Eichstätt (red). Die Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass sich Menschen in guter Absicht für andere einsetzen. Darum geht es bei der diesjährigen bundesweiten Kampagne der Caritas unter dem Motto „Sei gut, Mensch!“. Dazu hat der Deutsche Caritasverband ein Werkheft „Sozialcourage Spezial“ herausgegeben, das beim Diözesanverband Eichstätt bestellt werden kann. Es soll auch dazu beitragen, den in Verruf geratenen Begriff „Gutmensch“ – Unwort des Jahres 2015 – in ein positives Licht zu setzen. Denn Engagierte „sind weder leichtgläubig noch naiv“, sondern „Menschen, die anpacken und ihre Zeit und Aufmerksamkeit für andere einsetzen“, heißt es in einem Grundsatzartikel in der Zeitschrift.
Beschrieben werden in dem Heft Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich etwas zum Guten bewegen. Im Kreis Konstanz kümmert sich zum Beispiel ein Arbeitskreis „Kirche und Arbeitswelt“ mit Seelsorgern, Gewerkschaftern und Polizei im Projekt „Lenkpause für Körper und Seele“ um Fernfahrer am Rande der Gesellschaft. Im brandenburgischen Wriezen begleiten Freiwillige junge Straffällige während ihrer Haftzeit, damit diese nicht den Kontakt nach außen verlieren. Im nordrhein-westfälischen Ibbenbüren widmen sich Ehrenamtliche verschuldeten älteren Menschen. Ein syrischer Flüchtling in Passau erzählt, wie er sich dank einer Patin gut in Deutschland einleben konnte und sich nun selbst für andere engagiert. Eine Hospizbegleiterin der Caritas Fürstenfeldbruck erklärt, dass man durch die Auseinandersetzung mit dieser Arbeit „im eigenen Leben eine unglaubliche Bereicherung erfahren“ kann. Am Beispiel „Tsunami in Indonesien“ wird das unbezahlbare Engagement lokaler Mitarbeitender für die Nothilfe in aller Welt dargestellt.
Der Freiburger Theologieprofessor Klaus Baumann bezeichnet in einem Interview Nächstenliebe als entscheidenden Motor für die Humanisierung der Gesellschaft. In einem Beihefter „Spirituelle Impulse“ wird anhand der Bibelgeschichte über den barmherzigen Samariter deutlich gemacht: „Zwischenmenschlichkeit ist wichtiger als religiöse oder ethnische Zugehörigkeit.“ Ein Unterrichtsentwurf über das verschleiernde sowie beschönigende Greenwashing von Produkten soll dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler lernen, „warum kritisch konsumieren nervt, aber glücklich macht“.
Das Sozialcourage Spezial gibt es – in Einzelexemplaren – kostenfrei beim Caritasverband Eichstätt, Residenzplatz 14, 85072 Eichstätt. Tel. 08421 50-901, E-Mail: zentrale@caritas-eichstaett.de. Im Internet gibt es eine Kampagnen-Website unter www.seigutmensch.de.
Bildunterschrift: Titelbild der Caritas-Broschüre „Sozialcourage Spezial“. Foto: Caritas