(red). Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Juli im Vormonatsvergleich um 27. Insgesamt sind 7.281 Arbeitslose bei der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg und in den Jobcentern gemeldet. Betrachtet man das Vorjahr ergibt sich ein Plus von 341 und damit ein Anstieg um 4,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,8 Prozent und damit gleichauf mit dem Vormonat, aber höher als im Vorjahr (2,7 Prozent).

Arbeitslosenzahl im Juli 2022: 7.281
Arbeitslosenzahl im Vorjahr: 6.940
Arbeitslosenquote im Juli 2022: 2,8 %
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 2,7 %

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II
Von den insgesamt 7.281 Arbeitslosen werden 3.469 und damit 47,6 Prozent von der Agentur für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 200 Personen bzw. 6,1 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich liegt ein Minus von 771 Personen bzw. 18,2 Prozent vor. Der größte Teil der 200 hinzugekommenen Arbeitslosen ist mit 105 unter 25 Jahre alt. Zu diesem Personenkreis gehören Studierende, Auszubildende und Schulabgänger*innen, die nach Abschluss ihrer jeweiligen Berufs- oder Schulausbildung zur Unterstützung während der Stellensuche bei der Agentur für Arbeit gemeldet sind.
Viele ukrainische Geflüchtete beginnen mit den ersten Sprachkursen und gelten damit nicht mehr als arbeitslos, was sich auch in der gesunkenen Arbeitslosenzahl im SGB II zeigt. Derzeit sind es 3.812 Personen, die Leistungen bei den Jobcentern beziehen. Das sind 227 bzw. 5,6 Prozent weniger als im Vormonat. Zum Vorjahr errechnet sich ein Zuwachs um 1.112 Personen bzw. 41,2 Prozent. „Eine gute Sprachkompetenz ist die Grundvoraussetzung, um eine passende Arbeitsstelle zu finden und somit auch ein wesentlicher Bestandteil der Integration der ukrainischen Geflüchteten. Die statistische Erfassung in den Jobcentern ist weiterhin in vollem Gange und wir erwarten, dass nach und nach immer mehr Personen mit dem Erwerb oder der Verbesserung ihrer deutschen Sprachkenntnisse starten können“, erklärt Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg.

Bedarf an Fachkräften bleibt hoch
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern 857 neue Stellen im Laufe des Monats. Im Vormonatsvergleich sind das 276 und im Vorjahresvergleich 510 Stellen weniger. Damit sind insgesamt 6.520 unbesetzte Arbeitsstellen im Bestand. Das entspricht einer Minderung von 73 im Vergleich zum Juni, aber einem Plus von 890 im Vorjahresvergleich. Somit zeigen die neuesten Stellenentwicklungen, dass das Angebot an Arbeitsstellen trotz rückläufiger monatlicher Zahlen immer noch hoch ist. Demnach bietet der Arbeitsmarkt für Bewerber*innen weiterhin günstige Voraussetzungen.

Der größte Anteil an freien Stellen kommt mit 1.279 aus dem verarbeitenden Gewerbe. Danach folgt die Arbeitnehmerüberlassung mit 1.120 offenen Arbeitsstellen. Der Handel hat 752 unbesetzte Arbeitsplätze. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind 725 und im Baugewerbe 695 Stellen zu vergeben. Das größte Plus gegenüber dem Vorjahresmonat gibt es im Handel mit 34 Prozent mehr freien Arbeitsplätzen.

Der Bedarf an Fachkräften ist in allen Branchen unverändert hoch. Vor allem im Gastgewerbe macht sich Personalmangel infolge der Corona-Schließungen bemerkbar. Viele Hotel- und Restaurantbetreiber haben Schwierigkeiten, passendes Personal zu finden, um die steigende Nachfrage in der Gastronomie – vor allem während der Sommermonate – decken zu können. Aber auch in Handwerk, Industrie und im Gesundheits- und Sozialwesen ist die Fachkräfte-Situation immer noch angespannt. „Wenn es nicht möglich ist, passende Fachkräfte in einem Betrieb neu anzustellen, kann auch die Weiterbildung von angelernten Mitarbeiter*innen zur Verbesserung des Fachkräftemangels beitragen. Bei Fragen zu Möglichkeiten und Förderungen kann der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg kompetent beraten“, so die Agenturchefin.

