Sicher durch Gunzenhausen kommen – neue Rollatorspur am Haus des Gastes

Gunzenhausen (red). Wer körperlich beeinträchtigt, schlecht zu Fuß, auf Stöckelschuhen, Inlinern oder mit dem Kinderwagen unterwegs ist, der müht sich im Innenstadtbereich Gunzenhausens an mancher Stelle am groben Pflasterbelag ab. Rollatorspuren können helfen und Bewegung ohne Einschränkungen möglich machen. Die Stadt Gunzenhausen hatte zuletzt am Hafnermarkt eine solche Spur installiert, nun kam eine weitere am Haus des Gastes im Markgräflichen Hofgarten hinzu. Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen, Julia Braun, konnte sich vor Ort von der behindertengerechten Gestaltung überzeugen. „Kopfsteinpflaster sieht zwar super aus und schafft historisches Ambiente, kann für Menschen mit Handicap allerdings schnell zur Belastung werden“, erklärt Julia Braun. „Zur Teilhabe gehört, dass sich jeder Mensch ohne Hindernisse im öffentlichen Raum fortbewegen kann. Daher ist die neue Rollatorspur eine Verbesserung, ermöglicht sie doch festen Fußes bis ins Haus des Gastes zu kommen, z.B. um an Trauungen oder an Veranstaltungen teilzunehmen.“

Die neu gebaute Rollatorspur beginnt noch vor dem Eingangstor in den Markgräflichen Hofgarten an der Fußgängerampel (Bühringerstraße) und führt bis zur Eingangstür des Haus des Gastes. Die Bordsteinkante direkt nach der Ampel wurde herabgesenkt, so dass sich Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollator leichter fortbewegen und direkt nach Überquerung der Straße auf den Bürgersteig wechseln können. Die daran anschließende, 1,40 Meter (mit Umrandung 1,60 Meter) breite Rollatorspur ist optisch unauffällig und hilft durch die Gestaltung auch Sehbehinderten bei der Orientierung. „Als Stadtrat von Gunzenhausen nehmen wir das Bedürfnis nach Barrierefreiheit sehr ernst“, betont Julia Braun. „Regelmäßig diskutieren wir über Verbesserungen und überlegen, was in Gunzenhausen an welcher Stelle sinnvoll und möglich ist. Rollatorspuren integrieren sich gut ins Stadtbild und sind praktikable Lösungen.“

Die Rollatorspur am Haus des Gastes im Markgräflichen Hofgarten wird voraussichtlich im nächsten Jahr erweitert. Barrierefrei erschlossen werden soll noch der Zugang zur vhs-Geschäftsstelle. Die aktuelle bauliche Maßnahme wurde durch das staatliche Förderprogramm „Innenstädte beleben – Abbau baulicher Barrieren im öffentlichen Raum zur behindertengerechten Gestaltung“ mit 80 % bezuschusst, die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 18.000 Euro. Durchgeführt wurden die Arbeiten von der Firma Stefan Wagner Tief- und Pflasterbau aus Unterwurmbach.

Voraussichtlich noch im Herbst möchte die Stadt Gunzenhausen eine weitere Rollatorspur im Innenstadtbereich umsetzen. Dann soll die Strecke Ecke Rathausstraße/Brunnenstraße bis zur Waagstraße und anschließend Richtung Marktplatz erschlossen werden, weitere Bereiche in den nächsten Jahren könnten das Gelände um die evangelische Stadtkirche oder die Zugänge zur Altmühlpromenade sein. „Rollatorspuren sind nicht nur was für Menschen mit Handicap, sondern werden auch von Familien mit Kinderwägen, Skatern oder Fahrradfahrern genutzt“, ergänzt Julia Braun. „Es handelt sich also um richtige Multitools, die eine Innenstadt aufwerten und die Lebensqualität verbessern. Was nützt der idyllischste Pflasterbelag, wenn Menschen ständig auf den Boden schauen müssen, weil sie Angst haben, zu stolpern?“

Haben Sie Fragen zum Thema, beispielsweise zum Nutzen einer Rollatorspur oder warum Barrierefreiheit im öffentlichen Raum unabdingbar ist? Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen, Julia Braun, ist unter julia.braun@gremien.gunzenhausen.de zu erreichen. Nähere Informationen zu ihrem Ehrenamt gibt es unter www.gunzenhausen.de/behindertenbeauftragte.html.

Bildunterschrift: Die ehrenamtliche Behindertenbauftragte der Stadt Gunzenhausen, Julia Braun, überzeugte sich am Haus des Gastes von der behindertengerechten Umgestaltung. Foto: Stadt Gunzenhausen

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