LBV „Go2nature“: Junge Naturfans auf Fledermaussuche

Triesdorf (red).  Ende Juli trafen sich 15 junge Fledermausinteressierte an der Reithalle in Triesdorf, um gemeinsam mit dem Fledermausexperten und ersten Vorsitzenden der LBV Kreisgruppe Ansbach Markus Bachmann, auf die Suche nach den „lautlosen Jägern der Nacht“ zu gehen. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Jugendprojekts „Go2nature“ der LBV-Kreisgruppen Ansbach, Roth-Schwabach und Weißenburg-Gunzenhausen statt. Vom Amphibienkonzert in der Kiesgrube, über Vogelberingung, Biberkartierung bis hin zur Seeadlerbeobachtung sollen jungen Menschen mit dem Projekt Möglichkeiten gegeben werden, ihre Natur vor der Haustür wieder zu entdecken und dabei Einblicke zu gewähren, die sonst oft verborgen bleiben.

Abendsegler, Mausohr und Hufeisennase: Fledermäuse haben nicht nur ausgefallene Namen, sondern faszinieren auch durch ihre besondere Lebensweise. Unsere heimischen Fledermäuse sind nachtaktiv und orientieren sich im Dunkeln mittels Echolotung im Ultraschallbereich. Über Schallwellen, die sie ausstoßen und als Echo von Objekten wieder empfangen, können sie im Flug Hindernissen ausweichen und geeignete Beute finden. Nachtaktive Insekten sind ihre Hauptnahrungsquelle. Mit einem speziellen Messgerät, dem Bat-Detektor, werden die verschiedenen, artspezifischen Frequenzen der Fledermaus-Ultraschalllaute angezeigt und für uns hörbar gemacht.

Am Dienstag,  26. Juli erfuhren die anwesenden Jugendlichen Spannendes über die Lebensweise der heimischen Flugkünstler. Solange es noch hell war, führte Markus Bachmann, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Ansbach und Fledermausberater, in die Biologie der Tiere ein.

Fledermäuse gehören zur Gattung der Fledertiere, von denen es weltweit über 1000 verschiedene Arten gibt. In Bayern wurden bisher 24 Fledermausarten nachgewiesen, eine davon ist die Zwergfledermaus. Obwohl kleiner als eine Streichholzschachtel kann eine solche allein pro Nacht die Hälfte ihres Körpergewichts, das entspricht etwa 2000 Kleininsekten, fressen.

Nach Sonnenuntergang ging die Gruppe zu einem nahegelegenen Weiher. Unterwegs konnten bereits erste Fledermausrufe mit dem Detektor aufgezeichnet werden. Am See angekommen war schon ein besonders feines Fledermausnetz aufgestellt. Mit dem Netz konnten an diesem Abend acht Fledermäuse und zwei verschiedene Fledermausarten gefangen werden. In der Hand konnten die Tiere dann genau nach Art, Alter und Geschlecht bestimmt, gewogen und aus nächster Nähe betrachtet werden. Anschließend wurden die Tiere natürlich wieder freigelassen.

Weitere Informationen zu den nächsten Go2nature-Terminen sind auf der Internetseite des Projektes unter https://mittelfranken.lbv.de/go2nature/ zu finden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Anmeldung wird aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl gebeten.

Über LBV Go2nature: Eine Studie des LBV aus dem Jahr 2021 zeigt: Nicht nur unsere Arten, sondern auch die Artenkenner*innen selbst sind vom Aussterben bedroht. Die LBV- Kreisgruppen Ansbach, Roth-Schwabach und Weißenburg-Gunzenhausen starteten daher ein landkreisübergreifendes Jugendprojekt, um interessierte
Jugendliche wieder an die Natur heranzuführen. Sich mit Gleichaltrigen in der Natur zu treffen und dabei ganz nebenbei spannende Fakten von Expert*innen des LBV zu den verschiedenen Tier- und Pflanzenarten und ihren Lebensräumen zu erfahren, ist das erklärte Ziel des landkreis-übergreifenden Projektes LBV Go2nature.

Foto: Franziska Tank

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