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Sehr gute Chancen für Jugendliche – Mehr Ausbildungsstellen in der Region trotz Krisen

(red). „Der Ausbildungsmarkt bleibt ein „Bewerbermarkt“. Das heißt, Jugendliche haben sehr gute Chancen, eine Ausbildungsstelle zu finden, zumal die Zahl der Bewerber*innen fast gleich geblieben ist, während die Zahl der Ausbildungsstellen, trotz der schwieriger werdenden gesamtwirtschaftlichen Lage wieder zugenommen hat“, erläutert Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Ansbach-Weißenburg.

So waren mit 4.266 Ausbildungsstellen 295 beziehungsweise 7,4 Prozent mehr gemeldet als zum Ende des vorigen Berichtsjahrs. Gleichzeitig ist die Zahl der Bewerber*innen mit 2.785 in etwa gleichgeblieben. Das Niveau der Berichtsjahre vor der Coronapandemie (2017/2018: 3.392, 2018/2019: 3.116) erreicht die Zahl der Bewerber*innen nicht mehr, obwohl die Zahl der Schulabgänger*innen nahezu gleichgeblieben ist.

Rein rechnerisch standen heuer jedem/jeder Bewerber*in 1,5 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Vor einem Jahr waren knapp 1,4 Stellen pro Bewerber*in gemeldet. Vor zehn Jahren war das Verhältnis zwischen Bewerber*innen und Stellen noch nahezu
ausgewogen.

Die meisten gemeldeten Bewerber*innen, 1.767 beziehungsweise 63,4 Prozent, haben eine Berufsausbildung begonnen. Eine weitere Schule, ein Studium oder ein Praktikum absolvieren 496 Bewerber*innen beziehungsweise 17,8 Prozent. 142 Bewerber*innen beziehungsweise 5,1 Prozent gehen mittlerweile einer Erwerbstätigkeit nach, 53 oder 1,9 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, bevor es für sie weitergeht. 32 Bewerber*innen beziehungsweise 1,1 leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.

„Eine Berufsausbildung ist ein sehr guter ein Einstieg ins Erwerbsleben und legt die Basis für gute Karrierechancen. Sie bietet jungen Menschen die Möglichkeit, wertvolle praktische Berufserfahrung zu sammeln, erste Verantwortung zu übernehmen und sich stark nachgefragte Fachkenntnisse anzueignen“, ist Claudia Wolfinger überzeugt.

Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen nimmt zu
Von 4.266 gemeldeten Ausbildungsstellen waren Ende September 699 Stellen beziehungsweise 16,4 Prozent unbesetzt. Ein Jahr zuvor waren es noch 13,5 Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 1.423 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch 179 beziehungsweise 12,6 Prozent noch unbesetzt. Im Handel sind von den 977 Stellen noch 134 beziehungsweise 13,7 Prozent unbesetzt. Das Baugewerbe hat 564 Stellen gemeldet, von denen bisher noch 140 beziehungsweise 24,8 Prozent unbesetzt sind. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 247 Stellen angeboten, von denen bislang 54 beziehungsweise 21,9 Prozent nicht besetzt werden
konnten. Im Gastgewerbe konnten bis Ende September von den 173 Ausbildungsstellen 50 beziehungsweise 28,9 Prozent noch nicht besetzt werden.

Flexibilität ist gefragt: Vermittlung in Ausbildung ist auch jetzt noch möglich
Zum Berichtsjahresende waren im Agenturbezirk Ansbach-Weißenburg mit 16 Bewerber*innen weniger als ein Prozent der Ausbildungssuchenden unversorgt. Im letzten Jahr hatten zum Ausbildungsstart 27 Jugendlichen noch keinen Ausbildungsvertrag unterzeichnet. „Für junge Menschen, die bis jetzt noch keinen Ausbildungsplatz haben, bieten sich immer noch viele Möglichkeiten. Rein rechnerisch stehen jedem unversorgten Jugendlichen noch fast 44 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung. Dafür ist Flexibilität auf Seiten der Jugendlichen nötig, auch über alternative Ausbildungsberufe nachzudenken. Aber auch Betriebe sollten schwächeren Bewerber*innen eine Chance geben. Hier können wir mit einer Förderung zum Beispiel im Rahmen der Assistierten Ausbildung unterstützen. Gerne helfen unsere Berufsberatung und unser Arbeitgeberservice, den „Suchradius“ auf beiden Seiten zu vergrößern“, empfiehlt Claudia Wolfinger.

Ausbildungssituation in der Stadt und den Landkreisen

Stadt Ansbach
In der Stadt Ansbach standen im Verlauf des Jahres 315 Bewerber*innen insgesamt 558 Ausbildungsstellen gegenüber; das entspricht 1,77 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. 68 Ausbildungsstellen (12,2 Prozent) waren Ende September noch unbesetzt. Im Handel sind von den 139 Stellen noch 27 beziehungsweise 19,4 Prozent unbesetzt. Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 117 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch sechs beziehungsweise 5,1 Prozent noch unbesetzt. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 49 Stellen angeboten, von denen bislang fünf beziehungsweise 10,2 Prozent nicht besetzt werden konnten. Das Baugewerbe hat 22 Stellen gemeldet, von denen nahezu alle besetzt waren. Im Gastgewerbe konnten von den zehn Ausbildungsstellen nahezu alle besetzt werden.
Unversorgte Bewerber*innen gab es nahezu keine mehr, 143 Bewerber*innen beziehungsweise 45,4 Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. 75 Bewerber*innen oder 23,8 Prozent absolvieren eine weitere Schule, ein Studium oder ein Praktikum. Eine Erwerbstätigkeit haben 20 Bewerber*innen beziehungsweise 6,3 Prozent aufgenommen. Fünf Bewerber*innen beziehungsweise 1,6 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, bevor es für sie weitergeht. Weitere fünf Bewerber*innen beziehungsweise 1,6 Prozent leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.

