Mitgliederversammlung Kunstforum Fränkisches Seenland e.V.

Herausforderung, Freude und Trauer bestimmten das vergangene Jahr beim Kunstforum Fränkisches Seenland e.V., stellte dessen 1.Vorsitzender Klaus Seeger bei der Jahreshauptversammlung fest. Verstärkt wird das Vorstandsteam nun von Sigrid Fucker und Anna Ortner.

„Es war ein forderndes Jahr“, so Seeger in seiner Zusammenfassung. Längst geplante Ausstellungen mussten wegen Corona abgesagt und neu terminiert werden. „Wir sind immer auf Sicht gefahren, mussten flexibel bleiben. Waren aber immer bereit, bei grünem Licht aus München, sofort das künstlerische Angebot wieder hochzufahren“, bilanzierte der Vorstand. Die Freude im späten Frühjahr, endlich wieder öffnen und veranstalten zu dürfen, sei groß gewesen. Dass dabei die gezeigte Ausstellung „Kunstimpfung – 100 Prozent Wirkstoff“ von Vorstandsmitglied Klaus Selz ein Abschied werden sollte, sei jedoch nicht zu ahnen gewesen. Der gebürtige Gunzenhäuser verstarb im Sommer nach schwerer Krankheit. Seeger erinnerte an das Gründungsmitglied des Kunstforums, an seine über Jahrzehnte verlässliche Mitarbeit im Vorstand und an seine enorme Kreativität: „Klaus hinterlässt Spuren, die nicht verblassen werden! Wir haben ihm enorm viel zu verdanken.“

Die Bilanz des durch Corona verkürzten Veranstaltungsjahres lasse sich dennoch sehen, so Seeger. Die Ausstellung von Klaus Selz sei ein großer Publikumserfolg gewesen. Ein neues Format habe mit den „Ortsschimpfnamen“ ins M11 gebracht werden können. Der Autor Martin Droschke hat die „Spitznamen“ fränkischer Orte für ein Buch recherchiert: „Wie die Franken ihre Nachbarn nennen und warum“. Neben den Texten waren in der Ausstellung themenbezogene Collagen der Ansbacher Kunstpreisträgerin Kerstin Himmler zu sehen. „Diese Kombination erforderte von den Besuchern etwas Ausdauer“, sei aber bestens angekommen, erinnerte Seeger. Wegen des großen Erfolgs habe die Ausstellung sogar verlängert werden müssen. Besonders stolz sei das Kunstforum auf die Ausstellung „Im Garten“. Günter Derleth zeigte Fotografien mit der Lochkamera, der Camera Obscura. Für Seeger seien es „magische Werke“ gewesen, ein Eintauchen in den Ursprung der Fotografie, weit weg vom Digitalisierungswahn. Zurückgeholt worden auf den Boden der Tatsachen sei man kurz nach einem erfolgreichen Auftakt mit der Ausstellung von Klaus Biliczky. Schließlich habe die auf Grund der 2G-Plus Regel nach nur zwei Wochen wieder schließen müssen: „Ein zusätzlicher Test für geimpfte und genesene Personen lässt die Besucherzahlen massiv schrumpfen. Das ist für die Kultur ein Lockdown durch die Hintertür“, so die Kritik. Hinzu kamen dank staatlicher Förderung im vergangenen Jahr Veranstaltungen wie die „Lachnacht am Altmühlsee“ und der „Kabarettgipfel“ in der Stadthalle.

Seeger dankte aber auch den Mitgliedern des Kunstforums: „Wir erleben eine großartige Solidarität. Die Zahl der Mitglieder bleibt konstant trotz Pandemie. Während viele Vereine über Austritte klagen, freuen wir uns über einen enormen Zusammenhalt. Das macht uns im Vorstand sehr dankbar“.

Der Ausblick: Die Planungen für Ausstellungen gehen bereits bis in das Jahr 2023. Das städtische Jubiläumsjahr werde auch Thema in den Veranstaltungen des Kunstforums sein, erste Gespräche liefen, deutete Seeger an. Fest stehe aber, auch der Start in das kommende Jahr werde herausfordernd. Schließlich hänge alles von den Corona-Vorgaben ab. „Uns bleibt wieder nichts anders übrig, als auf Sicht zu fahren. Doch darin haben wir inzwischen Übung!“

Das Vorstandsteam des Kunstforums Fränkisches Seenland e.V. konnte wieder verstärkt werden. Sigrid Fucker aus Gunzenhausen wurde als weitere zweite Vorsitzende gewählt. Anna Ortner übernimmt das Amt der Schriftführerin. Bestätigt wurden neben Klaus Seeger als 1.Vorsitzender, Holger Pütz-von Fabeck (2.Vorsitzender) und Thomas Fischer (Finanzvorstand).

Seeger dankte für den Zusammenhalt in schwierigen Zeiten und warb für eine Mitgliedschaft im Kunstforum: „Ausstellungen, Konzerte, Kabarett, Lesungen, Theater und Performance. Das Angebot im M11 wächst kontinuierlich, das Kulturzentrum macht das Leben in Gunzenhausen und dem Fränkischen Seenland bunter und vielfältiger. Das kann kein Schaden sein“, fügte der Vorstand mit einem Augenzwinkern hinzu.

Bildunterschrift: (v.r.)  Thomas Fischer, Sigrid Fucker, Anna Ortner, Klaus Seeger. Holger Pütz-von Fabeck war terminlich verhindert. Foto: Kunstforum Fränkisches Seenland e.V. 

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