(red). Den dritten Monat in Folge sinken die Arbeitslosenzahlen wieder seit dem massiven Anstieg durch die Corona-Krise vor gut einem Jahr. Der im März 2021 begonnene positive Trend auf dem Arbeitsmarkt setzt sich damit auch im Mai weiter fort. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte zum Vorjahr und liegt mit 2,8 Prozent im Mai erstmals seit Pandemiebeginn wieder unter der Drei-Prozent-Marke.

Der Arbeitslosenbestand nimmt im Vorjahresvergleich um 13,2 Prozent bzw. 1.099 Personen ab. Aktuell sind 7.232 Personen arbeitslos gemeldet. Damit verringert sich der Wert im Vergleich zum Vormonat um 548 bzw. 7,0 Prozent. Claudia Wolfinger, die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Ansbach-Weißenburg erläutert: „Die Aussicht auf eine deutliche Lockerung der Einschränkungen unterstützt die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und lässt die Arbeitslosigkeit in unserem Agenturbezirk erfreulicherweise auch im Mai erneut sinken. Zwar ist bei einem längerfristigen Vergleich mit den Jahren 2018 und 2019 erkennbar, dass die Arbeitslosigkeit noch sichtlich höher ist als vor der Krise, dies ist aber durch den massiven Einbruch aufgrund der Pandemie erklärbar. Der Mitarbeiterbedarf ist in nahezu allen Branchen wieder groß, der Stellenzugang im Mai ist doppelt so hoch wie vor einem Jahr und übersteigt damit auch den Bedarf im Mai 2019 deutlich. Von dieser Entwicklung profitieren alle Personengruppen unter den Arbeitslosen, insbesondere die Älteren, die im Vorjahresvergleich noch das Nachsehen hatten.

Arbeitslosenzahl im Mai: 7.232
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: 8.331
Arbeitslosenquote im Mai: 2,8 %
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,2 %
Arbeitsstellenangebot

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt sich der Zugang an neu gemeldeten Stellenangeboten von 620 auf 1.237. Der Zugang seit Jahresbeginn liegt mit 5.701 Stellen um 43,6 Prozent bzw. 1.731 Angeboten über dem Wert des Vorjahres. Damit ist auch der Wert von Mai 2019 mit 5.727 nahezu wieder erreicht. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen befindet sich mit 5.226 auf einem deutlich höheren Niveau als in den Vorjahren. Im Mai 2020 lag er bei 4.392, im Mai 2019 bei 5.120. Nahezu in allen Branchen sind die Stellenbestände im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich gestiegen. In den Branchen mit hohem Stellenbestand ist der Anstieg im Bereich des verarbeitenden Gewerbes besonders ausgeprägt. Hier liegen mit aktuell 565 Stellen 47,1 Prozent mehr Angebote vor als vor einem Jahr. Die Arbeitnehmerüberlassung verzeichnet mit 1.067 Stellen ein Plus von 36,4 Prozent zum Vorjahr und das Baugewerbe mit 506 Angeboten eine Stellenmehrung um 14,0 Prozent. Im Gesundheits- und Sozialwesen
und im Handel liegen mit 615 und 450 Vakanzen ebenfalls viele Stellenangebote vor, der Zuwachs zum Vorjahr beläuft sich hier jedoch nur auf 4,8 und 2,0 Prozent.

Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2020 bis Mai 2021 meldeten die Arbeitgeber der Region insgesamt 3.547 Berufsausbildungsstellen und damit 321 Stellen oder 8,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber lag hingegen mit 2.504 um 11 höher als ein Jahr zuvor. Das Bewerber-Stellen-Verhältnis ist daher aus Sicht der Ausbildungssuchenden weiterhin positiv: Auf zehn gemeldete Bewerber*innen kamen gut 14 gemeldete Berufsausbildungsstellen. Bisher sind noch 1.883 Ausbildungsplätze unbesetzt, gleichzeitig haben 1.053 Ausbildungsinteressierte noch keine Stelle oder eine Alternative gefunden.

