Besuchersteinbruch auf dem Blumenberg startet mit neuer Pächterin in die Saison 2023

Eichstätt (red). Der Blumenberg zwischen Eichstätt und Schernfeld gehört zu den bedeutendsten Fossilienlagerstätten im Naturpark Altmühltal. Über 800 verschiedene Fossilienarten wurden hier in den Solnhofener Plattenkalken bisher gefunden.

Besondere Berühmtheit erlangte im 19. Jahrhundert ein Original des seltenen Urvogels Archaeopteryx, der heute als „Berliner Exemplar“ im Naturkundemuseum Berlin zu bewundern ist.  Auch außergewöhnliche Libellen und ein Fisch, der mitsamt seiner Beute im Maul versteinert wurde, wurden aus den Kalkschichten geborgen. Zu sehen sind diese Funde im nahen Museum Bergér auf dem Harthof und im Jura-Museum auf der Willibaldsburg.

Um allen die Fossiliensuche zu ermöglichen, hat der Landkreis Eichstätt bereits vor über 40 Jahren den Besuchersteinbruch Blumenberg erschlossen. Insbesondere Schulklassen und Familien mit Kindern gehen hier seitdem auf eine spannende Schatzsuche. Zwar haben die Hobbysammler seither noch keinen Archaeopteryx gefunden – Ammoniten in ihrer unverwechselbaren Schneckenform oder Haarsterne – hübsche Verwandte heutiger Seeslilien findet nahezu jeder.

Der Besuchersteinbruch Blumenberg ist ein zentraler Bestandteil im geotouristischen Netzwerk des Naturpark Altmühltal, unverzichtbar für den Geo-Standort Eichstätt/Schernfeld mit dem Jura-Museum, dem Museum Bergér und dem Umweltstudienplatz der Jugendherberge Eichstätt.

Seit dieser Saison kümmert sich die neue Pächterin, Olivia Schönhofer, engagiert um die Steinbruchbesucher. Am Kiosk erhält der Gast notwendige Utensilien für die Fossiliensuche wie Hammer und Meißel, sachkundigen Rat, wie Platten richtig geborgen und gespalten werden, und anschließend eine erste Einschätzung, was man gefunden hat. Besonders an heißen Tagen schätzen die Besucher zudem das Angebot kühler Getränke und das Bauernhof-Eis aus der Region.

Der Steinbruch öffnet bis 5. November Dienstag bis Sonntag sowie feiertags von 10:00 bis 16:00 Uhr. Bei sehr schlechtem Wetter kann der Steinbruch allerdings geschlossen bleiben. Aktuelle Infos dazu gibt es unter der Telefonnummer 0176 53005882.

Neu in dieser Saison ist eine Fossilien-WEB-App, basierend auf der technischen Basis des Internetauftrittes des Naturparks, mit der die Funde der Besucherinnen und Besucher erstmals schon im Steinbruch digital erfasst werden können.

So kann erstmals ein umfassenderer Überblick über die Funde im Besuchersteinbruch gewonnen werden. Durch die digitale Funderfassung erhofft man sich neue Erkenntnisse über die dortige jurazeitliche Lebenswelt und einen verbesserten Fundnachweis.

In Auftrag gegeben und finanziert hat die Fossilien-WEB-App der Landkreis Eichstätt.  Konzept und Umsetzung lagen in den Händen des Informationszentrums Naturpark Altmühltal Eichstätt. Wissenschaftlich begleitet und beraten wurde das Entwicklerteam von Frau Dr. Christina Ifrim vom Jura-Museum.

Die Erfassung startet voraussichtlich am 1. Juni. Sollte sich die App in der Praxis bewähren, kann sie auch in anderen Besuchersteinbrüchen im Naturpark genutzt werden.

Bildunterschrift: Freuen sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Pächterin des Besuchersteinbruchs Blumenberg (von links): Christoph Würflein (Naturpark Altmühltal), Olivia Schönhofer (Steinbruch Blumenberg), Dr. Christina Ifrim (Juramuseum), Georg Bergér (Museum Bergér).  Foto: Naturpark Altmühltal

Related Posts

Bundesbankdirektor Markus Schiller zu Gast an der FOSBOS Weißenburg
Polizeibericht PI Weißenburg
Polizeibericht PI Treuchtlingen