Anzahl an freien Stellen auf dem Ausbildungsmarkt steuern auf ein Allzeithoch zu
Von Oktober 2021 bis Juli 2022 meldeten die Arbeitgeber*innen der Region insgesamt 4.061 Berufsausbildungsstellen und damit 279 Stellen oder 7,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (3.763 Ausbildungsstellen). Davon sind noch 2.035, also rund 50 Prozent unbesetzt. Vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt 1.642 unbesetzte Ausbildungsplätze, was einem Anteil von gut 44 Prozent entsprach.

Die Zahl der Bewerber*innen lag im aktuellen Zeitraum mit 2.671 um eins höher als ein Jahr zuvor. 726 Bewerber*innen, also gut 27 Prozent sind noch unversorgt. Im Vorjahr waren zum gleichen Zeitpunkt 686 noch unversorgt, was einem Anteil von 26 Prozent entsprach. Das aktuelle Bewerber-Stellen-Verhältnis unterscheidet sich mit 1,5 Stellen pro Bewerber*in ebenfalls kaum von dem des Vorjahres, das bei 1,4 lag.

Trotz gleichbleibender Bewerber*innenzahlen, gibt es immer mehr Ausbildungsstellen, deren Besetzung eine zunehmende Herausforderung darstellt. Insbesondere in der Gastronomie, im Handel und im Handwerk fehlt es kurz vor Ausbildungsbeginn im September an potenziellen Bewerber*innen. Doch auch jetzt können sich Jugendliche noch auf die Ausbildungsplätze für September 2022 bewerben. „In verschiedensten Ausbildungsberufen gibt es hervorragende Berufs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Jetzt bietet sich nochmal ein optimaler Zeitpunkt, um die Bewerbung für den Ausbildungsplatz anzugehen. Auch unsere Berufsberatung ist während der Sommerferien erreichbar und steht mit Rat und Tat zur Seite – von der Ausbildungsplatzsuche, über die Bewerbung bis zur Vertragsunterzeichnung“, betont Wolfinger.

Stadt und Landkreise

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 3,6 Prozent (Vormonat: 3,4, Vorjahr: 3,3). Die Zahl der Arbeitslosen steigt im Vergleich zum Vormonat um 82 auf 1.914, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 122 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 793, das sind im Vormonatsvergleich 61 Arbeitslose bzw. 8,3 Prozent mehr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 1.121, was einem Plus von 21 Personen bzw. 1,9 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vorjahresvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 255, im SGB II steigt sie um 377 Personen.

Die Arbeitgeber*innen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juli 173 neue Stellen. Das sind 13 weniger als vor einem Monat und 70 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind1.341 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +23; Vorjahr: +340

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt bei 3,8 Prozent (Vormonat 3,9 und Vorjahresmonat 3,7). Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Vergleich zum Vormonat um 23 auf 898, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 12 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 393, das sind im Vormonatsvergleich 25 Arbeitslose bzw. 6,8 Prozent mehr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 505, was einem Minus von 48 Personen bzw. 8,7 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vorjahresvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 23, im SGB II steigt sie um 35 Personen.

Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juli 124 neue Stellen, das sind 68 weniger als vor einem Monat und 75 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 712 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -17; Vorjahr: -19).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt bei 2,6 Prozent (Vormonat 2,7 und Vorjahr 2,4). Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Vergleich zum Vormonat um 69 auf 2.781, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 210 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 1.373, das sind im Vormonatsvergleich 76 Arbeitslose bzw. 5,9 Prozent mehr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 1.408, was einem Minus von 145 Personen bzw. 9,3 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vorjahresvergleich nimmt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 240 ab, im SGB II steigt sie um 450 Personen.

Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Ansbach melden dem Arbeitgeber-Service im Juli mit 304 neuen Stellen 106 weniger als noch vor einem Monat und 161 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 2.472 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -92; Vorjahr: +245).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Roth liegt bei 2,3 Prozent (Vormonat: 2,3, Vorjahr: 2,3). Die Zahl der Arbeitslosen verringert sich im Vergleich zum Vormonat um 17 auf 1.688, im Vorjahresvergleich um 3.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 910, das sind im Vormonatsvergleich 38 Arbeitslose bzw. 4,4 Prozent mehr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 778, was einem Minus von 55 Personen bzw. 6,6 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vorjahresvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 253, im SGB II steigt sie um 250 Personen.

Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Roth melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juli 256 neue Stellen, das sind 89 weniger als vor einem Monat und entspricht einem Minus von 204 im Vorjahresvergleich. Insgesamt sind 1.995 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +13; Vorjahr: +324).

Foto: Brigitte Dorr

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