„Der Ausbildungsmarkt ist im Mai noch stark in Bewegung. Deshalb appelliere ich weiterhin an die Arbeitgeber, trotz aller Herausforderungen bei der Ausbildung aktiv zu bleiben und die Lockerungen soweit möglich auch für das Nachholen von Betriebspraktika zu nutzen. Ein Großteil der Jugendlichen hat diese Möglichkeit für die berufliche Orientierung in den letzten Monaten schmerzlich vermisst. Den Jugendlichen die noch Unterstützung bei der Ausbildungssuche brauchen rate ich dringend, sich bei unserer Berufsberatung zu melden. Wir nutzen weiterhin verschiedene Wege, um mit jungen Menschen Kontakt aufzunehmen. Beratung bieten wir telefonisch, per Video und soweit möglich nach den Pfingstferien auch wieder persönlich an den Schulen an. Darüber hinaus stellen wir viele Online-Tools zur Verfügung.“, wirbt Wolfinger.

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II
Von den insgesamt 7.232 Arbeitslosen werden mit 4.406 rund 61 Prozent von der Agentur für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 455 Personen bzw. 9,4 Prozent weniger. Im Vorjahresvergleich liegt ein Minus von 929 Personen bzw. 17,4 Prozent vor. Bei den Jobcentern beziehen 2.826 Arbeitslose Leistungen nach dem SGB II. Im Vergleich zum Vormonat sind das 93 Personen bzw. 3,2 Prozent weniger. Zum Vorjahr errechnet sich ein Abbau um 170 Meldungen bzw. 5,7 Prozent. Von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und dem großen Angebot an Arbeitsstellen profitieren inzwischen auch wieder Menschen, die länger als zwölf Monate arbeitslos sind und damit zu den Langzeitarbeitslosen gehören. Zwar sind immer noch 27,5 Prozent der Arbeitslosen im Langzeitbezug, erstmals seit Pandemiebeginn reduziert sich im Mai aber in beiden Rechtskreisen der Wert im Vergleich zum Vormonat leicht. Innerhalb eines Monats konnten sich somit 34 Langzeitarbeitslose aus dem Leistungsbezug abmelden.

Stadt und Landkreise

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Weißenburg – Gunzenhausen
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt bei 3,3 Prozent (Vormonat 3,6, Vorjahr 3,8). Die Zahl der Arbeitslosen reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 172 auf 1.753, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 262 ab. Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 1.016, das sind 239 Arbeitslose bzw. 19,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 737, was einem Minus von 23 Personen bzw. 3,0 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 155 Meldungen, im SGB II um 17 Personen.

Die Arbeitgeber im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Mai 195 neue Stellen, das sind 13 mehr als vor einem Monat und 94 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 827 freie Stellen im Bestand (Vormonat: 802; Vorjahr: 924).

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt aktuell bei 4,0 Prozent (Vormonat 4,2 und Vorjahresmonat 4,9). Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Vergleich zum Vormonat um 59 auf 957, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 226 ab. Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 453, das sind 158 Arbeitslose bzw. 25,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 504, was einem Minus von 68 Personen bzw. 11,9 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 41, im SGB II um 18 Personen. Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und
Jobcenter im Mai 147 neue Stellen, das sind 23 weniger als vor einem Monat aber 26 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 647 freie Stellen im Bestand (Vormonat: 662; Vorjahr: 768).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt aktuell bei 2,5 Prozent (Vormonat 2,7, Vorjahr 2,9). Die Zahl der Arbeitslosen reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 185 auf 2.740, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 411 ab. Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 1.722, das sind 397 Arbeitslose bzw. 18,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 1.018, was einem Minus von 14 Personen bzw. 1,4 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 163, im SGB II um 22 Personen. Die Arbeitgeber des Landkreises Ansbach melden dem Arbeitgeber-Service im Mai mit 507 neuen Stellen 147 mehr als vor einem Monat und 301 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 2.214 freie Stellen im Bestand (Vormonat: 2.089; Vorjahr: 1.473).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Roth
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Roth liegt bei 2,4 Prozent (Vormonat: 2,6, Vorjahr: 2,7). Die Zahl der Arbeitslosen nimmt im Vergleich zum Vormonat um 132 auf 1.782 ab, im Vorjahresvergleich reduziert sie sich um 200. Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 1.215, was einem Abbau um 135 Meldungen bzw. 10,0 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Bereich SGB II liegt sie bei 567 und damit um 65 bzw. 10,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Vormonatsvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 96, im SGB II um 36 Personen. Die Arbeitgeber des Landkreises Roth melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von
Arbeitsagentur und Jobcenter im Mai 388 neue Stellen, das sind 40 mehr als vor einem Monat und 196 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.538 freie Stellen im Bestand (Vormonat: 1.407; Vorjahr: 1.227).

Foto: Pixabay

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