Eichstätt (red). Im Jura-Museum sind in einer neuen Sonderausstellung echte Schätze von Fossiliensammlerinnen und -sammlern zu sehen. Die Ausstellung „Hammerfunde! Fossiliensammler und ihre Schätze“ stellt insgesamt 28 begeisterte Plattenkalkfans und ihre Lieblingsfunde vor. Ihre Geschichten machen deutlich: Das Suchen und Sammeln von Fossilien ist eine Leidenschaft, die Leben verändern kann. Die Ausstellung kann ab sofort und bis zum 17. November 2021 zu den Öffnungszeiten des Jura-Museums besucht werden.

Mit einem Buch und einem Fisch fing alles an: Als Thomas Gerasch im Alter von 16 Jahren ein Buch über Fossilien geschenkt bekam, war seine Leidenschaft für die fantastisch erhaltenen Fossilien aus dem Altmühltal geweckt. Nur ein Jahr später fand er in der Langenaltheimer Haardt seinen ersten versteinerten Fisch. Eine lebenslange Leidenschaft für die Fossiliensuche nahm ihren Anfang. Mittlerweile ist der aus Hessen stammende Gerasch sogar ins Altmühltal umgezogen und baut sein eigenes geologisches Museum auf.

Die Geschichte von Thomas Gerasch ist eines von vielen Beispielen aus der Ausstellung, das die Begeisterung für die Fossiliensuche und die ganz individuellen Motivationen der Sammlerinnen und Sammler begreifen lässt, große Teile ihrer Freizeit im Steinbruch oder mit der Präparation von Fossilien zu verbringen. Die kuriose Mischung aus Können und Glück, die hinter vielen Fundgeschichten steckt, zeigt den sportlichen Abenteuergeist, der die Fossiliensucher tagelang im Steinbruch graben lässt. Durch die anschließende Präparation werden aus den Funden wahre Schätze. Sie ist eine Kunst, der ein eigener Abschnitt der Ausstellung gewidmet ist. Auch echte Sammler-Dynastien, die durch generationenübergreifendes Sammeln richtige Schatzkammern angelegt haben, werden vorgestellt. So ist der jüngste Sammler der Ausstellung, der vierjährige Samuel, schon auf seinen Kindesbeinen mit seinem Vater und Großvater im Steinbruch unterwegs. Nach seinem Großvater, dem das Jura-Museum wichtige Hinweise auf Fundstellen zu verdanken hat, ist sogar die Art seines Fischfundes benannt. Auch diesen wichtigen Beitrag von Sammlerinnen und Sammlern zur Forschung führt die Ausstellung immer wieder eindrucksvoll vor Augen.

Der Begeisterung, mit der die Sammlerinnen und Sammler von ihren Funden und ihrem Hobby erzählen, kann man sich nicht entziehen. Die Ausstellung präsentiert zudem echte Schätze, die zuvor noch nie öffentlich zu sehen waren, darunter sogar die Leihgabe einer sehr seltenen Echse einer amerikanischen Stiftung und der eindrucksvolle Zahn des größten Jägers im Jura-Meer. Nach dem Rundgang will man vor allem eines: Selbst losziehen und im Steinbruch ähnlich fantastische Fossilien finden!

Bildunterschrift: Die Geschichten der Sammlerinnen und Sammler und ihre Stücke laden zum Diskutieren ein. Foto: Stefanie Armer, Jura-Museum

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