Landkreis Ansbach
Auch im Landkreis Ansbach gab es mehr Stellen als Bewerber*innen: 1.059 Bewerber*innen und 1.568 Stellen wurden gezählt, also rund 1,5 Stellen pro Bewerber*in. 240 Ausbildungsstellen (15,3 Prozent) waren Ende September noch unbesetzt. Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 641 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch 72 beziehungsweise 11,2 Prozent noch unbesetzt. Im Handel sind von den 315 Stellen noch 31 beziehungsweise 9,8 Prozent unbesetzt. Das Baugewerbe hat 252 Stellen gemeldet, von denen bisher noch 67 beziehungsweise 26,6 Prozent unbesetzt sind. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 72 Stellen angeboten, von denen bislang 18 beziehungsweise 25 Prozent nicht besetzt werden konnten. Im Gastgewerbe konnten bis Ende September von den 60 Ausbildungsstellen 20 beziehungsweise 33,3 Prozent noch nicht besetzt werden.

Unversorgte Bewerber*innen gab es nahezu keine mehr, 700 Bewerber*innen beziehungsweise 66,1 Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. 171 Bewerber*innen oder 16,1 Prozent absolvieren eine weitere Schule, ein Studium oder ein Praktikum. Eine Erwerbstätigkeit haben 57 Bewerber*innen beziehungsweise 5,4 Prozent aufgenommen. 17 Bewerber*innen beziehungsweise 1,6 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, bevor es für sie weitergeht. 13 Bewerber*innen beziehungsweise 1,2 Prozent leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.

Landkreis Roth
Im Landkreis Roth gab es 720 Bewerber*innen und 1.294 Stellen; das entspricht knapp 1,8 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. 256 Ausbildungsstellen (19,8 Prozent) waren Ende September noch unbesetzt, drei Bewerber*innen unversorgt. Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 399 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch 66 beziehungsweise 16,5 Prozent noch unbesetzt. Im Handel sind von den 343 Stellen noch 54 beziehungsweise 15,7 Prozent unbesetzt. Da Baugewerbe hat 192 Stellen gemeldet, von denen bisher noch 50 beziehungsweise 26 Prozent unbesetzt sind. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 56 Stellen angeboten, von denen bislang 18 beziehungsweise 32,1 Prozent nicht besetzt werden konnten. Im Gastgewerbe konnten von den 52 Ausbildungsstellen nahezu alle besetzt werden.

Nur noch drei Bewerber*innen waren unversorgt, 458 Bewerber*innen beziehungsweise 63,6 Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. 131 Bewerber*innen oder 18,2 Prozent absolvieren eine weitere Schule, ein Studium oder ein Praktikum. Eine Erwerbstätigkeit haben 38 Bewerber*innen beziehungsweise 5,3 Prozent aufgenommen. 14 Bewerber*innen beziehungsweise 1,9 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, bevor es für sie weitergeht. Vier Bewerber*innen beziehungsweise 0,6 Prozent leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hatten 691 Bewerber*innen insgesamt 846 Stellen zur Auswahl; das entspricht 1,2 Stellen pro Bewerber*in. 135 Ausbildungsstellen (16,0 Prozent) waren Ende September noch unbesetzt, neun Bewerber*innen unversorgt. Im verarbeitenden Gewerbe waren von den 266 gemeldeten Ausbildungsstellen Ende September noch 35 beziehungsweise 13,2 Prozent noch unbesetzt. Im Handel sind von den 180 Stellen noch 22 beziehungsweise 12,2 Prozent unbesetzt. Das Baugewerbe hat 98 Stellen gemeldet, von denen nahezu alle besetzt sind. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat 70 Stellen angeboten, von denen bislang 13 beziehungsweise 18,6 Prozent nicht besetzt werden konnten. Im Gastgewerbe konnten bis Ende September von den 51 Ausbildungsstellen 15 beziehungsweise 29,4 Prozent noch nicht besetzt werden.

Nur noch neun Bewerber*innen waren unversorgt, 451 Bewerber*innen beziehungsweise 65,2 Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. 119 Bewerber*innen oder 17,2 Prozent absolvieren eine weitere Schule, ein Studium oder ein Praktikum.

Eine Erwerbstätigkeit haben 27 Bewerber*innen beziehungsweise 3,9 Prozent aufgenommen. 17 Bewerber*innen beziehungsweise 2,5 Prozent benötigen noch eine Fördermaßnahme, bevor es für sie weitergeht. Zehn Bewerber*innen beziehungsweise 1,4 Prozent leisten einen gemeinnützigen oder sozialen Dienst wie zum Beispiel Bundesfreiwilligendienst.

Foto: Brigitte Dorr

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