Markt Hutthurm (red). Die Technische Hochschule Deggendorf hat im August 2019 im Markt Hutthurm im Landkreis Passau einen weiteren Technologiecampus für Kunststofftechnologie eröffnet. Dieser weitere Technologiecampus der Technischen Hochschule (TH) Deggendorf wurde dabei unter dem Dach des „kunststoffcampus bayern“ als Außenstelle des in Weißenburg bereits bestehenden Technologiezentrums eingerichtet, um die dortigen technologischen Kompetenzen noch einmal zu erweitern.

Landrat Gerhard Wägemann nutzte das gerade stattgefundene Treffen der bayerischen Landräte im nahegelegenen Bad Füssing, um sich auf Einladung seines Landratskollegen Franz Meyer aus dem Landkreis Passau näher über den neu eröffneten Technologiecampus in Hutthurm zu informieren. Im Vordergrund der Kooperation der beiden Technologiezentren in Weißenburg und Hutthurm steht der Ausbau des „kunststoffcampus bayern“ zu einem überregional anerkannten Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie die Vernetzung mit der Industrie.

Beide Landräte betonten dabei die jeweilige Bedeutung der kunststoffverarbeitenden Unternehmen als regionale Schwerpunktbranchen in den Landkreisen Passau sowie Weißenburg-Gunzenhausen. Landrat Meyer verwies darauf, dass im Landkreis Passau etwa 2.000 Arbeitsplätze der Kunststoffindustrie zuzurechnen seien. Aus diesem Grund sei man froh, dass der dortige Kunststoffcampus realisiert werden konnte. Dieser fördert sowohl die Netzwerkbildung mit der Industrie, als auch die interkommunale Zusammenarbeit zwischen den beiden Landkreisen.

Auch Landrat Wägemann verwies bei diesem Treffen auf die Bedeutung der kunststoffverarbeitenden Unternehmen für die Region Altmühlfranken und den damit verbundenen 4.500 Arbeitsplätzen. Damit stellt diese Branche einer der wichtigsten Industriezweige im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen dar.

Unter der Federführung der Technischen Hochschule Deggendorf hat die angewandte Forschung und Lehre rund um diesen Werkstoff unter dem Dach des „kunststoffcampus bayern“ eine neue Heimat gefunden. Mit der Hochschule Ansbach ist es zudem gelungen, eine weitere Hochschule im Bereich der akademischen Aus- und Weiterbildung als Kooperationspartner in das Projekt einzubinden. Im Zuge der Eröffnung des weiteren Technologiecampus für Kunststofftechnologie in Hutthurm kann sich der „kunststoffcampus bayern“ in technologischer Hinsicht noch breiter aufstellen und damit einen Mehrwert für die kunststoffverarbeitenden Unternehmen in beiden Standortregionen erzielen.

Der neue wissenschaftliche Leiter des Technologiecampus Hutthurm Prof. Dr.-Ing. Mathias Hartmann plant, sich mit seiner Einrichtung auf die Simulation von komplexen Fließprozessen in der Kunststofffertigung, die Herstellung von Leichtbaustrukturen sowie auf die Digitalisierung von Fertigungsprozessen und Materialströmen zu konzentrieren.

Gemeinsam mit dem Technologiezentrum in Weißenburg strebt man als Querschnittsthema für beide Technologiezentren an, die Entwicklung von nachhaltigen und ressourcenschonenden Produktionsprozessen im Bereich der Kunststofftechnik weiter voranzutreiben. Das Thema der Recycelbarkeit von Kunststoffen spielt dabei zunehmend eine Rolle, um hier eine umfassende Kreislaufwirtschaft aufbauen zu können. Beide Landräte stellten am Ende des gemeinsamen Besichtigungstermins in Hutthurm zustimmend fest, dass sich hier unter dem Dach der TH Deggendorf eine sehr gute Kooperation zwischen den beiden Technologieeinrichtungen in Weißenburg und Hutthurm entwickelt und sich beide Einrichtungen technologisch hervorragend ergänzen.

Bildunterschrift: Prof. Dr.-Ing. Mathias Hartmann (4.v.l.), wissenschaftlicher Leiter des Technologiecampus in Hutthurm, präsentiert der Besucherdelegation mit den beiden Landräten Gerhard Wägemann (3.v.l.) und Franz Meyer (5.v.l.) an der Spitze die ersten Forschungsausstattungen der neu eröffneten Technologieeinrichtung. Foto: Landratsamt Passau

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