit begleitender Ausstellung des Freundeskreis Barockstadt im Rathaus stattfinden. Der Dank des Stadtoberhauptes galt dem Markt Pleinfeld, der VG Altmühltal und der Stadt Weißenburg sowie dem Landratsamt, die während der monatelangen Notlage aufgrund Krankheit von Mitarbeitern unterstützt und das Standesamt und Bauamt aufrechterhalten haben ebenso dem Team der VG Ellingen, die in dieser Zeit nach bestem Wissen und Gewissen geholfen haben. Der Hebesatz für die Grundsteuer A (landwirtschaftlich) wurde bei 500% belassen, da die errechnete Abweichung sehr gering war. Die Grundsteuer B (Bebaut) wurde auf 240 % festgesetzt und damit mehr als halbiert, immer unter dem Fokus, damit das gesamte Grundsteueraufkommen in etwa gleich belassen wird. Ein großes Thema war 2024 die Ausweisung von Windkraftgebieten. Es wurden Pachtmodelle, mögliche Vorgehensweisen, Fallstricke und Chancen mit den betroffenen Grundstückseigentümern besprochen. „Die ehrenamtlichen Tätigkeiten in allen Ellinger Vereinen verdienen immer höchste Anerkennung und gutes Lob“, bedankte sich Obernöder abschließend bei deren Engagement, ohne das das kulturelle, soziale und sportliche Leben in Ellingen wahrscheinlich unmöglich, auf jeden Fall um einiges ärmer wäre. Besonders wurde die Feuerwehr hervorgehoben, die der Kommune mit der Brandabwehr „richtig Geld sparen“. Eine hauptamtliche Feuerwehr könnten sich wohl nur die wenigsten Kommunen leisten. Die Nachfolge des langjährigen Kommandanten Georg Morgott übernimmt der neu gewählte Alexander Bichler. Ein weiterer Dank galt dem Bauhof, der immer zur Stelle sei, wenn etwas anfalle ebenso wie den Gremien, mit der die Stadt zusammenarbeitet. Zu den Veranstaltungshöhepunkten in diesem Jahr zählen das Feuerwehrfest in Stopfenheim (22.05. bis 25.05.) sowie das Großkonzert der Deutschordenskapelle am 26.07.25 im Schlossinnenhof.

Neben den musikalischen Beiträgen der Deutschordenskapelle Ellingen war dieses Jahr der Auftritt der beiden Sportakrobatinnen Clara Hofbeck (12) und Violetta Urban (15) vom UFC Ellingen ein Highlight. Sie haben es vor kurzem in den deutschen Bundeskader geschafft – etwas Besonderes für eine Stadt mit gerade mal 4000 Einwohnern.

Fotos: Amadeus Meyer