Vom Blütenmeer zur Vogelkinderstube am See – Kontrastreiche und aktive Frühlingserlebnisse im Fränkischen Seenland

Fränkisches Seenland (red). Ein weißer Blütenteppich wogt vor dem blauen Frühlingshimmel. Dazwischen funkelt das Wasser des Sees in der Sonne. Eine sanfte Brise trägt zarte Kirschblütenblätter mit sich und bläht die hellen Segel der Schiffe. Reizvolle Kontraste prägen den Frühling im Fränkischen Seenland. Vor allem die Streuobstwiesen zeigen sich nun von ihrer schönsten Seite. Am besten lässt sich die Blütenpracht beim Wandern und Radeln am Seeufer genießen. Noch ist es ruhig an den Stränden und auf den Liegewiesen, aber die Café- und Restaurantterrassen haben schon geöffnet. Hier werden hausgemachte Spezialitäten in der milden Frühlingssonne serviert.

Vom 22. April bis 5. November absolviert die „MS Altmühlsee“ ihre täglichen Rundfahrten. An Bord verbringt man erlebnisreiche Stunden: Gespenster- und Piratenfahrten für Kinder,
Tanzveranstaltungen für jedes Alter, Musikantentreffen oder sogar Pokerabende und Schafkopfrennen für „verspielte“ Passagiere. Die „MS Brombachsee“ hat ihren Anker bereits gelichtet. Der auf Europas Binnenseen einzigartige Trimaran sorgt mit seinem großen Sonnendeck und dem umfassenden gastronomischen Angebot für Kreuzfahrtfeeling. Die Passagiere sind bunt gemischt. An einem Tisch trifft sich eine Damenrunde zum Sektfrühstück, an einem anderen sitzen mehrere Generationen einer Familie zusammen – vom Kleinkind im Buggy bis zum Großvater mit Rollator. Dank Panoramaaufzug sind alle drei Decks des Schiffes barrierefrei erreichbar. Circa eineinhalb Stunden dauert eine Rundfahrt. Unterbrechungen sind an jeder Anlegestelle möglich – etwa in Absberg, nahe des Damms, der den Großen vom Kleinen Brombachsee trennt. Bei diesem Zwischenstopp zeigt sich, was für Früchte die prächtig blühenden Obstbäume am Seeufer tragen – und was aus diesen wird. Im Alten Schulhaus von Absberg ist die „Prunothek“ mit einer interaktiven Ausstellung rund um die Kirsche und die „Echt Brombachseer“-Kirschprodukte untergebracht. Ab Mitte April öffnet sie immer am Freitagnachmittag von 15.00 bis 18.00 Uhr die Türen. Außerhalb der Öffnungszeiten bekommt man die feinen Kirschprodukte ein Stockwerk tiefer im Dorfladen.

Vom Spargel bis zum Löwenzahn-Eis
Im Umland der Seen wachsen noch viele weitere Genüsse, unter anderem ein Star der Frühlingsküche: Rund um die Stadt Roth wird feiner Spargel angebaut. Vom 29. April bis 24. Juni 2023 haben rund 30 örtliche Gastronomen im Rahmen der „Spargel-Genusswochen“ abwechslungsreiche Gerichte mit dem „königlichen Gemüse“ auf der Karte. Morgens gestochen, landet es mittags bereits auf dem Teller – frischer geht es nicht. Appetit holt man sich zum Beispiel bei einem Spaziergang um den ruhigen Rothsee.

Wer das Fränkische Seeland erkundet, kommt außerdem vorbei an den Hopfengärten rund um Spalt, an den Nussbäumen bei Dittenheim oder den Merkendorfer Krautgärten, an Feldern, Rinder- und Schafweiden, Fischteichen – und immer wieder an Hofläden. Hier bekommt man viele Produkte direkt da, wo sie erzeugt wurden, von frischem Gemüse bis hin zu Brot, Nudeln oder Marmeladen. Besonders praktisch sind die Selbstbedienungsautomaten, an denen echt regionale Genüsse rund um die Uhr zu haben sind. Etwa der Eisautomat in Gunzenhausen-Schlungenhof am Altmühlsee: Bestückt ist er mit Bauernhofeis vom Werzingerhof, hergestellt ohne Farbstoffe und künstliche Aromen aus hofeigener Milch und mit kreativen Ideen. Ein Kürbiskerneis, ein fränkisches Kaffee-Eis oder ein Löwenzahn-Joghurteis kommt bei dem sonnigen Frühlingswetter gerade recht.

