Zusammenhalt neu leben – Eichstätter Caritasverband unterstützt bundesweite Kampagnen

Eichstätt (red). Die Caritas in ganz Deutschland hat heute eine Kampagne „Zukunft denken, Zusammenhalt leben: #DasMachenWirGemeinsam“ gestartet. „Wir müssen die vor allem aufgrund der Corona-Pandemie derzeit bestehende Spaltung überwinden und Zusammenhalt neu leben“, erklärt der Eichstätter Caritasdirektor Alfred Frank. Der Diözesan-Caritasverband unterstützt die bundesweite Kampagne. Grundlage für Information und gesellschaftlichen Austausch ist wie im vergangenen Jahr die Internetplattform www.dasmachenwirgemeinsam.de.

Umfrage: Wir-Gefühl schwindet

Corona lässt das Wir-Gefühl in der Gesellschaft schwinden. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die der Deutsche Caritasverband im Dezember sowie Anfang Januar vom Institut Forsa durchführen ließ und an der jeweils 1.000 Personen über 14 Jahre teilnahmen. 72 Prozent der Menschen in Deutschland äußerten dabei die Meinung, der gesellschaftliche Zusammenhalt habe durch die Pandemie gelitten. Zwei Drittel sagten aber auch: Institutionen, bei denen sich Menschen ehrenamtlich für andere engagieren, sowie Anbieter von sozialen Hilfen haben in dieser Zeit am meisten dazu beigetragen, die Gesellschaft zusammenzuhalten. Der Beitrag der Medien, der Politik und kultureller Institutionen zum Zusammenhalt in der Pandemie wurde dagegen eher gering bewertet.

„Die Zahlen bestätigen, was unsere Kolleginnen und Kollegen in den Diensten und Einrichtungen erleben. Es gibt großartige Momente gelebter Solidarität und viele Beispiele für ein Zusammenrücken in der Pandemie. Insgesamt überwiegt aber das Gefühl, dass das ‚Wir‘ in der Pandemie erheblich leidet“, kommentiert die deutsche Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa die Ergebnisse. „Die ständige Bedrohung durch das Virus hat die Kräfte erschöpft. Viele Pflegekräfte arbeiten am Limit. Unsere Mitarbeitenden in Beratungsstellen berichten von vermehrten Ängsten, Sorgen und Selbstzweifeln ihrer Klientinnen und Klienten durch Corona. Und welche gesellschaftlichen Spannungen es gibt, kann ja derzeit jeder Mensch auf der Straße oder in den Medien verfolgen“, so Alfred Frank. Auch er hat aber Zeichen der Solidarität erlebt: „zum Beispiel, als bei Corona-Ausbrüchen in unseren Seniorenheimen mit dem Ausfall von Pflegenden Mitarbeitende aus anderen Einrichtungen ausgeholfen haben“.

Die hohen Zustimmungswerte für freiwillig Engagierte und Träger caritativer Arbeit werten die Caritas-Verantwortlichen als Bestärkung und Ermutigung. Denn Wohlfahrtsverbände sind beides: „Orte, an denen die Menschen sich für andere engagieren können – das tun bei der Caritas knapp 700.000 hauptamtliche und eine halbe Million ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und Anbieter von sozialen Hilfen“, so Eva Maria Welskop-Deffaa. „Die Pandemie führt uns vor Augen, wie lebenswichtig sie für viele Menschen sind.“

„Wertekompass intakt“

Aus Sicht der Caritas bilden Werte wie Nächstenliebe, Respekt, Solidarität und Gerechtigkeit das Fundament des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sie freut sich, dass dies auch bei der Umfrage zum Ausdruck kam: So bewerteten 85 Prozent der Befragten „Respekt gegenüber allen Menschen“ als „wichtig“ oder „äußerst wichtig“ für den Zusammenhalt. Bei „Solidarität mit den Schwächsten“ ebenso wie bei „gerechten Chancen für Arme und Ausgegrenzte“ waren mehr als zwei Drittel der Befragten der Meinung, diese Werte seien für den sozialen Kitt wichtig. „Der Wertekompass unserer Gesellschaft ist intakt“, zeigt sich die Caritas-Präsidentin überzeugt. Die Kampagne „Zukunft denken, Zusammenhalt leben: #DasMachenWirGemeinsam“ steht heuer auch im Zeichen des 125-jährigen Jubiläums des Deutschen Caritasverbandes.

Bildunterschrift: Die Caritas startet eine bundesweite Kampagne unter dem Motto „Zukunft denken, Zusammenhalt leben: #DasMachenWirGemeinsam“. Eichstätts Caritasdirektor Alfred Frank (rechts) und sein Stellvertreter Andreas Steppberger unterstützen das Anliegen. Foto: Caritas/Esser

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