Liebe stärkt“: Caritas bittet um Spenden bei Frühjahrssammlung

Eichstätt. (red). Die diesjährige Frühjahrssammlung des Diözesan-Caritasverbandes Eichstätt findet vom 14. bis 20. März statt. „Liebe stärkt“ lautet das Motto. Mit den Einnahmen werden unter anderem überschuldete Menschen, psychisch kranke Personen, die Einrichtung eines Kleiderladens und die Anschaffung eines Plaudertisches in einem Seniorenheim unterstützt.

Der Leitspruch der Sammlung war bereits im Jahr 2018 eine zentrale Aussage beim 100-jährigen Jubiläum des Verbandes, das unter dem Gesamtmotto „Ohne Liebe ist alles nichts.“ stand. Caritaspräses Alfred Rottler schreibt in seinem Sammlungsaufruf, Liebe sei nicht in die Knie zu zwingen. „Und doch beugt sie sich zur Erde, um Schwaches aufzuheben. Sie liebt es zu stützen und andere stark zu machen. Ihre Kraft hilft anderen leben.“ Den Menschen zu mehr Leben zu verhelfen – das wollen nach den Worten Rottlers die Dienste der Caritas. „Sie tragen dazu bei, dass Menschen in Not so weit wie möglich selbstbestimmt ihren Alltag gestalten können. In prekären Situationen und Notlagen helfen unsere Beratungs-, Betreuungs- und Hilfsdienste dem Einzelnen unbürokratisch und wirksam“, schreibt der Caritaspräses. Damit die Caritas auch in Zukunft Menschen stärken könne, bittet Rottler die Bevölkerung darum, bei der Frühjahrssammlung zu spenden.

Für überschuldete sowie psychisch kranke Menschen

Aus dem Erlös der Frühjahrssammlung kommen 50.000 Euro den Caritas- Schuldnerberatungsstellen in Eichstätt, Ingolstadt, Neumarkt, Roth und Weißenburg zugute. Die Sozialberatung für Schuldner bietet Personen Hilfe an, die sich nicht mehr aus eigener Kraft von ihren Schulden befreien können. Zuletzt sind nach Erfahrung der Caritasberaterinnen und -berater immer mehr Menschen durch die Folgen der Corona-Pandemie in finanzielle Not geraten. Die Fachkräfte unterstützen Ratsuchende individuell bei der Suche nach Lösungen zum Abbau von Schulden. Die fünf Stellen können als anerkannte Insolvenzberatungsstellen auch die nötigen Schritte zur Eröffnung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens in die Wege leiten. Dessen Ziel ist die „Restschuldbefreiung“. Die Arbeit der Stellen wird öffentlich gefördert. Die Caritas muss aber auch einen Eigenanteil zahlen.

Dies ist auch bei den zwei Sozialpsychiatrischen Diensten der Caritas in Eichstätt und Ingolstadt der Fall. Sie sollen daher 20.000 Euro aus Mitteln der bevorstehenden Sammlung erhalten. Deren Beraterinnen und Berater stellen einen Anstieg psychischer Probleme und Erkrankungen nicht erst seit der Corona-Pandemie fest, aber insbesondere mit dieser. Die beiden Sozialpsychiatrischen Dienste bieten Betroffenen und ihren Angehörigen Rat und Hilfe ohne große Hürden: in der Beratungsstelle, bei den Betroffenen zu Hause, am Telefon und durch Online-Beratung. Die Mitarbeitenden der beiden Dienste tun dies zum Beispiel beim Umgang mit Depressionen, Schizophrenien, Ängsten und Wahngedanken, zeigen Wege aus der Einsamkeit auf, stärken Fähigkeiten, um das Selbstwertgefühl zu steigern und unterstützen in Krisensituationen. Das alles geschieht vertraulich, kostenfrei, freiwillig und unabhängig. Für ältere Menschen mit psychischen Problemen haben beide Beratungsstellen zudem einen gesonderten Gerontopsychiatrischen Dienst. Zudem gibt es Kreativ-, Freizeit-, Angehörigen- und Selbsthilfegruppen.

Für einen Kleiderladen und einen Plaudertisch im Seniorenheim  

In Herrieden können nun Menschen mit niedrigem Einkommen in einem neuen Kleiderladen wie in einer Boutique nach geeigneten Textilien suchen. Der Laden steht auch der Bevölkerung offen und erhält somit den Charakter eines ganz normalen Secondhandgeschäfts. Die Caritas-Kreisstelle Herrieden will mit diesem Angebot auch dem Gedanken der Nachhaltigkeit Rechnung tragen. Ihre Mitarbeitenden haben festgestellt, dass es auch bei jüngeren Menschen durchaus einen Trend gibt, gebrauchte Kleidung zu tragen. Bedürftige Personen erhalten die dort angebotene Secondhandware weiterhin zu einem Sonderpreis. Um den Laden an neuer Stelle einrichten zu können, mussten dort unter anderem Wände gestrichen und Räumlichkeiten gereinigt, Regale sowie Umkleidekabinen aufgebaut werden. Für das Projekt „Neuer Kleiderladen“ erhält die Caritas-Kreisstelle Herrieden 18.000 Euro aus Spenden bei der Caritas-Frühjahrssammlung.

Das Caritas-Seniorenheim St. Willibald in Schwabach hat sich einen Plaudertisch als innovatives Übungsgerät angeschafft. Aus anderen Einrichtungen gibt es hierzu bereits positive Erfahrungsberichte: Zum Beispiel, dass Menschen mit Demenz ruhig und fast schon konzentriert unterschiedliche Übungen ausführen. Oder, dass es zu interessanten Einzelgesprächen kommt, die sonst nie geführt worden wären. Die Übungsgeräte am Plaudertisch haben ganz alltägliche Namen: Kaffeemühle, Drehorgel, Fahrrad und Nähmaschine erinnern die Seniorinnen und Senioren an altbekannte Bewegungsabläufe. So können sie einfach mobilisiert werden und erhalten mehr Bewegung, Spaß und Geselligkeit in ihrer Einrichtung. Dadurch werden nicht nur die Alltagsfähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtung gefördert, sondern auch die Pflegekräfte entlastet. Das Seniorenheim in Schwabach erhält aus der Frühjahrssammlung für die Anschaffung des Plaudertisches 5.000 Euro.

Wieder vielerorts Spendenbriefe statt Sammler

Aufgrund der Corona-Krise werden wie bereits bei den vergangenen Sammlungen nicht überall Caritas-Sammlerinnen und -Sammler persönlich an die Haustüren kommen. Stattdessen werden in den Pfarreien Spendenbriefe in die Briefkästen eingeworfen oder mit dem Pfarrbrief verteilt. Für die Sammlerinnen und Sammler, die sich dennoch engagieren, gelten laut der Caritas besondere Vorsichtsmaßnahmen: Die Ehrenamtlichen tragen Mund-Nasenschutz und halten einen Abstand von mindestens eineinhalb Metern ein. Sie sollen das Haus oder die Wohnung der Spenderinnen und Spender nicht betreten. Auch die Geldübergabe soll ohne direkte Berührung stattfinden. Die Engagierten geben die Sammelliste nicht aus der Hand, sondern tragen selbst den Spendenbetrag ein.

Bildunterschrift: Gelder aus der Caritas-Frühjahrssammlung sollen zu einem Großteil der Beratung überschuldeter Menschen zugutekommen. Foto: Peter Esser/Caritas

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