Der Landesverband Bayern der Seiger-Gemeinde nun wieder voll handlungsfähig

(red). Landeskonferenz mit Neuwahlen in Weißenburg – Meinungsaustausch zu aktuellen Themenfeldern: Kürzlich trafen sich die Delegierten des Landesverbands Bayern der Seliger-Gemeinde im „Goldenen Adler“ im Stadtzentrum des mittelfränkischen Weißenburg zu ihrer Landeskonferenz. Corona-bedingt mussten die Neuwahlen der Vorstandschaft immer wieder verschoben werden. Mit der Landeskonferenz in Weißenburg konnte nun wieder „Normalität“ hergestellt und für die nächsten zwei Jahre eine ordentliche Vorstandschaft gewählt werden.

Kommissarischer Vorsitzender Peter Wesselowsky, begrüßte neben der „Multifunktionärin“ Christa Naaß vor allem den Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Weißenburg Jürgen Schröppel sowie den SPD-Kreisvorsitzenden Harald Dösel.

Wesselowsky, ehemaliger 1. Bürgermeister von Ochsenfurt erklärte kurz die Bezeichnung „Seliger-Gemeinde“, bei der es sich nicht „um die Vorstufe zur Heiligsprechung“ handele, sondern um die, nach dem 1. Vorsitzenden Josef Seliger benannte Gesinnungsgemeinschaft der Sudetendeutschen Sozialdemokraten in der 1. Tschechoslowakischen Republik. Wesselowsky verwies auf zukunftsweisende Beschlüsse und auf Aussöhnung bedachte Arbeit der Seliger-Gemeinde seit ihrer Gründung. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, dessen Schwiegermutter auch Sudetendeutsche ist, stellte in seinem Grußwort kurz die Region und im Speziellen die Stadt Weißenburg vor. Er freute sich, dass die Seliger-Gemeinde ihre Landeskonferenz in der mittelalterlichen Altstadt im Schatten des gotischen Rathauses veranstaltete und erläuterte, dass Weißenburg die Patenstadt vom nordböhmischen Kaaden ist. SPD-Kreisvorsitzender Harald Dösel erinnerte daran, dass viele SPD-Ortsvereine erst durch die zugewanderten sudetendeutschen Sozialdemokraten gegründet wurden bzw. erblühen konnten. „Der demokratische Sozialismus, Solidarität und die Tradition der Arbeiterbewegung“ wurden erst durch sie in der Region manifestiert“, so Dösel.

Demokratische Sozialismus, Solidarität und die Tradition der Arbeiterbewegung als Erbe der sudetendeutschen Sozialdemokraten

Christa Naaß, MdL a.D. , Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rates und Präsidiumsmitglied des Bundesvorstands der Seliger-Gemeinde überbrachte die Grüße des Präsidiums und stellte kurz die Aktivitäten des Bundesverbandes, der während der Pandemie vor allem sein digitales Angebot ausgebaut hatte, vor. „Besonders hervorzuheben“, so Christa Naaß, „ist das Format „Seliger-Online“, eine regelmäßig stattfindende Videokonferenz als Angebot an alle Mitglieder zum Austausch mit wichtigen und interessanten Persönlichkeiten der SPD, wie z.B. am 11. Juli 2022 mit Libor Rouek, dem ehemaligen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments.

Außerdem überbrachte sie in ihrer Funktion als Präsidentin der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft die Grüße des Volksgruppensprechers Bernd Posselt. Durch ihn sei die Sudetendeutsche Landsmannschaft neue Wege gegangen. „Mit aktuellen Resolutionen zum Thema Europa, zum Ukraine-Krieg aber auch zu den Minderheitenrechten hat die SL deutlich Position bezogen – und folgte“, so Christa Naaß augenzwinkernd, „damit den Positionen der Seliger-Gemeinde“.

Bei den anschließenden Wahlen konnten die nötigen Vorstandsposten besetzt werden. Der Landesverband Bayern der Seiger-Gemeinde sei nun wieder voll handlungsfähig, stellte Wahlleiterin Christa Naaß abschließend fest. Die neue Vorstandschaft lud anschließend die Delegierten zum Meinungsaustausch ein. Die Themenfelder „Mitgliederwerbung, Jugendarbeit und Projektarbeit“ wurden offen diskutiert und viele Anregungen gesammelt, die in den kommenden Monaten detailliert besprochen und umgesetzt werden sollen.

„Die Seliger-Gemeinde“, so Vorsitzender Wesselowsky abschließend, „ist seit ihrer Gründung eine Brücke zwischen den Menschen. „Sie wird auch in Zukunft durch ihre Aktivitäten den deutsch-tschechischen Dialog stärken und eine Plattform für Gespräche und Diskussionen bieten, die einer friedlichen, demokratischen und nachhaltigen Zukunft Europas dienen“.

Das Wahlergebnis:

1. Vorsitzender: Peter Wesselowsky, Ochsenfurt, 2. Vorsitzender Harald Zahel, Pegnitz; 1. Kassier: Peter Schmid-Rannetsberger, Waldkraiburg; 2. Kassier: Karl Garscha, Bruckmühl; 1. Schriftführer: Peter Kögler, Ansbach; 2. Schriftführer: Gerhard Barenbrügge, München; Revisoren: Walburga Steffan (München) und Herbert Schmid (Weiden); Beisitzer: Renate und Peter Heidler (Hof), Elke Huisel (Memmingen), Dr. Peter Becher (München), Christa Naaß (Haundorf), Inge Aures, MdL (Kulmbach), Reinhold Strobl MdL a.D. (Schnaittenbach), Rainer Pasta (Geiselhöring); Jugendvertreter: Jason Wirth (Hof)

Bildunterschrift: 01

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