Karin Spitzer referiert vor 240 Frauen im Bethelsaal der Stiftung Hensoltshöhe

Gunzenhausen (red). Am 19 März 2025 lud das Geistliche Zentrum zum jährlichen Frauenfrühstück auf die Hensoltshöhe ein. Rund 240 Frauen folgten der Einladung, um nach dem gemeinsamen Frühstück einem Vortrag der Referentin Karin Spitzer zu folgen.

Karin Spitzer, überregionale Leitung für den Bereich Frauen beim evangelischen Gemeinschaftsverband AB (Augsburger Bekenntnis), sprach sowohl über die biblische Sicht auf Vergebung, als auch über die Schwierigkeiten, die wir Menschen mit ihr haben. Zum Einstieg erzählte Spitzer von einem Attentat auf das Kabinett der britischen Premierministerin Margret Thatcher, welches am 12. Oktober 1984 verübt wurde. Direkt unter dem Bett Ihres PR-Chefs Harvey Thomas detonierte eine Bombe, die er wie durch ein Wunder überlebte. Nach vielen Jahren gelang es ihm, dem Attentäter nicht nur zu vergeben, sondern sogar eine freundschaftliche Beziehung zu ihm aufzubauen.

Beim Thema Vergebung gebe es allerdings nicht automatisch die eine richtige Antwort, die dann für alle passe. Vergebung müsse aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Manchmal werde man selbst schuldig und könne dann vor Gott und Menschen um Vergebung bitten. Ein anderes Mal werde man von anderen verletzt und somit zum Opfer. Manchmal helfe ein klärendes Gespräch oder ein rechtlicher Schritt, der Betroffene vor tiefer Verbitterung bewahren könne.

Mit einer sehr persönlichen Geschichte zeigte Spitzer auf, wie schnell man in Situationen geriete, in denen Vergebung zu einem großen Thema werden könne. „Manchmal werden wir ungefragt mit Lebensumständen konfrontiert, die uns völlig aus der Bahn werfen. Und wir benötigen dann sofort unglaublich viel Kraft, um das zu verarbeiten und damit klar zu kommen“. Spitzer betonte, dass selbst wenn Vergebung ausgesprochen werde, die Gefühle oft blieben. Wut, Trauer oder düstere Gedanken, die Gefühle gingen nicht einfach weg. Stattdessen müsse man lernen, damit umzugehen. Gefühle und Gedanken würden in Predigten leider nur selten bedacht, äußerte Spitzer. Dazu käme, dass indirekt Beteiligte häufig eine schnelle Vergebung fordern würden, in der Hoffnung, dass ihre Vorstellung einer heilen Welt so schnell wie möglich wiederhergestellt werde. Dem setzte Spitzer entgegen: „Vergebung benötigt viel Zeit“.

Ein Musikstück mit Klavier und Geige rundete den gelungenen Vormittag ab. Wann das nächste Frauenfrühstück auf der Hensoltshöhe stattfindet, wird auf der Homepage www.geistliches-zentrum-hensoltshoehe.de bekanntgegeben.

Bildunterschrift: 240 Frauen frühstückten gemeinsam. Foto: Lisa Berg/ Stiftung Hensoltshöhe

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