Elternzeit auf der Vogelinsel
Der kurze Weg vom Brombach- an den Altmühlsee lässt sich gut per Fahrrad zurücklegen. Die Schilder des Fränkischen WasserRadwegs weisen den Weg. Das Herzstück dieser insgesamt rund 460 Kilometer langen Fernstrecke verbindet Rothsee, Großen und Kleinen Brombachsee, Igelsbachsee, Altmühlsee und Dennenloher See. An letzterem blüht die Vielfalt im Schlosspark Dennenlohe mit Süddeutschlands größtem Rhododendronpark. Die Blütezeit der Rhododendren beginnt Mitte April, zuvor sorgen schon Tausende Osterglocken, Blausternchen, Tulpen und frühblühende Azaleen für ein farbenfrohes Naturerlebnis.

Ebenso faszinierend und doch ganz anders ist das Schauspiel, das sich den Naturfans jetzt am Altmühlsee bietet: Eine lange Holzbrücke führt nahe Muhr a.See auf die Vogelinsel, die kein einzelnes Eiland ist, sondern eine ganze Insellandschaft mit Flachwasserzonen – und ein Paradies für Vögel. Jetzt im Frühjahr ist die Luft erfüllt von Tschilpen, Zwitschern und Rufen. Entlang des Rundwegs, der sich zwischen Bäumen und Wasser hindurchschlängelt, gibt es immer wieder etwas zu entdecken. Hier haben Biber ihre Spuren hinterlassen, dort wagt sich eine Gruppe flauschiger Küken aus dem Schilf. Mit Glück lässt sich sogar ein Fischadler auf der Jagd erspähen.

Insider-Tipps am Markttag
Die Insel im Altmühlsee ist der Hotspot für Vogelbeobachtungen, aber längst nicht die einzige Gelegenheit dafür. Ganz in der Nähe befindet sich das Naturschutzgebiet Wiesmet, ein Rückzugsort für seltene Wiesenbrüter. Passender Weise liegt es an der Wandertour „Vogelkundler“, einem der sieben neuen Schlaufenwege des Fernwanderwegs „Der Seenländer“. Jede der Halbtages-, Tages- und Mehrtagestouren startet an einem Bahnhof, was für die An- und Abreise besonders praktisch ist. Die „Vogelkundler“-Tour beginnt am Bahnhof in Muhr a.See. Alle, denen die ganzen 20,5 Kilometer zu lang sind, können die Wanderung problemlos abkürzen, denn die Anlegestellen des Ausflugsschiffes „MS Altmühlsee“ liegen am Weg.

Mit der Abkürzung per Schiff bietet sich auch Gunzenhausen, eines der historischen Städtchen im Fränkischen Seenland, als Startpunkt für die Tour an. Türme mit Storchennestern, Fachwerkhäuser und kleine Gassen verleihen der Stadt, die 2023 den 1200. Jahrestag ihrer ersten urkundlichen Erwähnung feiert, einen besonderen Charme. Besonders lebendig geht es hier – wie auch in den anderen Städten der Region – am Markttag zu. Dann bauen viele regionale Direktvermarkter ihre Stände auf und bieten neben erstklassigen Produkten auch immer Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen. Sicher haben die Einheimischen noch den ein oder anderen Insider-Tipp für die Frühlingstour durchs Fränkische Seenland parat!

Mehr Infos: Tourismusverband Fränkisches Seenland, Hafnermarkt 13, 91710 Gunzenhausen, Tel. 09831/5001-20, E-Mail info@fraenkisches-seenland.de, www.fraenkisches-seenland.de.

Bildunterschrift: Die MS Brombachsee bei den ersten Frühlingsfahrten. Foto: Tourismusverband Fränkisches Seenland

Related Posts

EU-Truck macht heute Station in Weißenburg
Die Perspektive macht den Unterschied
Bundesbankdirektor Markus Schiller zu Gast an der FOSBOS Weißenburg