Überdurchschnittlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit

(red). Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 745 Personen gesunken. „Zwar ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Oktober saisonüblich, doch fällt er dieses
Jahr mit zehn Prozent weniger arbeitslosen Personen im Vergleich zum Vormonat überdurchschnittlich aus“, erklärt Wolfgang Langer, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg.

„Dieser ungewöhnlich deutliche Rückgang hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen nahmen noch mehr junge Menschen unter 25 Jahren als im Vorjahr ein Studium auf oder haben eine Ausbildung begonnen. Der Rückgang um mehr als 31 Prozent in dieser Personengruppe ist der höchste der vergangenen Jahre. Zum anderen nehmen insbesondere viele ukrainische Geflüchtete an Integrationskursen teil. Während dieser Qualifikation, die aufgrund des damit verbundenen Spracherwerbs Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt ist, gelten sie nicht als arbeitslos“, erläutert Langer.

Von den insgesamt 6.680 Arbeitslosen besitzen 959 (14,4 Prozent) die Staatsangehörigkeit Ukraine. Das sind 198 Personen beziehungsweise 17 Prozent weniger als im Vormonat und 518 Personen beziehungsweise 35 Prozent weniger als im Juni, unmittelbar nach dem Rechtskreiswechsel der ukrainischen Geflüchteten.

Signifikanter Rückgang im SGB III – SGB II weiter höher als im Vorjahr
Von den insgesamt 6.680 Arbeitslosen werden 3.185 und damit 47,7 Prozent von der Agentur für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 455 Personen beziehungsweise 12,5 Prozent weniger. Zieht man den Vergleich zum Oktober 2021 liegt ein Minus von 437 Personen beziehungsweise 12,1 Prozent vor.

Bei den Jobcentern sind derzeit 3.495 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 290 Personen beziehungsweise 7,7 Prozent weniger als im Vormonat. Zum Vorjahresmonat errechnet sich ein Zuwachs um 878 Menschen beziehungsweise 33,5 Prozent, was auf die Registrierung der Geflüchteten aus der Ukraine in der Grundsicherung zurückzuführen ist.

Weniger neu gemeldete Stellen – Bestand aber weiter über Vorkrisenniveau
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem Arbeitgeber-Service (AG-S) von Arbeitsagentur und Jobcentern 983 neue Stellen im Laufe des Monats. Im Vormonatsvergleich sind das 25 mehr. Der Vergleich mit Oktober 2021 ergibt 160 Stellen weniger. „Die Entwicklung des Stellenmarktes deutet auf eine leichte Zurückhaltung der Arbeitgeber*innen bei Neueinstellungen hin. Weiterhin gibt es aber viele offene Stellen, vor allem für Fachkräfte“, führt Wolfgang Langer aus. Der Bestand an offenen Stellen ist mit 6.554 immer noch höher als jeweils im Oktober der
Vorjahre (2021: 6.081, 2020: 4.503). Selbst im Oktober 2019, also vor der Coronakrise, waren im AG-S mit 5.116 weniger offene Stellen vorhanden.

Der größte Anteil an freien Stellen kommt mit 1.324 aus der Arbeitnehmerüberlassung. Danach folgt das verarbeitende Gewerbe mit 1.155 offenen Arbeitsstellen. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind 796 und im Groß- und Einzelhandel 690 Stellen zu vergeben. Das Baugewerbe hat 647 unbesetzte Arbeitsplätze. Das größte Plus gegenüber dem Oktober 2021 gibt es im Groß- und Einzelhandel mit 28,5 Prozent mehr freien Arbeitsstellen.

Stadt und Landkreise

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 3,3 Prozent (Vormonat: 3,6 Prozent, Vorjahr: 3,0 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat um 142 auf 1.755, im Vorjahresvergleich nahm sie um 162 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 711, das sind im Vormonatsvergleich 106 Arbeitslose beziehungsweise 13 Prozent weniger. Im Bereich SGB II liegt sie bei 1.044, was einem Minus von 36 Personen beziehungsweise 3,3 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vorjahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit im SGB III um 172, im SGB II stieg
sie um 334 Personen.

Die Arbeitgeber*innen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Oktober 130 neue Stellen. Das sind 35 weniger als vor einem Monat und 31 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.321 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -71; Vorjahr: + 259).

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt bei 3,7 Prozent (Vormonat 4,2 Prozent und Oktober 2021 3,3 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum September um 126 auf 872, im Vorjahresvergleich nahm sie um 82 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 357 Personen, das sind im Vormonatsvergleich 35 Arbeitslose beziehungsweise 8,9 Prozent weniger. Im Bereich SGB II liegt die Arbeitslosigkeit bei 515, was einem Minus von 91 Personen beziehungsweise 15 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Oktober 2021 stieg die Arbeitslosigkeit im SGB III um vier, im SGB II um 78 Personen.

Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Oktober 155 neue Stellen, das sind genau so viele wie vor einem Monat und 31 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 694 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -35; Vorjahr: +4).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt bei 2,4 Prozent (Vormonat 2,6 Prozent und Oktober 2021 2,2 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum September um 280 auf 2.559, im Vorjahresvergleich nahm sie um 207 zu.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 1.321, das sind im Vormonatsvergleich 175 Arbeitslose beziehungsweise 11,7 Prozent weniger. Im Bereich SGB II liegt sie bei 1.238,
was einem Minus von 105 Personen beziehungsweise 7,8 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Oktober 2021 sank die Arbeitslosigkeit im SGB III um 58, im SGB II stieg sie um 265 Personen.

Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Ansbach meldeten dem Arbeitgeber-Service im September mit 463 neuen Stellen 76 mehr als noch vor einem Monat jedoch 20 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 2.506 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +18; Vorjahr: -26).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Roth liegt bei 2,1 Prozent (Vormonat: 2,3 Prozent und im Oktober 2021 2,1 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat um 197 auf 1.494, im Vorjahresvergleich nimmt sie um zehn ab.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 796, das sind im Vormonatsvergleich 139 Arbeitslose beziehungsweise 14,9 Prozent weniger. Im Bereich SGB II liegt sie bei 698, was einem Minus von 58 Personen beziehungsweise 7,7 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vorjahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit im SGB III um 211, im SGB II nahm sie um 201 Personen zu.

Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Roth meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Oktober 235 neue Stellen, das sind 16 weniger als vor einem Monat und entspricht einem Minus von 78 im Vorjahresvergleich. Insgesamt sind 2.033 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -36; Vorjahr: +236).

Foto: Brigitte Dorr

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