Vielfalt, die begeistert: AELF feierte 100 Jahre mit vielen Besuchern

Roth (red). Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten feierte zusammen mit der Landwirtschaftsschule in Roth 100-jähriges Jubiläum. Bei einer Feierstunde am Vormittag wurde ein Blick auf die lange Geschichte des Amts geworfen – aber auch der wichtige Ausblick in die Zukunft gemacht. Beim anschließenden Tag der offenen Tür konnten sich Landwirte und Landwirtinnen, Verbraucherinnen und Verbraucher, Interessierte und Waldbesitzende zu verschiedensten Themen informieren.

Bei dem Festakt, der dem Tag der offenen Tür vorausging, konnte Behördenleiter Hans Walter knapp 100 geladene Gäste begrüßen: den Festredner Hubert Bittlmayer, Amtschef des Bayerischen Staatministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Landrat Herbert Eckstein, Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum sowie Bundestagsabgeordnete, zahlreiche Bürgermeister, Vertreter von Vereinen und Verbänden, Kollegen und Behördenleiter anderer Ämter und viele ehemalige und derzeitige Mitarbeiter. Der Behördenleiter betonte, dass man mit der Feier ein Zeichen des Dankes an alle Menschen senden wolle, die das Amt und die Schule zu einem wichtigen Dienstleistungszentrum gemacht haben.

„Manches ist geblieben, manches hat sich gewandelt.“, sagte Amtschef des StMELF Hubert Bittlmayer, der die Festrede bei der Feierstunde übernahm. Einen stetigen Wandel haben Land- und Forstwirtschaft über die letzten 100 Jahre erfahren. 1922 wurde in Roth die Landwirtschaftsstelle mit Landwirtschaftsschule gegründet. Die Probleme der damaligen Zeit waren ganz andere als heute – und dennoch an mancher Stelle vertraut. Die Nachkriegszeit des 1. Weltkriegs war geprägt von Hunger. Auch wenn wir dies heutzutage noch nicht erfahren mussten, so wurden uns doch die Auswirkungen des Kriegs und des Klimawandels dieses Jahr in manchen Regalen in den Supermärkten und bei dem Blick auf die Felder deutlich.

Doch die Land- und Forstwirte müssen auch mit vielem anderen in der heutigen Zeit kämpfen. „Heutzutage hat jeder zu allem eine Meinung – wenn auch nicht immer Ahnung“, so Hubert Bittlmayer. Die zukünftigen Generationen der Landwirtschaft müssen daher besonders viel Energie in gute Aufklärung und Pressearbeit investieren. Das sehen Monika Volkert und Manfred Dorner, Kreisbäuerin und Kreisobmann des BBV-Kreisverbands genauso. „Rechnen und wirtschaften können die Landwirtinnen und Landwirte, auch die in der Ausbildung, einwandfrei – aber was bringt das, wenn keiner versteht, was gemacht wird?“, so Manfred Dorner. Mehr Öffentlichkeitsarbeit muss her – für die Mitte der Gesellschaft. So könne man die Verbraucher besser aufklären, warum diese oder jene Tierhaltung verwendet wird, was es mit den Düngemitteln und Verordnungen auf sich hat und vieles mehr. Auch die Hauswirtschaft sollte wieder mehr gestärkt werden, so Monika Volkert. Denn gesunde Ernährung und das Wissen einen guten, ökologischen Haushalt zu führen, kann jeder brauchen. Genannt wurden viele der Ziele, die sich das Amt sowie die Schule für die nächsten Jahre vornehmen wird und muss – aber diesen zuversichtlich entgegenblickt: „Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam werden wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen“, sagte Behördenleiter Hans Walter.

Die bereits erwähnten Verbraucher konnten sich aber schon am Sonntag ab 11.45 Uhr über viele der angesprochenen Themen informieren. Vom Wald der Zukunft, über Getreidearten, Wertschöpfungsketten, Kleiderkonsum, Tierwohl bis hin zum Herdenschutz – um nur einige wenige der vielen Bereiche zu nennen. Rund um das Landwirtschaftszentrum in der Johann-Strauß-Straße – sogar auf dem Sportplatz der angrenzenden Grundschule – in dessen Gemäuer das AELF mit der Schule vor vielen Jahren eine Zeit lang Platz gefunden hatte – wurden Stände, Zelte und Marktwägen aufgebaut. Für das leibliche Wohl sorgten der Verband landwirtschaftlicher Fachbildung mit einem Kuchenverkauf, mehrere Direktvermarkter mit unter anderem Bratwurstsemmeln und Schnittlauchbroten, sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amts und die Studierenden der Schule mit vielen Kostproben – wie beispielsweise, der über dem Lagerfeuer warm gehaltene Reheintopf, der sich so großer Beliebtheit erfreute, dass mehrmals für Nachschub gesorgt werden musste.

Auch für die Kinder war viel geboten: Der Forstbereich des Amts betreute im Innenhof ein Kinderprogramm mit Laubsägen, am Stand des Herdenschutzes wurde gekegelt und auf dem Sportplatz konnten die Kinder Sackhüpfen und sich danach mit einem Pfannkuchen stärken. Der Behördenleiter zeigte sich am Ende des Tags zufrieden: „Es war ein gelungener Tag bei bestem Herbstwetter – nach einer solchen Feierlichkeit – mit einem solchen Team im Rücken – blicken wir den nächsten 100 Jahren mit einem Lächeln und voller Zuversicht entgegen.“

Foto: Laureen Eggmann/AELF-RW

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