Regional first – weil es für alle am besten ist.
Altmühlfranken (red). Das ist der Gedanke hinter dem Kooperationsprojekt von Landkreis und den Stadtmarketingvereinen in Gunzenhausen und Weißenburg, das seitens des Finanz- und Heimatministeriums mit der Heimat.Digital.Regional Förderrichtlinie unterstützt wird. Bereits ein gutes halbes Jahr nach dem Projektstart können die ersten Erfolge gefeiert werden – sowohl beim Altmühlfranken-Gutschein als auch bei Tante-Marri.de. Der 2020 eingeführte Landkreis-Gutschein brummt. Zigtausende von Euros werden beim landkreisweiten Gutscheinsystem ausgegeben und bleiben als Wertschöpfung definitiv in Altmühlfranken. Und diese Euros werden auch zunehmend an mehr und mehr Akzeptanzstellen als Zahlungsmittel akzeptiert.
Der regionale Onlinemarktplatz erhielt zudem ein neues Gesicht: Tante Marri ist nun die Pionierin des lokalen Onlinehandels. Durch die Entwicklung eines frischen, emotionalen Markenauftritts ist es gelungen, mehr Aufmerksamkeit auf das 2019 gestartete Marktplatzportal zu lenken. Die direkte Folge: Der Umsatz auf dem Onlineportal wächst das dritte Jahr in Folge deutlich an. Weitere regionale Unternehmen haben signalisiert, dass sie auf die Plattform kommen wollen, um diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen.
Die intensive Zusammenarbeit des sogenannten Heimat-Teams aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Zukunftsinitiative altmühlfranken), den Stadtmarketingvereinen Weißenburg und Gunzenhausen sowie der Werbeagentur be media sorgt hier für positive Ergebnisse. Seit Beginn der Projektphase am 1. Mai konnte bereits a zahlreichen Stellschrauben gedreht werden.
Gemeinsam bereits viel erreicht
„Seitdem ist viel passiert“, bringt es die Projektleiterin der Zukunftsinitaitve altmühlfranken, Sabine Unterlandstaettner, auf den Punkt. Konkret geht es um drei Säulen der regionalen Wertschöpfung. Der Altmühlfranken-Gutschein, der im Jahr 2020 gestartet wurde und nun weiter ausgebaut wird. Der regionale Onlinemarktplatz, der einen kompletten Relaunch erhielt. Und der Aufbau eines regionalen Logistiksystems für den Landkreis, das auch für andere lokale Nutzer offen ist. Beim Altmühlfranken-Gutschein hat im Projektteam das Stadtmarketing Gunzenhausen den Hut auf. Tamara Koschischek betreut das System und akquiriert neue Partner, in Weißenburg gemeinsam mit Frank Oette seitens des Stadtmarketingvereins. „Neben der Werbung für neue Akzeptanzstellen im gesamten Landkreis legen wir unser Augenmerk verstärkt auf die Gewinnung von Arbeitgebern, die den Gutschein an ihre Mitarbeiter ausgeben wollen“, erklären die beiden. Dass diese Arbeit Früchte trägt, kann man an mittlerweile 13 neu gewonnen Akzeptanzstellen erkennen, außerdem ist mittlerweile ein Volumen von rund 370.000 Euro in ausgegebenen Altmühlfranken-Gutscheinen gebunden. Geld, das definitiv innerhalb der Region bleibt.
Mit Tante Marri hat das ehemalige Onlineportal „in-altmuehlfranken.de“ ein neues Gesicht erhalten, das emotionaler daherkommt und für einen selbstbewussten Auftritt steht. Mit bereits 20 vertretenen Händlern bietet es dem Kunden ein Warenangebot, das von Lebensmitteln, meist regionale Produkte, über Bücher bis hin zu Baumarktartikeln reicht. Der Clou an der Sache: Das Angebot wird nicht nur im Internet sichtbar, es kann auch direkt nach Hause bestellt werden – im Normalfall mit Next-Day-Lieferung. Verantwortlich für die Weiterentwicklung des regionalen Marktplatzes ist die Agentur be media aus Weißenburg, die sich als Dienstleister im Projekt um Marketing, Systembetreuung und Akquise kümmert. So konnten in der laufenden Projektphase bereits ein Wechsel beim Logistikdienstleister vollzogen und zahlreiche Kontakte zu ähnlichen regionalen Portalen aufgebaut werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Heimat-Team werden die weiteren Schritte besprochen und in die Wege geleitet.
Portal bietet zahlreiche Möglichkeiten
Frank Oette, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Weißenburg, sieht die Chancen des Projekts. „Durch die Symbiose von Onlinemarktplatz Tante Marri und Altmühlfranken-Gutschein bieten wir unseren regionalen Händlern eine optimale Möglichkeit, das digitale Geschäftsfeld zu erschließen.“ Obwohl bereits weitere Interessenten gewonnen werden konnten, bietet das Portal noch sehr viel Potenzial. Mit gezieltem Marketing und direkter Ansprache bei Händlern, Dienstleistern und Gastronomen soll die Plattform weiter wachsen und so die lokalen Innenstädte stärken.
Der dritte Aspekt, der Teil des Förderprogramms ist, ist der Aufbau eines innovativen, digitalen Logistiksystems. Zahlreiche Direktvermarkter, aber auch Apotheken oder Behörden, stehen oftmals vor demselben Problem: Wie kommt das Produkt zum Kunden? Insbesondere termingerechte Lieferfristen, eine Kühlkette oder der nachhaltige Warenverkehr tauchen immer wieder als Probleme auf.
Auch hier wurde bereits viel Arbeit seitens des Projektteams geleistet, bevor es im nächsten Jahr in die Umsetzungsphase geht. Dominik Schwenk, bei dem die Fäden innerhalb von be media zusammenlaufen, wälzte sich durch unzählige Studien und baute ein dichtes Netzwerk auf. „Es gibt zahlreiche Projekte im deutschen Raum, die sich mit ähnlichen Fragestellungen beschäftigen. Wichtig ist es, die passenden Bausteine für den Landkreis zu identifizieren und zusammenzusetzen“, erklärt er das weitere Vorgehen. Durch die Vernetzung der regionalen Logistikbranche sowie mit einer Bedarfsabfrage bei Interessenten sollen die Kernpunkte herausgearbeitet werden, um eine maßgeschneiderte Lösung zu finden.
Durch die interkommunale Zusammenarbeit im Heimat-Team konnten die jeweiligen Stärken aller Organisationen optimal eingesetzt werden. Auch Landrat Manuel Westphal sieht die Vorteile dieser ineinander überfließenden Aufgabenverteilung. „Bei einem Landkreisprojekt von solcher Tragweite ist es nur richtig, sich vom Kirchturmdenken zu verabschieden und die Kompetenzen an verschiedenen Stellen zu bündeln“, lobt er die erfolgreiche Kooperation. Fortgesetzt wird diese Zusammenarbeit im Projekt noch mindestens für die kommenden 1,5 Jahre, was dem Förderzeitraum entspricht.
Foto: be Media