Höherer Anstieg der Arbeitslosigkeit als saisonal üblich – Stellenzugang und Bestand reduzieren sich weiter
Daten im Überblick
Arbeitslosenzahl im Januar: +1.096 zu Vormonat (+13,9 Prozent) auf 8.971
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +313 (+3,6 Prozent)
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,4 bei 3,4 Prozent
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,3 Prozent
„Saisonal üblich nimmt die Arbeitslosigkeit im Januar zu, viele witterungsabhängige Betriebe wie zum Beispiel aus der Baubranche entlassen im Winter vorübergehend Personal und stellen es im Frühjahr wieder ein. Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vormonat allerdings deutlich gestiegen und dies über das saisonal übliche Niveau hinaus. Gleichzeitig ist sowohl der Zugang an offenen Stellen als auch der Bestand weiter rückläufig. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Rückgang an Stellen ist nicht alleine auf saisonale Schwankungen zurückzuführen. Die konjunkturelle Abschwächung, gepaart mit strukturellen Veränderungen in vielen Branchen, spielt hierbei eine entscheidende Rolle“, erläutert Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg.
„Die Arbeitswelt verändert sich und die Qualifikationen, die gestern gefragt waren, reichen heute oft nicht mehr aus. Deshalb ist es essenziell, dass Beschäftigte und Arbeitssuchende frühzeitig die Möglichkeit bekommen, ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln. Dementsprechend fördern wir seit langem aktiv die Weiterbildung von arbeitslos gemeldeten Menschen genauso wie von Beschäftigten“, erklärt Wolfinger.
Weniger neu gemeldete Stellen – Bestand geht weiter zurück
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern 597 neue Stellen im Laufe des Monats. Das sind 152 bzw. 20,3 Prozent weniger als im Vormonat und 133 bzw. 18,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Bestand an offenen Stellen ist mit 5.011 um 126 niedriger als im Vormonat und um 823 niedriger als im Januar 2024.
Der größte Anteil an freien Stellen im Bestand kommt mit 1.024 aus dem verarbeitenden Gewerbe. Danach folgt die Arbeitnehmerüberlassung mit 843 offenen Arbeitsstellen. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind 671 und im Baugewerbe sind 507 Stellen zu besetzen. Der Groß- und Einzelhandel meldet 387 Arbeitsplätze und das Gastgewerbe 252.
Im Groß- und Einzelhandel sind 27,8 Prozent weniger freie Stellen zu besetzen, im verarbeitenden Gewerbe sind 15,4 Prozent weniger freie Stellen im Bestand als im Vorjahr, im Baugewerbe 14,1 Prozent. In der Arbeitnehmerüberlassung 13,9 Prozent und im Gastgewerbe 4,9 Prozent. Einzig im Gesundheits- und Sozialwesen sind 2,9 Prozent mehr freie Stellen wie im Vorjahr zu besetzen.
Zunahme der arbeitslos gemeldeten Personen bei Agentur für Arbeit und Jobcentern
Von den insgesamt 8.971 arbeitslos gemeldeten Menschen werden 5.242 und damit 58,4 Prozent von der Agentur für Arbeit betreut, 896 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Personen, die bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet sind um 411 beziehungsweise 8,5 Prozent gestiegen.
Bei den Jobcentern sind derzeit 3.729 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 200 Personen mehr als im Vormonat. Zum Vorjahr errechnet sich eine Abnahme um 98 Personen beziehungsweise 2,6 Prozent.
Stadt und Landkreise
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 4,1 Prozent (Vormonat: 3,5 Prozent, Vorjahr: 4,3 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen ist im Vergleich zum Vormonat um 314 gestiegen und liegt bei 2.247. Im Vorjahresvergleich nahm sie um 86 ab.
Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Januar 118 neue Stellen, das sind 5 mehr als vor einem Monat und 21 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.101 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -1; Vorjahr: ‑75).
Bei der Agentur für Arbeit sind 1.213 Personen arbeitslos gemeldet, das sind im Vormonatsvergleich 252 Personen mehr. Beim Jobcenter sind mit 1.034 Personen 62 mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit um 7 Personen zu, im Bereich des Jobcenters nahm sie um 93 Personen ab.
Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt bei 5,3 Prozent (Vormonat: 4,7 Prozent und Vorjahr: 5,0 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im Vergleich zum Vormonat um 150 gestiegen und liegt jetzt bei 1.272 Personen. Im Vorjahresvergleich nahm sie um 84 zu.
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Januar 101 neue Stellen, das sind 55 weniger als vor einem Monat und 32 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind aus dem Stadtgebiet Ansbach 690 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -24; Vorjahr: -99).
Bei der Agentur für Arbeit sind 594 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 84 mehr als vor einem Monat. Beim Jobcenter sind 678 Personen arbeitslos gemeldet und damit 66 mehr als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit um 91 Personen, im Bereich des Jobcenters sank sie um 7 Personen.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt bei 3,1 Prozent (Vormonat: 2,7 Prozent und Vorjahr: 3,0 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen nahm im Vergleich zum Vormonat um 402 zu und liegt jetzt bei 3.423. Im Vorjahresvergleich nahm sie um 187 zu.
Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Ansbach meldeten dem Arbeitgeber-Service im Januar mit 195 neuen Stellen 85 weniger als vor einem Monat und 83 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.883 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -68; Vorjahr: -363).
Bei der Agentur für Arbeit sind mit 2.171 Personen 397 mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Beim Jobcenter sind mit 1.252 Menschen 5 mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit um 152 und im Bereich des Jobcenters um 35 Personen zu.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Roth liegt bei 2,7 Prozent (Vormonat: 2,4 Prozent, Vorjahr: 2,6 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen ist mit 2.029 im Vergleich zum Vormonat um 230 gestiegen und im Vergleich zum Vorjahr um 128.
Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Landkreis Roth meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Januar 183 neue Stellen, das sind 17 weniger als vor einem Monat und 3 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.337 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -33; Vorjahr: ‑286).
Bei der Agentur für Arbeit sind 1.264 Personen arbeitslos gemeldet, das sind im Vormonatsvergleich 163 Personen mehr. Beim Jobcenter sind 765 Personen arbeitslos gemeldet, das sind im Vormonatsvergleich 67 Personen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit um 161 Personen zugenommen und im Bereich des Jobcenters um 33 Personen abgenommen.
Foto: Brigitte Dorr