(red). Bayerns Seniorenvertretungen sind empört und empfinden es als skandalös und diskriminierend, dass das Deutschlandticket nur online zu erwerben ist.

In Bayern sind laut einer repräsentativen Erhebung nur 13 Prozent der über 65-Jährigen in der Lage einfache Behördengänge online zu erledigen. „Diese Zahlen sind sicher auch für Weißenburg zutreffend“, davon ist der Vorsitzende des Seniorenbeirats der Stadt Weißenburg Norbert Mattusch überzeugt. „Daraus folgt,“ so Mattusch weiter, „dass 87% der älteren in Bayern – respektive in Weißenburg – lebenden Menschen das Deutschlandticket gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen erwerben können.“ Das vom Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgelegte, im Bundesrat und Bundestag mehrheitlich verabschiedete Gesetz sieht nämlich nur ein digitales Deutschlandticket vor. Die Übergangsfrist, in der verschiedene Verkehrsverbünde ihren Kunden auch die Papierform des Deutschlandtickets anbieten, wird nur von kurzer Dauer sein.

Nicht nur der Seniorenbeirat der Stadt Weißenburg meint, dass dies skandalös und eine Diskriminierung aller „Offliner“ und damit vieler älterer Menschen gleichkommt. „Immerhin ist rund ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands über 65 Jahre und aus diesem Personenkreis nutzt nur jeder zweite das Internet,“ so der Vorsitzende der LandesSeniorenVertretung-Bayerns Franz Wölfl. Sollen die älteren Menschen nicht gesellschaftlich abgehängt werden, dann muss es eine Möglichkeit geben, das Deutschlandticket dauerhaft auch in analoger Form und ohne zu großen formalen Aufwand zu erwerben.

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