Zur Stärkung des ländlichen Raums – ILE-Region Fränkisches Seenland-Hahnenkamm setzt neue Schwerpunkte

(red). ILE, das steht für Integrierte Ländliche Entwicklung und bezeichnet eine Plattform der interkommunalen Zusammenarbeit und letztlich auch ein Förderinstrument von Bund und Länder zur nachhaltigen Stärkung des ländlichen Raums. Dieser leidet unter dem gesellschaftlichen Strukturwandel und verliert im Wettbewerb mit strukturstärkeren Räumen an Bedeutung. Übergreifendes Ziel sog. ILE-Konzepte ist es dementsprechend, Regionen als Arbeits-, Erholungs-, Lebens- und als Naturraum zu erhalten, zu stärken und sinnvoll weiterzuentwickeln. Zur Umsetzung von gemeinsamen Maßnahmen haben sich vielerorts Kommunen freiwillig zu sog. ILE-Allianzen zusammengeschlossen. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sind alle Gemeinden und Städte Mitglied einer solchen kommunalen ILE-Arbeitsgemeinschaft. Vor kurzem hat die ILE-Region Fränkisches Seenland-Hahnenkamm mit ihrem Vorsitzenden Karl-Heinz Fitz, Erster Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, eine Evaluierung vorgenommen, die Fortführung der Zusammenarbeit beschlossen und neue Handlungsschwerpunkte definiert.

Zur Bewältigung regionaler Herausforderungen wurde vor gut einem Jahrzehnt mit Unterstützung des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken die ILE-Allianz Fränkisches Seenland-Hahnenkamm gegründet. Mitgliedskommunen sind die Märkte Absberg, Gnotzheim und Heidenheim, daneben Haundorf, Muhr am See, Pfofeld, Polsingen, Theilenhofen, Westheim und die Stadt Gunzenhausen. Außerdem hat sich das schwäbische Auhausen aufgrund der historischen Nähe zu Heidenheim dem Netzwerk angeschlossen. Gemeinsame Ziele zur Verbesserung struktureller Nachteile gab es schon zur Gründungszeit: So sollte beispielsweise ein Leerstands- und Flächenkataster zur Vermarktung leerstehender Bauflächen aufgebaut werden, ein interkommunales Kurzzeitpflegeprojekt entstehen oder eine Genossenschaft namens „Echt Brombachseer“ die Kirschenvermarktung im Raum Kalbensteinberg/Großweingarten vorantreiben. Gemeinsam wurden Inhalte definiert, Perspektiven und Strategien festgelegt. Sinnvolle Projekte zur Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit wurden umgesetzt. Als besonders erfolgreich hat sich bis heute das Förderprogramm Regionalbudget erwiesen, durch das die Mitgliedskommunen 100.000 Euro jährlich für Projekte zur Verfügung gestellt bekommen. Außerdem hat sich die Arbeit am Kernwegekonzept bewährt und wird weiter vorangetrieben. Das operative Geschäft leitet mit viel Fachverstand Regionalberater Dieter Popp, der u.a. über staatliche Förderprogramme informiert und diese gemeinsam mit den Mitgliedsgemeinden umsetzt, daneben aber auch Verbindungen zu anderen ILE-Regionen unterhält und mittlerweile ein großes Netzwerk pflegt.

„In den letzten zehn Jahren haben wir vieles richtiggemacht, zahlreiche, auch kleinere Projekte umsetzen können und dabei einen beachtlichen Mehrwert für unsere Bürgerinnen und Bürger geschaffen“, so ILE-Vorsitzender Karl-Heinz Fitz. „Nun haben wir unsere Ziele überprüft und die Schwerpunkte der kommunalen Allianz neu ausgearbeitet. Künftig sollen die beiden übergeordneten Themenfelder Energie und Mobilität priorisiert betrachtet werden. Der Stadt Gunzenhausen kommt hierbei als regionales Mobilitätszentrum eine führende Rolle zu. Wir beschäftigen uns schon lange mit den Herausforderungen der Mobilitätswende und haben das Know-how, welches wir gerne mit den Mitgliedsgemeinden teilen werden. Dazu soll der öffentliche Personennahverkehr ausgebaut und die Kommunen besser miteinander verbunden werden. Wir sind sicher: Auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte Projekte, beispielsweise durch ein funktionierendes Rufbussystem, können zur Verbesserung der Infrastruktur führen und individuelle Verkehrsbedürfnisse der jeweiligen Gemeinden befriedigen.“

Mehrmals im Jahr treffen sich die Mitgliedskommunen zum Austausch und zum Netzwerken. Gespräche finden auf interkommunaler Ebene statt, Bürgerinnen und Bürger werden bei konkreten Projekten mit einbezogen. „Die Zusammenarbeit ist großartig und wertvoll“, betont Karl-Heinz Fitz. „Wir arbeiten kollegial und konstruktiv auf Augenhöhe, sowie immer ziel- und lösungsorientiert. Letztlich können wir uns nur gemeinsam gegenüber strukturstärkeren Regionen behaupten. Wir sind auf einem guten Weg, haben jedoch noch viel Arbeit vor uns.“

Wer mehr über die ILE-Allianz Fränkisches Seenland erfahren möchte, für den steht Dieter Popp unter Tel. 09837/975708 bzw. per E-Mail an dieter.popp@futour.com gerne zur Verfügung.

Bildunterschrift: In Klosterlangheim haben sich die Mitgliedsgemeinden untereinander ausgetauscht und neue Schwerpunkte definiert. Foto: ILE Fränkisches Seenland-Hahnenkamm/Dieter Popp

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