Absberg/Bielefeld (red). Peter Webert von Regens Wagner Absberg freut sich: Absberg wurde aus einer großen Zahl an Bewerbern als Kooperationspartner für das inklusive SchreibKunst-Projekt „Heraus mit den Sprachen!“ des Vereins „Die Wortfinder“ ausgewählt. Der 2010 gegründete und in Bielefeld ansässige gemeinnützige Verein fördert die Literatur und das Kreative Schreiben von besonderen Menschen und Menschen in besonderen Lebenslagen.

Im Mai diesen Jahres startete der Verein ein neues inklusives Kunst- und Literaturprojekt. Das für 2019 bis 2022 geplante Projekt „Heraus mit den Sprachen!“ bindet rund 1000 Menschen mit unterschiedlichsten Sprech- und Schreibmöglichkeiten ein: Von Menschen ohne Laut- und Schriftsprache bis hin zu professionellen Autoren. Bilder von Künstlern, die selbst nicht schreiben können, bilden die Grundlage. Eine Jury aus vier MuseumsdirektorInnen und Sabine Feldwieser, der Vorsitzenden des Vereins „Die Wortfinder“, hat dafür aus rund einhundert Bewerbungen zehn Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt. Zu ihren Bildern entstehen in inklusiven Schreibwerkstätten Texte. Die Schreibwerkstätten finden an zehn Orten im deutsch­sprachigen Raum statt. Menschen jeden Alters mit und ohne Behinderung können daran teil­nehmen. Durch die Einbindung von Mitarbeitern der regionalen Behinderten- und Bildungseinrichtun­gen ist das Projekt von vornherein auf Nachhaltigkeit angelegt. Regens Wagner Absberg hat sich als Kooperationspartner das Kunstmuseum Donauries in Wemding ausgesucht. Dort wird die Schreibwerkstatt auch stattfinden.

Auch zehn bekannte deutschsprachige Autoren, unter anderem Peter Stamm und Thommie Bayer, werden Texte zu ausgewählten Bildern schreiben. Aus den Bildern und Texten entsteht ein schön gestaltetes Buch. Zahlreiche Menschen kommen so mit der Vielfalt der Gedanken, Wort- und Bildsprachen von Menschen mit kognitiv-intellektueller Behinderung in Berührung, ein interkultureller Dialog im weitesten Sinne entsteht.

Das innovative Projekt wird unterstützt von der Software AG-Stiftung, der Hörmann KG, der Postcode Lotterie sowie der Karin und Uwe Hollweg Stiftung.

Neben diesem Projekt führt der Verein „Die Wortfinder“ jährlich einen Literaturwettbewerb für Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung durch. 2019 war das Thema „Körper, Geist und Seele“. Rund 1000 Beiträge wurden eingesandt. Die Texte der ausgewählten PreisträgerInnen sind zu lesen im jüngst erschienenen Literarischen Kalender für das Jahr 2020. Er trägt den Titel „Hinterm Herzen Sellerie“. Zu lesen sind Geschichten über die Seele, die im Himmel ein Praktikum macht, Reflexionen über Hitz-, Quatsch-, Quer-, und andere Köpfe, Erlebnisberichte über das zweischneidige Vergnügen einer Geisterbahnfahrt, Märchen über Künstlerseelen, ein Loblied auf die Oberschenkel, eine Liebeserklärung an den Bauchnabel.

Beim Lesen der Gedanken über Traumkörper und der zu Papier gebrachten Seelenqualen oder den Herzenswünschen nach einem eigenen Kind und Frieden auf der Welt wird der Geist angeregt und die Seele berührt.

Der grafisch schön gestaltete Kalender hat DIN A4-Hochformat und enthält pro Woche ein Blatt mit einem oder mehreren Texten. Zeichnungen und Schriftbilder bereichern den Kalender. Im Anhang finden sich kurze Biografien aller Autor*innen.

Der Kalender 2020 kann direkt beim Verein bestellt werden (diewortfinder@t-online.de) Ein Exemplar des Kalenders kostet 17,- Euro (zzgl. Versandkosten). Weitere Informationen über den Verein finden Sie auf der Homepage: www.diewortfinder.com.

Bildunterschrift: Sabine Feldwieser, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Die Wortfinder. Foto: Felix Hüffelmann

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