(red). Landrat Manuel Westphal hat die Firma GDW Rhodius KMS GmbH in Weißenburg besucht. Für die Zukunftsfelder rund um die Erneuerbaren Energien bei Elektrolyseverfahren für die Wasserstoffproduktion und mit Schwerpunkt auf der Abscheide-/Separationstechnik ist Rhodius sehr gut aufgestellt.

Das Unternehmen kann auf eine fast 100-jährige Geschichte zurückblicken. 1925 wurde es von Max Rhodius am Standort in Weißenburg gegründet. Über die Jahre wurde das Hauptproduktionsfeld der Drahtgestricke erweitert. Rhodius agierte zwischenzeitlich auch als Zulieferer für Airbag Filtertechniksysteme im automotiven Bereich und hat sich aktuell für die Produktion von kritischen Komponenten für Elektrolyseure zur Wasserstofferzeugung vielversprechend positioniert. Auch kundenspezifische Separationslösungen, beispielsweise Filterkassetten für Absauganlagen oder Tropfenabscheider sind ein weiteres Hauptgeschäftsfeld des Unternehmens.

Im vergangenen Jahr dann eine Hiobsbotschaft für die Wirtschaft im Landkreis: Rhodius muss Insolvenz anmelden. „In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass das Werk in Weißenburg, wo eben keine Teile für den Automotive-Bereich produziert wurden, über Jahre hinweg zuverlässig positive Geschäftszahlen erwirtschaftet hat. Die Umsatzziele am Standort Weißenburg wurden letztes Jahr sogar deutlich übertroffen“, ist es Geschäftsführer Martin Dunkel wichtig zu erwähnen. Nicht weiter verwunderlich ist also, dass für das Weißenburger Werk in Rekordtempo ein passender Interessent für die erfolgreiche und nachhaltige Weiterführung des Geschäftsbetriebes gefunden wurde.

Das amerikanische Unternehmen Gerard Daniel Worldwide (GDW) – gegründet von deutschen Einwanderern in die USA – hat Rhodius in Weißenburg mit seiner Sparte Knitted Mesh and Separation, kurz KMS, übernommen. „Wir sind mit dem neuen Eigentümer sehr zufrieden“, so Geschäftsführer Dunkel und Betriebsratsvorsitzender Heinz Würth übereinstimmend.

Rhodius aus guten Gründen weiterhin Bestandteil des Firmennamens

Warum Rhodius auch weiterhin im Unternehmensnamen auftaucht, hat gute Gründe: Der Name Rhodius ist in Fachkreisen bei den verfahrenstechnischen Produkten positiv belegt und ein fest verankerter Begriff für Qualität. Der „Rhodius-Abscheider“ ist bei Fachleuten ein Markenname, der sich im allgemeinen Sprachgebrauch zu einem Synonym für ihr Produkt entwickelt hat. Ähnlich wie beispielweise ein bekannter Nuss-Nougat-Aufstrich, der Markenname eines Papiertaschentuch-Herstellers oder ein bekanntes Lippenpflegeprodukt in Form eines Zylinders. Für GDW ist die neue KMS-Sparte, sprich die Herstellung von Drahtgestrick eine ideale Ergänzung zu ihrem Geschäftsfeld des Drahtwebens. „Ist das Drahtstricken von der Technik her vergleichbar mit dem Sockenstricken, so ist das Drahtweben vom technischen Prozess her vergleichbar wie die Herstellung eines Teppichs mit dem Webestuhl“, macht Vertriebsleiter Christian Schmidt das technische Prinzip hinter den Geschäftsbereichen ganz einfach verständlich. Der neu formulierte Unternehmensname „GDW Rhodius KMS GmbH“ ist somit eine logische Zusammensetzung aus Inhaber, Marke und Geschäftsbereich.

Neben der Produktion von Serienteilen ist die Stärke von Rhodius, dass gemeinsam mit namhaften Kunden individuelle und passgenaue Lösungen sowie maßgeschneiderte Produkte entwickelt werden. „Wir sind quasi eine Manufaktur“, erklärt Dunkel beim Rundgang durch die Fertigung. Und tatsächlich werden die einzelnen Drahtgestricke zum Teil noch von Hand bearbeitet sowie auch innovative Produktumsetzungsideen für anspruchsvolle Kunden entwickelt. Dabei kommen je nach Anwendungsgebiet neben Metallen auch Gestricke aus Kunststoffen oder kombinierte Lösungen aus Metallen und Kunststoffen zum Einsatz. Gemeinsam mit der Geschäftsführung leitet ein junges motiviertes Team das Unternehmen, verantwortlich für die Fertigung, Entwicklung sowie den Vertrieb.

Rhodius auf dem Weg zum IG-Metall Tarif

Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Heinz Würth betont das positive, transparente Miteinander, auch das Bekenntnis zum Tarif der IG-Metall mit entsprechenden Sozialleistungen wird von der gesamten Belegschaft positiv aufgenommen. Da man im Zukunftsfeld der Erneuerbaren Energien hervorragend aufgestellt ist, sind die Ziele klar: Die Produktion und damit einhergehend die Zahl der Mitarbeitenden wird kontinuierlich gesteigert. Wie selbstverständlich betonte Werkleiter Armin Pitzer, die aktuell gute Auftragssituation und gute Entwicklung der Mitarbeiteranzahl von derzeit über 80 Angestellten.

Qualifikation wichtigster Bestandteil für die Zukunft von Rhodius

Auch das Thema Ausbildung soll in den nächsten Jahren stärker in den Fokus rücken. „Für den Ausbau unserer Geschäftstätigkeiten in den Zukunftsfeldern wollen wir durch eigens ausgebildetes Fachpersonal stark am Markt vertreten sein“, betont Dunkel. Derzeit bietet das Unternehmen Ausbildungsplätze für IT-Systemadministratoren, technische Produktdesigner und für Industriekaufleute an.

„Bei der Belegschaft spürt man förmlich die positive Grundstimmung“, ist Landrat Westphal beeindruckt. Weiter wünscht er den Unternehmensvertretern, ihre Ziele zu erreichen und mit Rhodius nun positiv und erfolgreich in die Zukunft zu gehen.

Bildunterschrift: Landrat Manuel Westphal und den Wirtschaftsförderern des Landkreises Sabine Unterlandstaettner (2.v.l.), Sebastian Regensburger (r.) wurden bei der Werksbesichtigung die Fertigung, Besonderheiten und Einsatzzwecke unterschiedlicher Produkte der Filter- und Separationstechnik aus Drahtgestrick gezeigt. Im Bild von Rhodius: Werkleiter Armin Pitzer (l.), stellv. Betriebsratsvorsitzender Heinz Würth (3.v.l.), kaufmännischer Leiter Helmut Lobinger (4.v.l.), Geschäftsführer Dr. Martin Dunkel (4.v.r.) und Vertriebsleiter Christian Schmidt (2.v.r.). Foto: GDW Rhodius KMS / Lena Meyer-Kress

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