Muhr am See (jf). Am 9. Januar 2025 fand der traditionelle Neujahrsempfang der Gemeinde Muhr am See statt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dieter Rampe und Landrat Manuel Westphal standen die Ehrungen verdienter Bürger sowie ein Rückblick und Ausblick auf kommunale Themen im Mittelpunkt.
Zunächst wurden die Bürgermedaillen in Bronze verliehen. Andrea Hofmeier-Kurpiela wurde für ihre herausragenden Leistungen im Kegelsport ausgezeichnet: den ersten Platz in der Wettkampfklasse 4 Damen bei den Fränkischen Meisterschaften des Bezirks Mittelfranken sowie den dritten Platz bei den Bayerischen Meisterschaften im Jahr 2024. Christian Weigelmeier erhielt die Medaille für sein 20-jähriges Engagement in der Vorstandschaft der Freiwilligen Feuerwehr Altenmuhr und seine Tätigkeit als erster Kommandant nach dem Zusammenschluss der beiden Feuerwehren im Jahr 2024. Die Bürgermedaille in Silber ging an Manfred Jung für zwölf Jahre engagierte Arbeit im Gemeinderat. Karl-Heinrich Gronauer wurde für seine zwölfjährige Tätigkeit als Geschäftsstellenleiter der Gemeinde ebenfalls mit der Bürgermedaille in Bronze ausgezeichnet.
In seiner Ansprache betonte Erster Bürgermeister Dieter Rampe die Bedeutung des Ehrenamts für die Gemeinschaft: „Ohne das Engagement im Sportverein oder beim Binden des Osterkranzes wären wir alle ärmer.“ Er sprach über die Herausforderungen der Gemeinde, insbesondere angesichts neuer Vorschriften und steigender Anforderungen. Trotz der Hindernisse konnten bedeutende Projekte realisiert werden. Dazu zählten die Sanierung der drei Regenüberlaufbecken für 900.000 Euro und der Neubau des Feuerwehrgerätehauses, der in 2025 mit fast vier Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Rampe lobte die Zusammenlegung der beiden Feuerwehren im Jahr 2024 und bedankte sich bei allen Beteiligten für die reibungslose Umsetzung. Für 2025 sind weitere Vorhaben geplant: die Sanierung der Altmühlbrücke (200.000 Euro) und ein finanzieller Beitrag von 8,57 % an den Verbesserungen der Gunzenhäuser Kläranlage. Auch die Kinderbetreuung bleibt eine Priorität. Der erst vor zweieinhalb Jahren gebaute Hort sei bereits wieder zu klein und mit Blick auf den Anspruch auf Ganztagsschule ab 2026 kündigte er weitere Planungen an. Stellt sich die Frage, ob Muhr vielleicht zu viele Störche hat… (Anm. der Red.)
Wirtschaft als Motor der Region
Landrat Manuel Westphal unterstrich in seiner Rede die Bedeutung der Wirtschaft für die Weiterentwicklung der Region. Sie sei das Fundament für Arbeitsplätze, Einkommen und Wohlstand. Der Landkreis unterstütze dies durch eine neu aufgestellte Wirtschaftsförderung und Standortmarketing mit Maßnahmen wie Fördermittelberatung, Vernetzung und Weiterbildung. Auch der Tourismus spiele eine entscheidende Rolle. Am 17. Januar 2025 wird eine Tagung im Altmühlsee-Informationszentrum stattfinden, bei der es um die Verbesserung der Wasserqualität des Altmühlsees geht. Westphal betonte zudem die Bedeutung einer fairen Finanzpolitik in herausfordernden Zeiten. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen werde voraussichtlich die niedrigste Kreisumlage in Mittelfranken haben. Schwerpunkte der Investitionen lägen auf Bildung und Gesundheit, etwa durch den Neubau des Klinikums Weißenburg und die Unterstützung des Baus des Hospizes am Brombachsee – ein Projekt aller Bürgerinnen und Bürger in der Region. Darüber hinaus wird der Landkreis weiterhin Projekte im Bereich Klimaschutz, wie das Aktionsprogramm Wiesenbrüter, und Wassermanagement für Hochwasserschutz und Trockenheitsvorsorge vorantreiben.
MdL Helmut Schnotz sprach trotz Verspätung dank Bahn engagiert über die Herausforderungen der heutigen Zeit. Er verwies auf die Ergebnisse einer Klausurtagung in München, die unter anderem zeigten, dass sich die Arbeitswelt durch die veränderte Work-Life-Balance nach Corona gewandelt hat. Wirtschaftlicher Aufschwung sei essenziell, um den sozialpolitischen Bereich zu stärken. Schnotz kündigte eine Reform des Bayerisches Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz – BayKiBiG – an und regte an, über steuerliche Anreize für das Arbeiten über das Rentenalter hinaus nachzudenken. In der medizinischen Versorgung forderte er Maßnahmen zur Reduktion der Abhängigkeit von ausländischen Medikamenten und eine Anpassung der Budgetierung für Ärzte. Ebenso sei eine stärkere Unterstützung der Landwirtschaft und lebensmittelerzeugenden Unternehmen notwendig, da derzeit nur 80 % der Lebensmittel in Deutschland produziert werden. Zum Abschluss hob Schnotz hervor, dass der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hervorragend aufgestellt sei und dass die Menschen stolz auf ihre Heimat sein sollten. Die stimmungsvolle Umrahmung des Abends gestaltete das Trio „Lissyfandermichl“ mit musikalischen Beiträgen, die zu einem geselligen Beisammensein einluden.
Text/Foto: Jessica Frank