Folgen des Ukrainekriegs für Landwirtschaft und Ernährung

Triesdorf (red).  Die weitreichenden Folgen des Kriegs für Landwirtschaft und Ernährung stellte Stefan Meitinger vom Bayerischen Bayernverband auf einer Abendveranstaltung in Triesdorf vor. Eingeladen hatten die Campusseelsorge Triesdorf und der Agrarsoziale Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend.

Stefan Meitinger sprach über weltweite Auswirkungen aus Sicht des Agrarwesens

Es war ein Abend, der nachdenklich machte. Eine von Pfarrer Wolfgang Simon (Campusseelsorge) entzündete Kerze erinnerte an das große Leid und die Opfer der Gewalt. Der Ukraine-Krieg hat aber auch massive Auswirkungen auf die weltweite Versorgung mit Lebensmitteln. Das fruchtbare, auch als Kornkammer bezeichnete Land mit der dreifachen Ackerfläche Deutschlands ist ein großer internationaler Weizenexporteur. Ein Großteil der Lagerbestände kann aber aktuell aufgrund der russischen Blockade der Schwarzmeerhäfen nicht ins Ausland verschifft werden.

Hohe Preise für Weizen und Treibstoff treffen die Ärmsten der Armen

Der Vortrag von Stefan Meitinger machte deutlich: Die hohen Preise für Weizen und Treibstoff treffen die Ärmsten der Armen, beispielsweise in afrikanischen Ländern. Denn die Menschen dort werden sich Grundnahrungsmittel künftig noch schwerer leisten können. Der Referent beließ es nicht bei diesem Szenario, sondern zeigte die Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung in der kriegsgebeutelten Ukraine, aber auch auf die Düngerpreise und die Erzeugung in Deutschland. Trotz aller Krisen sei die Ernährungssicherheit im eigenen Land jedoch gewährleistet.

Klimawandel darf nicht in den Hintergrund treten

„Wird der Ukraine-Krieg weitere Fluchtbewegungen durch Hunger auf dem Planeten auslösen?“ In der Diskussion kam diese Befürchtung auf, ebenso wie die Frage, ob nun nicht Produktionssteigerungen in Deutschland zwingend nötig seien. Beide Themen werden Gesellschaft und Politik sicher noch länger beschäftigen. Eines steht nach Meitingers Einschätzung jedoch fest: Die Herausforderungen des Klimawandels dürfen nicht in den Hintergrund treten. Es gelte, eine gesunde Mitte zwischen Produktion, Klima- und Umweltschutz zu finden. Daran knüpfte die ASA-Landesvorsitzende Andrea Feuerstein die Hoffnung an, dass die regionale Versorgung in Zukunft stärker in den Blick gerät und Chancen für die heimische Landwirtschaft bietet.

Zum Abschluss zeigte Meitinger ein Foto der Skulptur „Schwerter zu Pflugscharen“. Sie bringt den tiefen Wunsch nach Frieden zum Ausdruck.  Ein Wunsch, der sicher von allen Teilnehmenden der Veranstaltung geteilt wurde.

Bildunterschrift: Stefan Meitinger (2.v.l.) vom Bayerischen Bauernverband sprach über Auswirkungen des Ukrainekrieges aus Sicht der Landwirtschaft. Eingeladen hatten Pfarrer Wolfgang Simon (Campusseelsorge Triesdorf) und Andrea Feuerstein (Agrarsozialer Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend). Foto: Evangelische Landjugend_Agrarsozialer Arbeitskreis

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