Muhr am See (red).  Seit ihrer Installation im Jahr 2012 erfreut sich die Storchen-Webcam auf dem Kirchturm von St. Jakobus in Muhr am See immer größerer Beliebtheit. So können sowohl Einheimische als auch Besucher des Fränkischen Seelandes die Störche auch von zu Hause aus noch beobachten.

Gerade die Aufzucht und das Aufwachsen der Jungstörche ist ein beliebtes Schauspiel. Doch gibt es hierbei nicht immer nur schöne Szenen zu sehen. So kann zum Beispiel aktuell beobachtet werden, dass eines der vier Storchenjungen nicht mehr aufstehen kann. Das Tier versucht es zwar, bewegt auch nach wie vor beide Beine und verändert die Lage im Nest. Es ist auch keine Schnur o.ä. ersichtlich, d.h. er hängt wohl auch nicht irgendwo fest. Möglicherweise hat er sich die Hüfte verrenkt oder das Bein anderweitig verletzt. Bei der Beringung Anfang Juni war jedenfalls bei allen vier Jungen nichts Auffälliges zu erkennen, sonst hätte der Beringer natürlich sofort eingegriffen. Auch konnte der verletzte Storch nach dem Beringen noch stehen. Doch trotz dieses Handicaps nimmt der Kleine aktiv am Familienleben der Störche teil, er bettelt, wird gefüttert und frisst.

Zurzeit häufen sich allerdings auch die Anfragen besorgter Storchenfans, ob man dem Tier denn nicht helfen könne. Doch leider ist aktuell keine menschliche Hilfe für das Tier möglich. Denn dies wäre viel zu riskant, denn dann würden die drei gesunden Storchenkinder vor lauter Angst flüchten, in die Tiefe stürzen und sich verletzen oder vermutlich sogar sterben. Erst wenn die drei richtig flügge sind und der vierte es bis dahin überlebt, dann könnte eine Entnahme gewagt werden. Die momentane Hitze ist zwar auch für die Störche nicht angenehm, aber ähnlich wie Hunde können sie sich durch Hecheln abkühlen. In Ländern wie z.B. Marokko brüten Störche sogar bei bis zu 50°C. Die Altstörche bringen ab und zu auch im Schlund Wasser für die Jungen mit.

Bildunterschrift: Störche im Nest. Foto: Dieter Hopf/  LBV-Bildarchiv

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