Bergtouren trotz Corona – Sektion Treuchtlingen des Deutschen Alpenvereins 2020 und 2021 unterwegs in den Bergen

Treuchtlingen (red). Die Corona-Epidemie hat auch im Tourenprogramm des Treuchtlinger Alpenvereins deutliche Spuren hinterlassen. Viele Touren konnten wegen der verordneten Einschränkungen nicht durchgeführt werden, weil Hüttenübernachtungen und Gruppenfahrten nicht erlaubt waren. Auch die Monatsabende in den Vereinsräumen, die traditionellen Edelweißabende und sogar die Jahreshaupversammlungen mussten abgesagt bzw. verschoben werden. Dies waren schwerwiegende Eingriffe in das Vereinsleben, die bis heute Spuren hinterlassen haben.

Sechs Schneeschuhbergwanderungen im Winter 2020, die in die Ammergauer, Kitzbüheler und Stubaier Alpen sowie in den Bayerischen Wald führten, konnten noch erfolgreich durchgeführt werden, bevor Corona alle weiteren Touren verhinderte. Erst als die Coronawelle im Sommer etwas abflaute, konnten Bergtouren unter Auflagen wieder stattfinden. Die Botanikbergwanderung ins Karwendel, die Seniorenbergfahrt ins Stubai, die alpine Alpenüberquerung über die Tuxer und Zillertaler Alpen nach Gossensass und die Hochtour in die Ötztaler Alpen konnten mit eingeschränkter Teilnehmerzahl, aber mit großem Erfolg durchgeführt werden. Viele andere Touren mussten abgesagt werden, da die Teilnehmer zu starke Bedenken hatten bzw. die Vorschriften wieder verschärft wurden.

Auch 2021 schlug der Virus kräftig zu und verhinderte sämtliche Bergfahrten bis Ende Juni. Die geplanten 7 Schneeschuhtouren, ein Schwerpunkt der Treuchtlinger Aktivitäten im Winter, die in die Ammergauer, Allgäuer, Kitzbüheler und Stubaier Alpen sowie in den Bregenzer und Bayr. Wald führen sollten, entfielen ebenso wie die 2 Skitouren ins Rofan und die Allgäuer Alpen. Die geplanten Bergwanderungen in die Ammergauer und Allgäuer Alpen und in das Dahner Felsenland im Pfälzer Wald, das Sportklettern in Südfrankreich sowie die MTB-Tour in die Tegernseer und Schlierseer Berge fielen dem Coronaunwesen zum Opfer.

Alle waren erleichtert, als die Einschränkungen Ende Juni etwas gelockert wurden und Bergtouren unter besonderen Auflagen wieder möglich waren. Die traditionelle Botanik-Bergwanderung, diesmal im Alpstein in der Schweiz, fand wieder statt und die 7-tägige Rundtour in den blumenreichen Karnischen Alpen und den wilden und ursprünglichen Friauler Dolomiten wurde zu einem Höhepunkt in dieser Saison. Die Senioren wanderten bei schlechtem Wetter um die Starkenberger Hütte im Stubai und eine weitere schöne Tour hatte das Rubihorn im Allgäu zum Ziel. Wetterpech hatten die geübten Berggeher, die im Verwall den 3168 m hohen Hohen Riffler besteigen wollten. Ein Wintereinbruch bescherte den Teilnehmern Schnee, Regen und Kälte, die die Besteigung verhinderten.

Tagesbergwanderungen hatten die Berge um das Gunzesrieder Tal im Allgäu und in die Jachenau in den Bayr. Voralpen zum Ziel. Auch die Klettersteigfreunde kamen am Edelried- Klettersteig am Iseler in den Allgäuer Alpen zu einem Erfolgserlebnis. Da Winterraumübernachtungen zur Zeit wegen Corona nicht möglich sind, wurde die Tour auf das Bergländerheim am Pürschling mit Selbstversorgung verlegt, wo neben einfachem Übernachten und Selbstkochen ein bißchen Bergfeeling aufkam. Für die Tourenleiter Karl Meier, Angelika Rosenbauer, Sammy Jahja, Matthias Denk, Günter Horndasch und Timo Reulein war diese Zeit der Einschränkungen nicht leicht, denn die Vorstellungen und Einwände der Teilnehmer mit den bestehenden Vorschriften in Einklang zu bringen, forderte viel Einfühlvermögen. Dass doch so viele Fahrten durchgeführt wurden, alle ohne Unfälle und Zwischenfälle, ist sehr hoch zu bewerten.

Die Treuchtlinger Bergsteiger und -wanderer haben aus der Coronakrise das Mögliche und Beste gemacht. Zahlreiche Treuchtlinger Mitglieder und solche der benachbarten Sektionen Gunzenhausen und Weißenburg, mit denen Zusammenarbeit vereinbart wurde, nahmen an den Bergfahrten unter Beachtung der Coronaregeln teil und entflohen dem Stress des eingeengten Alltags. Alle hoffen auf ein Ende der Beschränkungen und auf die alte Freiheit in den Bergen. Das in Planung befindliche Tourenprogramm für 2022 wird hoffentlich ihre Wünsche und Vorstellungen erfüllen. Zahlreiche Schneeschuhtouren und Bergwanderungen und -touren unterschiedlicher Anforderungen werden sicher die Herzen unserer Mitglieder höherschlagen lassen. Wir alle hoffen, dass die Fahrten auch stattfinden können.

Foto: Karl Meier

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