Lage am Arbeitsmarkt besser als Stimmung der Wirtschaft – Saisonbedingte Zunahme der Arbeitslosigkeit

Daten im Überblick
Arbeitslosenzahl im Dezember: +278 auf 6.834 (+4,2 Prozent zu Vormonat)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +392 (+6,1 Prozent)
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,1 auf 2,7 Prozent
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 2,5 Prozent

(red). „Wie im Dezember üblich nimmt die Arbeitslosigkeit zu. Dass dies saisonbedingt ist, zeigt sich besonders daran, dass sich vermehrt Arbeitnehmer*innen aus dem Baugewerbe arbeitslos gemeldet haben. Dieses Jahr fällt diese Entwicklung sogar schwächer aus als in den Jahren 2019 bis 2021“, erklärt Claudia Wolfinger, Vorsitzende der Geschäftsführung
der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg. „Rechnet man die arbeitslos gemeldeten Menschen mit ukrainischer Nationalität heraus, ist die Arbeitslosenzahl kleiner als im Vorjahr und nur wenig größer als im Dezember 2019, vor der Coronakrise. Darüber hinaus haben die Arbeitgeber*innen im aktuellen Monat fast genauso viele neue Arbeitsstellen gemeldet wie damals. Alles in allem ist die Lage am Arbeitsmarkt besser als die Stimmung der Wirtschaft. Gleichwohl nehmen wir die Sorgen der Arbeitgeber*innen ernst, beobachten die Entwicklung aufmerksam und handeln vorausschauend“, erläutert Wolfinger.

Viele offene Stellen – Unterstützung durch Qualifizierung
Die Arbeitgeber*innen meldeten dem Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern 1.132 neue Stellen im Laufe des Monats. Im Vormonatsvergleich sind das 21 mehr. Der Vergleich mit Dezember 2021 ergibt 176 Stellen weniger. Der Bestand an offenen Stellen mit 6.020 immer noch höher als jeweils im Dezember der Vorjahre (2021: 5.874, 2020: 4.228). Selbst im Dezember 2019, also vor der Coronakrise, waren mit 4.695 deutlich weniger offene Stellen vorhanden.

Der größte Anteil an freien Stellen kommt mit 1.167 aus der Arbeitnehmerüberlassung. Danach folgt das verarbeitende Gewerbe mit 1.065 offenen Arbeitsstellen. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind 739 und im Groß- und Einzelhandel sind 625 Stellen zu besetzen. Das Baugewerbe meldet 574 Arbeitsplätze und das Gastgewerbe 269. Das größte Plus gegenüber dem Dezember 2021 gibt es im Groß- und Einzelhandel mit 35,3 Prozent mehr freien Arbeitsstellen. „Die Arbeitgeber*innen der Region suchen weiter nach Mitarbeiter*innen und sind bereit
einzustellen. Dabei unterstützt sie unser Arbeitgeber-Service besonders durch die Qualifizierung und Weiterbildung sowohl von arbeitslosen Personen als auch von Arbeitnehmer*innen in Beschäftigung“, führt Claudia Wolfinger aus.

Bei Agentur für Arbeit weniger Arbeitslose als im Vorjahr – bei Jobcenter deutlich mehr Arbeitslose als im Vorjahr
Von den insgesamt 6.834 Arbeitslosen werden 3.457 und damit 50,6 Prozent von der Agentur für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 265 Personen beziehungsweise 8,3 Prozent mehr. Zieht man den Vergleich zum Dezember 2021 liegt ein Minus von 397 Personen beziehungsweise 10,3 Prozent vor. Bei den Jobcentern sind derzeit 3.377 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 13 Personen beziehungsweise 0,4 Prozent mehr als im Vormonat. Zum Vorjahresmonat errechnet sich ein Zuwachs um 789 Menschen beziehungsweise 30,5 Prozent.

Stadt und Landkreise

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 3,5 Prozent (Vormonat: 3,3 Prozent, Vorjahr: 3,2 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum
November um 89 Personen auf 1.843, verglichen mit dem Vorjahresmonat nahm sie um 119 zu.

Die Arbeitgeber*innen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Dezember 205 neue Stellen. Das sind acht mehr als vor einem Monat und 54 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.233 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -26; Vorjahr: +227).

Bei der Agentur für Arbeit sind 839 Personen arbeitslos gemeldet, das sind im Vormonatsvergleich 76 Menschen beziehungsweise zehn Prozent mehr. Beim Jobcenter sind 1.004 Personen arbeitslos gemeldet, was einem Plus von 13 Personen beziehungsweise 1,3 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit um 164, im Bereich des Jobcenters stieg sie um 283 Personen.

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt bei 4,0 Prozent (Vormonat 3,7 Prozent und Dezember 2021 3,4 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Vergleich zum November um 64 zu und liegt jetzt bei 948 Personen. Im Vorjahresvergleich nahm sie um 138 zu.

Die Arbeitgeber*innen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Dezember 175 neue Stellen, das sind 20 mehr als vor einem Monat
und 40 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 713 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +24; Vorjahr: +52).

Bei der Agentur für Arbeit sind 374 Menschen arbeitslos gemeldet, 21 Personen beziehungsweise 5,9 Prozent mehr als vor einem Monat. Beim Jobcenter sind 574 Personen arbeitslos gemeldet, was einem Plus von 43 Personen beziehungsweise 8,1 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit gleich, im Bereich des Jobcenters stieg sie um 138 Personen.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt bei 2,4 Prozent (Vormonat 2,3 Prozent und Dezember 2021 2,2 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum November um 119 auf 2.574, im Vorjahresvergleich nahm sie um 227 zu.

Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Ansbach meldeten dem Arbeitgeber-Service im Dezember mit 457 neuen Stellen 19 weniger als noch vor einem Monat und 17 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 2.199 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -204; Vorjahr: – 322).

Bei der Agentur für Arbeit sind 1.395 Personen arbeitslos gemeldet, das sind im Vormonatsvergleich 125 Personen beziehungsweise 9,8 Prozent mehr. Beim Jobcenter sind 1.179 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Minus von sechs Personen beziehungsweise 0,5 Prozent zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit um 28, im Bereich des Jobcenters stieg sie um 255 Personen.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Roth liegt unverändert bei 2,0 Prozent (Vormonat: 2,0 Prozent und im Dezember 2021 2,1 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um sechs auf 1.469, im Vorjahresvergleich nahm sie um 92 Personen ab.

Die Arbeitgeber*innen des Landkreises Roth meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im November 295 neue Stellen, das sind zwölf mehr als vor einem Monat, jedoch 65 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.875 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -68; Vorjahr: +189).

Bei der Agentur für Arbeit sind 849 Personen arbeitslos gemeldet, das sind im Vormonatsvergleich 43 Personen beziehungsweise 5,3 Prozent mehr. Beim Jobcenter sind 620 Personen arbeitslos gemeldet, was einem Minus von 37 Personen beziehungsweise 5,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit um 205 ab, im Bereich des Jobcenters nahm sie um 113 Personen zu.

Foto: Brigitte Dorr

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