Schmutzige Angelegenheit – Faulturmtaucher in der Gunzenhäuser Kläranlage

Gunzenhausen (red). So ein Faulturmtaucher hat sicher keinen leichten Job, manchen reden sogar von einem Sch…job. So wiegt ein Anzug rund 60 Kilo, dazu herrscht im Einsatzgebiet dicke Luft. Angst vor der Dunkelheit sollten die Taucherinnen und Taucher nicht haben, dazu schadet Rauchen der Gesundheit – hier sogar übermäßig, denn dort wo hingetaucht wird, herrscht Explosionsgefahr. Was machen Faulturmtaucher eigentlich? Sie kümmern sich um das, was am Ende rauskommt, pflegen in einer Kläranlage beispielsweise den Faulbehälter. Das Besondere dabei: Der Betrieb kann weiterlaufen und muss nicht unterbrochen werden. Beim beschädigten Faulturm in der Gunzenhäuser Kläranlage hat die Firma LGA Bautechnik GmbH in Zusammenarbeit mit zwei professionellen Tauchern nun die tragenden Betonteile untersucht.

„Auch das beste Material kommt irgendwann in die Jahre und nimmt Schaden. Unser Faulturm muss dringend repariert werden und nun machen wir eine Bestandsaufnahme. Bis dahin arbeiten wir im Notbetrieb“, so Kläranlagenleiter Michael Ditz. „Die Anlage kann nicht einfach abgeschalten und saniert werden. Daher haben wir die Firma LGA Bautechnik GmbH sowie zwei Faulturmtaucher der Firma DAUTH Tauch- und Atemschutzarbeiten aus Eschau bei Miltenberg engagiert, die für uns Betonproben nehmen und Videoaufnahmen machen. Darauf aufbauend werden wir sinnvolle Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in Angriff nehmen.“

Um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, entnahm der Baustoffprüfer Leo Loutski der Firma LGA aus Nürnberg in einem aufwändigen Verfahren einen Bohrkern aus dem Beton. Die so gewonnenen Proben werden zeitnah in einem Labor untersucht, um festzustellen, wie druckfest die Oberfläche noch ist und welche Qualität der Beton aufweist.

Tatkräftige Unterstützung erhielt die Firma LGA durch die beiden Taucher Roman Marchenko und David Matamu der Firma DAUTH Tauch- und Atemschutzarbeiten aus Eschau bei Miltenberg. Sie führten Kratzproben am Beton und an der Schlammtüreninnenseite durch und haben die Betonüberdeckung gemessen. „Der Einsatz ist nicht ungefährlich, denn im Faulturm treffen die Jungs auf giftigen Schwefelwasserstoff. So braucht es Atemschutzgeräte und geschultes Fachpersonal“, betont Michel Ditz.

Bildunterschrift: Das Foto zeigt die beiden Taucher (v.l.) Roman Marchenko und David Matamu. Foto: Stadt Gunzenhausen

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