Treuchtlingen (red). „Wir wollen die Marke Naturpark Altmühltal gemeinsam stärken und den Zusammenhalt untereinander leben und ausbauen.“: Mit diesem deutlichen Appell hat Eichstätts Landrat Alexander Anetsberger seine Amtszeit als neu gewählter Vorsitzender des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal e.V. eingeläutet. Die Wahl fand im Rahmen der Mitgliederversammlung am 16. Juli 2020 in Treuchtlingen statt. Neben dem Geschäftsbericht für das Jahr 2019 standen vor allem auch die Marketing-Aktionen des Vereins im Zuge der Corona-Pandemie im Mittelpunkt.
Alexander Anetsberger löst Anton Knapp als Vorsitzenden ab, der auch als Landrat Anetsbergers Vorgänger war. Veränderungen brachte die Wahl auch beim weiteren Vorstand: 2. Vorsitzender ist für die nächsten sechs Jahre nun Essings Bürgermeister Jörg Nowy, 3. Vorsitzende Treuchtlingens Bürgermeisterin Dr. Dr. Christina Becker. Einen großen Dank sprach der Verband Altlandrat Anton Knapp aus, der insgesamt zwölf Jahre an der Spitze stand – eine zukunftsweisende Zeit für den Tourismus im Naturpark Altmühltal: Unter Knapp wurde etwa das umfangreiche Tourismuskonzept für den Naturpark erarbeitet und in Teilbereichen wie etwa der Markenoffensive bereits erfolgreich umgesetzt. Insgesamt steigerte der Naturpark Altmühltal seine Übernachtungszahlen in Knapps Amtszeit um fast 25 Prozent.
Ein „Leuchtturm“ für Radler
Das bestätigen auch die Zahlen des vergangenen Jahres, die Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, den Mitgliedern vorstellte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erreichte der Naturpark Altmühltal von Januar bis Dezember 2019 eine Steigerung von 0,6 Prozent bei den Gästeankünften sowie ein Plus von 1,2 Prozent bei den Übernachtungen. Insgesamt setzte der Naturpark im 50. Jahr seines Bestehens damit den positiven Trend aus den Vorjahren fort.
Neben den Aktionen zum runden Geburtstag startete der Naturpark Altmühltal im Herbst 2019 seine Radoffensive. Radler sind eine der wichtigsten Zielgruppen für die Region, sowohl bei den Übernachtungsgästen als auch bei den Tagesausflüglern. Hier gilt es, den sich ändernden Ansprüchen der Gäste, die jetzt immer öfter mit E-Bikes unterwegs sind, gerecht zu werden. Als „Leuchtturm“ der Radregion wird weiterhin der Altmühltal-Radweg gestärkt: Anfang des Jahres 2020 wurde deshalb das neue Serviceheft zum Altmühltal-Radweg auf der Touristik-Messe CMT in Stuttgart vorgestellt. Wegen den Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden weitere Maßnahmen zum Marketingschwerpunkt Radwandern, wie die Eröffnung des Geo-Radweges auf 2021 verschoben.
Altmühltal-Urlaub gefragt bei Reisenden und Journalisten
Die CMT gehörte leider auch zu den letzten möglichen Aktionen, bevor Corona im Naturpark Altmühltal die Übernachtungen und Gästeankünfte fast vollkommen herunterfahren ließ. Seit der schrittweisen Öffnung der Betriebe können wieder im eingeschränkten Umfang Umsätze im Tourismus generiert werden. „Allgemein ist Urlaub in Deutschland durch Corona mehr gefragt denn je“, erläuterte Würflein. „Das spüren wir auch deutlich an den vielen Anfragen von Journalisten bei uns in der Geschäftsstelle.“ Eine intensive Pressearbeit stand für den Naturpark Altmühltal deshalb in den vergangenen Wochen an wichtiger Stelle. „Wir haben zahlreiche Journalisten und Blogger bei ihren Recherchen im Naturpark Altmühltal betreut. Ihre teils mehrseitigen Berichte und Reportagen erschienen unter anderem in der Süddeutschen Zeitung oder in Magazin wie Bike & Travel, Wandern & Reisen oder Camping & Reise.“ Dazu kam auf regionaler Ebene die Zusammenarbeit mit dem Eichstätter Kurier, dem Weißenburger Tagblatt, dem Altmühl-Boten, den Nürnberger Nachrichten und TV Ingolstadt. „Hier haben wir den Schwerpunkt vor allem auf Geheimtipps gesetzt, um unsere touristischen Hot Spots zu entlasten und den nötigen Abstand zu gewährleisten.“
Nachhaltiges Marketing
Auch beim Online-Marketing in den sozialen Medien wurde dieser Weg verfolgt: Unter #NPAufgehts stellte der Naturpark Wanderrouten abseits der Hauptrouten vor, #NPAufgelesen machte die Nutzer mit Pflanzen und Kräutern aus dem Naturpark Altmühltal vertraut und wird nun als Rezeptformat weitergeführt. Fortgesetzt wird aufgrund der aktuellen Ereignisse auch das Thema Radeln als Marketingschwerpunkt. „Damit kommen wir dem durch Corona noch verstärkten Wunsch nach Aktivurlaub entgegen“, erklärte Würflein. Als neues „Flaggschiff“ neben dem Altmühltal-Radweg dient hier der Geo-Radweg, der 2021 eröffnet wird: Seine Route verbindet die geotouristischen Sehenswürdigkeiten im gesamten Naturpark-Gebiet.
Gemeinsam Marke sein
Als große Herausforderung, aber auch als spannende Aufgabe sieht Landrat Alexander Anetsberger die durch die Corona-Pandemie veränderte Situation des Tourismus im Naturpark Altmühltal. „Wir haben touristisch eine gesunde Basis, die uns in dieser schweren Zeit sehr von Nutzen ist“, betonte er. Dies verband er mit der Aufforderung an die Mitglieder, die Organisationsstruktur des Verbandes zu nutzen. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam als Marke Naturpark Altmühltal auftreten. Das stärkt nicht nur die Marke, sondern auch jeden einzelnen Ort und jeden touristischen Dienstleister. Zusammenhalt leben und ausbauen – das wünsche ich mir für den Tourismus im Naturpark Altmühltal.“
Bildunterschrift: Der alte und der neue Vorsitzende: Eichstätts Altlandrat Anton Knapp (hinten links) übergibt den Vorsitz im Tourismusverband Naturpark Altmühltal an den neuen Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger (hinten rechts), hier zusammen mit Angelika Schäffer, Geschäftsführerin Tourismusverband Franken, und Christoph Würflein, Geschäftsführer Naturpark Altmühltal. Foto: Sissi Wein