Verkehrsprojekte im Fokus: Bundestagsabgeordneter Jan Plobner besucht Gemeinden der Region
(red). In der sitzungsfreien Zeit des Deutschen Bundestages, der sogenannten parlamentarischen Sommerpause, nutzt der Altdorfer Bundestagsabgeordnete Jan Plobner (SPD) die Gelegenheit, verschiedene Gemeinden in der Region zu besuchen. Als Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages ist es Plobner ein besonderes Anliegen, regionale Verkehrsprojekte kennenzulernen und zu erfahren, wo die Bundespolitik unterstützend wirken kann. In Gemeinden des Landkreises wurde er von örtlichen Funktionären und Mitgliedern der SPD empfangen.
Bei seinem ersten Stopp in Weißenburg wurde Plobner mit einer bekannten Herausforderung konfrontiert: dem Bahnhof. Dieses „Tor zur Stadt“ zeigt eindrucksvoll das Engagement der Gemeinde, die den Bahnhof erworben und renoviert hat. Dennoch besteht weiterhin ein erhebliches
Problem: die mangelnde Barrierefreiheit. Fehlende Aufzüge und barrierefreie Zugänge erschweren Reisenden, insbesondere Personen mit Mobilitätseinschränkungen und Eltern mit Kinderwagen, den Zugang zu den Zügen. Die umfassende Sanierung des Bahnhofsgebäudes erfordert wohl auch eine Anpassung der Bahnsteighöhen und vielleicht sogar der Oberleitungen, was das Projekt kompliziert macht. Für eine erfolgreiche Umsetzung braucht es daher Ressourcen aus Stadt, Kreis und der Deutschen Bahn. Die Bahnsteige 3 und 4 sind für bewegungseingeschränkte Personen kaum oder gar nicht erreichbar. Ein barrierefreier Zugang ist für manche nur über einen zeitaufwändigen Umstieg in Treuchtlingen möglich, was besonders für Reisende aus nördlicher Richtung problematisch ist. Ehrenamtlich Engagierte aus den Reihen der SPD Weißenburg , wie die stv. Vorsitzende Eva Reichstadt und SPD-Stadtrat Harald Dösel nutzten die Gelegenheit, um sich über die Sichtweise Berlins auf Projekte wie dieses zu informieren und für entsprechende Unterstützung zu werben.
In Gunzenhausen, dem zweiten Stopp, wurde Plobner von den Stadträten Paul Pfeifer und Bianca Bauer sowie Anwohnerinnen empfangen. Sie machten ihn auf die stark belasteten Durchfahrtsstraßen der Stadt aufmerksam und schilderten die Probleme der aktuellen Verkehrsführung. Plobner zeigte großes Verständnis für die Situation und betonte die Bedeutung gemeinsamer Lösungen.
Ebenfalls auf der Liste der besuchten Orte stand Markt Berolzheim, wo Plobner sich im örtlichen Cafe mit Vertretern der SPD-Kreistagsfraktion traf, um sich über die Situation des öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis zu informieren. Man war sich darüber einig, dass es zwingend
notwendig ist die Verkehrswende zu schaffen, wenn man eine Chance haben will, den menschengemachten Klimawandel zu stoppen und den zukünftigen Generationen eine lebenswerte Erde zu hinterlassen. Es sei daher wichtig, die Attratkivität des ÖPNV auch auf dem Land zu steigern. Für ein attraktives Angebot ist eine höhere Taktung, eine größere Abdeckung und eine Ausweitung des Rufbusnetzes notwendig. Das größte Hindernis für eine flächendeckende Versorgung seien aber die Personalkosten. „Der technologische Fortschritt im Bereich des autonomen Fahrens kann daher ein Baustein für eine höhere Versorgung des öffentlichen Raums mit öffentlichen Verkehrsmitteln sein“, so Mathias
Hertlein, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.
Ebenso einig war man sich darüber, dass es ein großer Fehler war, kleinere Bahnhöfe wie den Bahnhof Markt Berolzheim zu schließen. Diese Bahnhöfe wären jetzt enorm hilfreich und würden den Ausbau des ÖPNV auf der Straße flankieren. Hertlein stellte abschließend fest: „Es geht nicht darum den Menschen das Auto zu verbieten, das wäre Blödsinn und auf dem Land auch gar nicht machbar. Der ÖPNV muss stattdessen so attraktiv werden, dass er eine echte Alternative zum Auto ist. Nur wenn Busse und Bahnen pünkltich und regelmäßig fahren, werden die Menschen auch umsteigen“.
Der vierte und letzte Stopp führte Plobner nach Treuchtlingen. Hier begrüßten ihn unter anderem die Stadträte Sebastian Hartl und Stefan Fischer sowie der stellvertretende Landrat und Bürgermeister a.D. Werner Baum. Der Fokus lag hier auf der Bahninfrastruktur, die die Kommune finanziell stark belastet. Zudem wurden die Herausforderungen der Verkehrsführung für Schwerlastverkehr sowie die Suche nach alternativen Strecken diskutiert. Ein zentrales Anliegen ist die schleppende Planung der
Ortsumfahrung Dietfurt, die seit Jahren von den Bürgerinnen und Bürgern gefordert wird. Trotz
monatelanger Wartezeit auf wichtige Gutachten für die Vorplanung des Projekts, fehlt es weiterhin an
verbindlichen Finanzierungszusagen des Bundes. Die SPD-Mitglieder betonten nachdrücklich ihre
Forderung nach einer schnellen und verlässlichen finanziellen Unterstützung.
Jan Plobner zeigte sich beeindruckt von dem Engagement und der Entschlossenheit der Gemeinden
und versprach, die gewonnenen Eindrücke und Anregungen in seine Arbeit im Verkehrsausschuss des
Deutschen Bundestages einfließen zu lassen. Die Besuche in Weißenburg, Gunzenhausen und
Treuchtlingen haben deutlich gemacht, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen
Bundespolitik und kommunalen Akteuren ist, um die regionalen Verkehrsprojekte erfolgreich
voranzutreiben.
Bildunterschrift: Besprechung der Verbesserungsmöglichkeiten am Weißenburger Bahnhof mit Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Weißenburg, Kreisvorsitzendem Harald Dösel (4.v.l.) und MdB Jan Plobner (3.v.r.). Foto: Pressebüro MdB Jan Plobner