(red). Die sinkenden Inzidenzen und die zunehmenden Lockerungen lassen auch im Juni die  Arbeitslosenzahlen weiter sinken. Die Arbeitslosenquote liegt mit 2,7 Prozent um 0,1 Pro zentpunkte unter dem Vormonatswert und sogar um 0,5 Prozentpunkte unterhalb des Vorjahres. Der Arbeitslosenbestand liegt mit 6.861 Personen um 1.528 Meldungen oder 18,2 Prozent  unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vormonat geht er um 371 Registrierungen  bzw. 5,1 Prozent zurück. „Dies ist insgesamt ein sehr positiver Verlauf, zumal die Arbeitslosigkeit damit bereits zum  vierten Mal in Folge seit Pandemiebeginn sinkt. Dabei darf man jedoch nicht übersehen,  dass der Wert im Juni 2019 – und somit vor Beginn der Corona-Krise – bereits bei 2,2 Pro zent lag. Aktuell deuten viele Anzeichen auf eine positive Entwicklung des Arbeitsmarktes hin. Als Risiken bleiben jedoch unter anderem die gestiegene Langzeitarbeitslosigkeit und  ein hohes Anforderungsniveau bei vielen der zu besetzenden Arbeitsstellen.“, so Wolfgang  Langer, der stellvertretende Geschäftsführer der Arbeitsagentur Ansbach-Weißenburg.

Arbeitslosenzahl im Juni: 6.861 

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: 8.389

Arbeitslosenquote im Juni: 2,7 %

Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,2 %

Arbeitsstellenangebot 

Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt im Juni erneut deutlich an. Im Vergleich zum Vor jahr erhöht sich der Zugang an neu gemeldeten Stellenangeboten um 44,7 Prozent auf  1.140. Damit werden im Juni zwar 97 Angebote weniger als im Mai gemeldet, der gesamte  Stellenzugang seit Jahresbeginn liegt aber um 43,8 Prozent bzw. 2.083 Stellen über dem  Vorjahreswert.

Insgesamt sind mit 5.300 Arbeitsangeboten 1.013 mehr im Bestand als vor einem Jahr.  Dies entspricht einer Zunahme um 23,6 Prozent. Im Vormonatsvergleich ist ein Plus um  74 Stellen bzw. 1,4 Prozent zu verzeichnen.

Fast alle Branchen melden im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder deutlich erhöhten  Personalbedarf. Ganz besonders ausgeprägt ist unter den Branchen mit hohem Stellenbestand der Anstieg im verarbeitenden Gewerbe. Mit einem Plus um 55,5 Prozent zum Vorjahr sind hier aktuell 877 Arbeitsangebote gemeldet. Die Arbeitnehmerüberlassung verzeichnet mit 1.355 Stellen eine Steigerung um 38,0 Prozent und das Baugewerbe mit 579 Angeboten eine Stellenmehrung um 16,5 Prozent. Das Gastgewerbe meldet mit 311 Stellen einen um 14,8 Prozent gestiegenen Personalbedarf, im Gesundheits- und Sozialwesen  und im Handel liegen mit einer Steigerung um jeweils zehn Prozent mit 617 und 489 Vakanzen ebenfalls viele Stellenangebote vor. Bei 3.847 Meldungen wird von den Arbeitgebern für rund 73 Prozent der offenen Stellen nach einer Fachkraft oder einem Spezialisten  gesucht, lediglich 931 neue Arbeitsplätze sind auf Helferniveau.

Die Wichtigkeit der Beruflichen Weiterbildung steigt weiter 

Die Erfahrungen, auch die der vergangenen Monate unter erschwerten Bedingungen, ha ben gezeigt, dass im Hinblick auf die Veränderungen in der Arbeitswelt die Weiterbildungsbereitschaft und das lebenslange Lernen wichtiger sind denn je. So befinden sich im Juni  bereits wieder 1.114 Personen in einer beruflichen Weiterbildung, die zuvor arbeitslos waren. Dies sind 193 Personen bzw. 21 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Auch qualifizieren sich immer mehr Menschen, die in einem festen Beschäftigungsverhält nis stehen, weiter. „Arbeitgeber heben sich von anderen ab, wenn sie in eine nachhaltige  Unternehmenskultur investieren. Dazu zählen auch die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb. Mit Blick auf die Herausforderungen der Fachkräftegewinnung, der Digitalisierung und des Strukturwandels investieren bereits viele Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten und damit auch in die Mitarbeiterbindung. Die Agentur für Arbeit  bietet dafür mit dem Qualifizierungschancengesetz umfassende Fördermöglichkeiten.“,  wirbt Langer. „Wir fördern über alle Branchen hinweg und hoffen, dass in Zukunft noch  mehr Betriebe und Beschäftigte diese Möglichkeit nutzen. Unternehmen, die ihre Beschäftigten qualifizieren möchten, können sich direkt bei uns melden. Angebote gibt es für Einzelpersonen, aber auch Gruppen aus einem Betrieb. Der Arbeitgeberservice steht den regionalen Firmen gerne informierend und unterstützend zur Seite.“

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II 

Von den insgesamt 6.861 Arbeitslosen werden mit 4.071 rund 59 Prozent von der Agentur  für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 335 Personen bzw. 7,6 Prozent  weniger. Im Vorjahresvergleich liegt ein Minus von 1.334 Personen bzw. 24,7 Prozent vor.

Bei den Jobcentern beziehen 2.790 Arbeitslose Leistungen nach dem SGB II. Im Vergleich  zum Vormonat sind das 36 Personen bzw. 1,3 Prozent weniger. Zum Vorjahr errechnet  sich ein Abbau um 194 Meldungen bzw. 6,5 Prozent.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg – Gunzenhausen 

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 3,1 Prozent (Vor monat 3,3, Vorjahr 3,7). Die Zahl der Arbeitslosen reduziert sich im Vergleich zum Vormo nat um 101 auf 1.652, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 331 ab.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 902, das sind 323 Arbeitslose bzw. 26,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 750, was einem Minus von  acht Personen bzw. 1,1 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich sinkt die  Arbeitslosigkeit im SGB III um 114 Meldungen, im SGB II steigt sie um 13 Personen.

Die Arbeitgeber im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen melden dem gemeinsamen Ar beitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juni 174 neue Stellen. Das sind  21 weniger als vor einem Monat und 30 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 861 freie  Stellen im Bestand (Vormonat: 827; Vorjahr: 905).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth 

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Roth liegt bei 2,3 Prozent (Vormonat: 2,4, Vorjahr: 2,9).  Die Zahl der Arbeitslosen nimmt im Vergleich zum Vormonat um 95 auf 1.687 ab, im Vor jahresvergleich reduziert sie sich um 427.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 1.140, was einem Abbau um 324 Meldun gen bzw. 22,1 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Bereich SGB II liegt sie bei 547 und  damit um 103 bzw. 15,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Vormonatsvergleich sinkt  die Arbeitslosigkeit im SGB III um 75, im SGB II um 20 Personen.

Die Arbeitgeber des Landkreises Roth melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von  Arbeitsagentur und Jobcenter im Juni 314 neue Stellen, das sind 74 weniger als vor einem  Monat und 98 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.585 freie Stellen im Bestand  (Vormonat: 1.538; Vorjahr: 1.209).

 

Foto: Pixabay

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