Erste Schritte in die Welt der Bücher

Melena Renner von der Buchhandlung am Färberturm gab Ratschläge für die ersten Schritte in die Welt der Bücher – Initiative der koordinierenden Kinderschutzstelle des Landkreises

Gunzenhausen (red). Wann geht es los mit dem Einstieg in die Welt der Bücher und welche Bücher sind geeignet, um Freude am Bilderbuch-Anschauen und am Vorlesen zu vermitteln? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fit für Familie“ hatte die Buchhändlerin Melena Renner von der Buchhandlung am Färberturm Tipps zum frühen Vorlesen sowie geeignete Bilderbücher mitgebracht. Unter dem Titel „Bücher für kleine Ohren“ hatte sie für Eltern und Kinder eine kurzweilige Mischung aus Vortrag und Bilderbuch-Gucken gefunden. Eingeladen hatte Christine Müller vom Koki-Netzwerk frühe Kindheit.

In den ersten drei Lebensmonaten finden Babys Bilderbücher und Leporellos mit Schwarz-Weiß-Motiven faszinierend und gehen hier auf eine erste Augenreise.  Bücher zum Anfassen, in denen es knistert, raschelt oder das Kind mit Schiebern oder Türchen spielen kann, sind im ersten Lebensjahr interessant. Bei diesen ersten Situationen, in denen Eltern mit den Kindern Bilderbücher anschauen oder vorlesen, ist die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder noch gering. Manchmal möchten die Kinder zwischen verschiedenen Büchern hin- und herspringen. Das ist schon ok – so der Tenor von Melena Renner.

Mit dem Vorlesen einher geht das Signal: Jetzt nehmen sich Mama oder Papa Zeit, es wird gekuschelt und gemeinsam das Buch angeschaut. Besonders als Ritual vor dem Einschlafen ist ein guter Moment fürs Bilderbuch. Es kann auch ruhig immer die gleiche Geschichte sein, wenn die Kinder das so möchten.

Eine Bilderbuch-Empfehlung fürs erste Vorlesen wäre beispielsweise „Von Ja bis Nein darf alles sein. Ich entscheide!“ von Cornelia Lindner. Ein Buch für Fragen, die im Alltag auftauchen. Dieses Buch lädt mit den vielen Bildern dazu ein, gemeinsam durchzublättern und bereitet aufs längere Zuhören vor. Beim Mitmach-Buch „So schön ist der Frühling“ bekommen die Kinder kleine Aufträge und wenn das Kind sich reckt und streckt wie der Igel, können die Eltern dabei den Text vorlesen. Pe Grigo hat zu allen Jahreszeiten solche Bilderbücher illustriert.

Für die Sprachentwicklung ab einem Jahr ist das Vorlesen förderlich: das Kind lernt neue Wörter kennen und hat besonderen Spaß an Reimbüchern. Ein Beispiel für ein erstes Vorlese-Bilderbuch ist „Ritter Otto will nicht kämpfen“, bei dem Günther Jakobs die Geschichte vom ängstlichen Otto in Reimen erzählt. Oder man greift zu Bilderbuch-Klassikern wie die Geschichten von Matz, Fratz und Lieschen von Rose Pflock und Kazua Iwamura.

Oft werden von Eltern oder Großeltern Bilderbücher nachgefragt, mit denen man mit Kindern bestimmte Themen wie Geschwisterstreit oder den Kinderarzt-Besuch mit Hilfe eines Buches besprechen kann. Das ist auch deshalb hilfreich, weil man Ideen bekommt, wie komplizierte Sachverhalte kindgerecht erklärt werden können.

Während des Vortrags brachte ein Kleinkind immer wieder ein Buch nach vorne, das ihm gerade gefiel. Melena Renner nutzte die Situation für eine ihr wichtige Anregung: Am besten die Kinder die Bilderbücher selber auswählen lassen – in der Bücherei, in der Buchhandlung oder auch aus dem eigenen Bücherregal. Dann klappt es nach und nach immer besser mit den gemeinsamen Vorlese-Erlebnissen. Eine gute Vorbereitung für die Zeit in Kindergarten und Schule!

Bildunterschrift: Buchhändlerin Melena Renner und Christine Müller vom KoKi-Netzwerk frühe Kindheit freuten sich über das Interesse am Vortrag, bei dem auch die Kinder einbezogen wurden. Foto: Babett Guthmann  

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