Mathias Tretter gewohnt „Souverän“ in der Kulturfabrik
Die Lösung ist der Stammtisch
Roth (red). Er ist der Großmeister von Spott und Satire und Besitzer beinahe jedes Kabarettpreises: Mathias Tretter kommt mit seinem neuen, nach eigenen Angaben komischstem Stück „Souverän“ am 22. Februar um 20.00 Uhr zu einem erneuten Stelldichein in die Kulturfabrik.
Die Bestandsanalyse der Widersprüchlichkeit des menschlichen Daseins fällt nicht gut aus. Keine Frage, die Endzeitstimmung allernorts könnte mutlos und verzagt machen. Doch so absurd das Ganze ist, für den gebürtigen Unterfranken und Wahl-Leipziger ist die allumfassende Lösung die Souveränität. Doch worum handelt es sich dabei genau? „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet“, lautete einst ein Zitat Carl Schmitts. Der Advokat schrieb den berühmten Satz 1928, seitdem kauen wir laut Tretter darauf herum. Kaum hundert Jahre später ist an jeder Ecke Ausnahmezustand – aber wer ist souverän? Die einen sagen so, die anderen so.
Mathias Tretter findet die Antwort bei seinen unterschiedlichsten Bühnenfiguren, besonders jedoch bei seinem Freund Ansgar: „Bekifft sein ist Ausnahmezustand, und ich hab’ mich für ihn entschieden.“ Der Demokratie mag die Herrschaft allmählich abhandenkommen, deshalb muss man noch lange nicht die Selbstbeherrschung verlieren. Es sei denn, man nässt sich ein vor Lachen – aber ist das nicht das Souveränste überhaupt?
Tretter ist ein Sprachakrobat, ein Createur doppeldeutiger Sätze, ein kluger Satiriker mit humoristischem Ausnahmetalent. „Sie werden wiehern“, verspricht er. „Sie werden feixen, prusten, schnappatmen und am Ende unverwundbar heimgehen.“ Mit anderen Worten: Souverän. Der Name ist Programm.
Karten gibt es an den bekannten eventim-Vorverkaufsstellen, online über eventim.de, bei sowie in Roth bei Bücher Genniges und Buchhandlung Feuerlein und an der Tageskasse. Reservierung unter Tel. 09171 848-714.
Foto: Enrico Meyer