(red). Hitzewellen sind in Deutschland eine zunehmende Gesundheitsgefahr. In den vergangenen, teils sehr heißen Sommern gab es in Deutschland jeweils etwa 9.000 bis 10.000 Hitzetote. „Vor allem ältere Menschen sind anfällig für die gesundheitlichen Gefahren der hohen Temperaturen“, sagt Claus Eitel Direktor bei der AOK in Mittelfranken. Dabei stellen Vorbelastungen, wie Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes und Übergewicht ein zusätzliches Risiko dar.

Den Wohnraum hitzetauglicher machen

Extrem heißes Wetter ist für ältere Menschen gefährlich, weil sie dieses nur eingeschränkt wahrnehmen und beispielweise kaum Durstgefühl entwickeln. Alleinlebende Ältere haben oft Probleme mit der Mobilität. „Für sie ist es außerdem meist schwierig, Hilfe anzunehmen und sich von Personen aus der Nachbarschaft, Angehörigen oder Pflegepersonal unterstützen zu lassen“, sagt Claus Eitel. Mit den Vertrauenspersonen können Seniorinnen und Senioren auch Warnsignale des Körpers besprechen und eine Liste mit Notrufnummern vorbereiten. Gerade die Wohnsituation hat großen Einfluss auf die gesundheitliche Belastung an heißen Sommertagen. „Hier ist es wichtig, das Raumklima in den Wohn- und Schlafräumen so verträglich wie möglich zu gestalten“.Das heißt konkret: Den Schlafplatz eventuell in ein kühleres Zimmer verlagern und nur leichte Zudecken benützen. Sinnvoll ist es, in allen Räumen Vorhänge, Außenjalousien und Rollos für mehr Schatten anzubringen. „Zudem kann man die Räume frühmorgens und spätabends stoßlüften, wenn es draußen kühler ist als drinnen“, so Claus Eitel.

Änderungen im Alltag und bei Medikation einplanen

Gerade Ältere tun gut daran, bei Hitze körperliche Anstrengung zu vermeiden und notwendige Termine und Besorgungen in die Morgen- und Abendstunden zu legen. Dasselbe gilt für Spaziergänge. Es ist günstig, nicht in die direkte Sonne zu gehen, sondern sich an schattigen Plätzen aufzuhalten und sich mit heller und luftiger Kleidung sowie einer leichten Kopfbedeckung und Sonnencreme zu schützen. Ältere haben sowohl zuhause als auch unterwegs am besten immer etwas zum Trinken griffbereit. Gut geeignet ist ungekühltes natriumreiches Mineralwasser, das sie gleichmäßig über den Tag verteilen. Den Körper kann man mit Arm- oder Fußbädern sowie Wassersprays oder feuchten Tüchern abkühlen.

Hausärztin, Hausarzt oder Apotheke unterstützen dabei, sich frühzeitig auf die Medikamenteneinnahme bei sommerlichen Temperaturen vorzubereiten. Insbesondere die Dosierung von Medikamenten sowie Besonderheiten bei der Wirkung und Lagerung bei Hitze kann man hier besprechen. Die Anpassungen der Dosierung lassen sich im Medikamentenplan vermerken, was zusätzlich Sicherheit gibt.

Versichertenberatung über das Hitzetelefon der AOK Bayern

Ein hilfreiches Angebot ist das medizinische Hitzetelefon von AOK-Clarimedis: Unter 0800 1 265 265 erhalten Versicherte rund um die Uhr qualifizierte Beratung zu Symptomen, Vorsorge und Verhalten bei besonders heißer Witterung. Die AOK Bayern versteht den Schutz vor den Auswirkungen heißer Wetterextreme als dauerhafte gesundheitspolitische Aufgabe. Deshalb ist sie seit vergangenem Jahr beim Bündnis Hitzeschutz Bayern dabei. Es setzt sich unter anderem dafür ein, dass Hitzeschutz vor Ort verbindliche Aufgabe wird, Bund und Länder dies ausreichend finanziell und personell unterstützen und dabei Gesundheits-, Pflege- sowie Sozialwesen einbinden.

Thema Hitze im Internet:

Gesundheitsrisiko Hitze | AOK

AOK-Clarimedis: medizinische Informationen am Telefon | AOK

Bildunterschrift: Ältere Menschen vergessen oft das Trinken, da ihr Durstgefühl nachlässt. Foto: AOK-Bundesverband

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