Klaus Weber im Amt als Obermeister bestätigt

Weißenburg (red). Einige Monate später als geplant konnte durch die gelockerten Corona-Regelungen die Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd nun im Brandenburger Hof abgehalten werden. Neben Neuwahlen von Vorstandschaft und Ausschüssen sowie einem Vortrag zu betrieblichen Versicherungen, stand vor allem die konjunkturelle Entwicklung des Baugewerbes im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung.

Zu Beginn der Versammlung informierte Herwig Krois, Wettelsheim, über besonders wichtige Versicherungen für Betriebe. Besonders ausführlich wurde die Betriebshaftpflichtversicherung erläutert und auf deren Bedeutung hingewiesen. Er erläuterte deren Leistungen bei der Schädigung Dritter aber auch auf den Schutz vor ungerechtfertigten Ansprüchen. Er untermauerte seinen Vortrag mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis.

Innungsobermeister Klaus Weber zeigte sich zunächst erfreut, dass die Betriebe des Baugewerbes nicht mittelbar durch Betriebsschließungen von der Corona-Pandemie betroffen waren. Auch wirtschaftlich habe man noch keine größeren Auswirkungen zu spüren bekommen, so der Obermeister. Allerdings hätten auch die neuen Hygienevorschriften und zusätzliche Kosten durch weitere Baucontainer für Pausen, Kosten verursacht. Auch der eine oder andere Corona- oder Quarantäne-Fall habe manchen Betrieb vor Schwierigkeiten gestellt. Insgesamt aber wolle man nicht klagen, so Weber.

Er berichtete über die aktuell stattfindenden Tarifverhandlungen. Zu einem Ergebnis sei man noch nicht gekommen. Hier lägen die Vorstellungen über die künftige Lage im Baugewerbe zu weit auseinander. Dadurch, dass das Baugewerbe erfahrungsgemäß der üblichen konjunkturellen Entwicklung nachläuft, wird auch bei den Baubetrieben mit Auftragsrückgängen gerechnet. „Wer jetzt in Kurzarbeit oder gar arbeitslos ist, der kauft keine Wohnung oder baut ein Haus“, ist sich Weber sicher.  Da helfe auch die Umsatzsteuersenkung nichts. Unabhängig davon ist deren Wirkung im Baugewerbe sowieso umstritten. Denn der Bau eines Hauses dauert seine Zeit. Und so komme es vor, dass Bauvorhaben, die zwar vor sechs Monaten begonnen wurden, aber jetzt fertig werden, zu 16% abgerechnet werden müssen. Häuser die jetzt in Auftrag gegeben werden, aber erst im neuen Jahr fertig werden, aber mit 19% besteuert werden, berichteten der Obermeister wie auch Geschäftsführer Sebastian Dörr. Zudem klagen die Betriebe diesbezüglich über die Bürokratie und eine verfehlte Wirkung der Maßnahme. „Man hätte in diesem Bereich den Zeitpunkt der Auftragserteilung heranziehen müssen, damit hätte man Impulse erzeugen können, die auch noch über das Jahr 2020 hinaus wirken“, meint der Geschäftsführer.

Anschließend erläuterte er die aktuelle finanzielle Lage der Innung, stellte Jahresrechnung 2019 und Haushaltsplan 2020 ausführlich vor. Nach gestiegenen Kosten in der praktischen Gesellenprüfung sei eine Erhöhung der Materialkomponente bei der Zwischen- und der Gesellenprüfungsgebühr der Maurer und Hochbaufacharbeiter erforderlich. Diese wurde einstimmig genehmigt, auch Jahresrechnung und Haushaltsplan fanden eine vorbehaltlose Zustimmung, nachdem Dieter Reuter und Alexander Papp Entlastung beantragt hatten.

Bevor es zu den turnusgemäßen Neuwahlen ging, informierte der Geschäftsführer noch über das Corona-Ausbildungs-Förderprogramm und anstehende Baustellen-Ersthelferseminartermine.

Klaus Weber, Ellingen, wurde als Obermeister, Hans König, Windischhausen als Stellvertreter und Fachgruppenleiter der Zimmerer bestätigt. Als stellvertretender Fachgruppenleiter wurde Fritz König jun., Niederhofen wiedergewählt. Friedrich Wiedemann jun. (Weiboldshausen) wurde als Lehrlingswart bestätigt, ebenfalls bestätigt wurden Peter Ottmann, Absberg, als Schriftführer, Frieder Hüttinger, Pappenheim-Geislohe, Frank Rieger, Weißenburg, sowie  Helmut Stöhr, Alesheim, der nicht teilnehmen konnte,  als Beisitzer. Für Fritz Remberger, der nicht mehr kandidierte, wurde sein Sohn Markus in den Vorstand gewählt. Die beiden Revisorenämter konnten mit dem wiedergewählten Alexander Papp und der neu gewählten Anna Hüttinger, Treuchtlingen, die dem nicht mehr angetretenen Dieter Reuter, Weißenburg, im Amt folgt, besetzt werden.

Bildunterschrift: Die teils neu- und wiedergewählte Vorstandschaft mit Kassenprüfern und Obermeister Klaus Weber (re). Foto: Kreishandwerkerschaft Mfr.-Süd

Related Posts

EU-Truck macht heute Station in Weißenburg
Die Perspektive macht den Unterschied
Bundesbankdirektor Markus Schiller zu Gast an der FOSBOS Weißenburg