Interview mit Jan Janssen, Center Parcs

(red). Die Böden im Gelände der ehemaligen MUNA im mittelfränkischen Pfofeld sind kontaminiert und aufgrund der vorhandenen Schadstoffe wie Asbest und Altölen sowie Kampfmitteln, Munitions- und Sprengstoffresten ist das Betreten des Geländes für Menschen nicht gestattet. Es konnte sich aber, aktuellen Erkenntnissen zufolge, über die Jahre schützenswerte Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume entwickeln.

Jetzt spricht Jan Janssen, Projektleiter von Center Parcs Deutschland über die neuesten Erkenntnisse bezüglich der geplanten Ansiedlung auf dem MUNA Gelände, im Interview.

Wie sieht es aktuell im Wald aus?

Der teilweise ältere und strukturreiche Baumbestand ist in Teilen durch Splitter- und Sprengstoffreste geschädigt, so dass eine forstwirtschaftliche Nutzung nicht in Frage kommt. Zudem erfolgten in den vergangenen Jahren Aufforstungen mit Douglasien und verschiedenen Laubbaumarten, die sich gut entwickelt haben, da das 150 Hektar große Gelände nicht betreten werden durfte. Auf bestimmten Teilflächen des ehemaligen MUNA-Areals konnten sich aufgrund der spezifischen Vegetationsstruktur und der kleinflächig gegebenen, heterogenen (teilweise feuchten) Bodenverhältnisse relevante Tierarten wie beispielsweise bodenbrütende Vögel (Waldlaubsänger), Amphibien (Kammmolch / Laubfrosch) und Reptilien (Zauneidechse) ansiedeln; Teile der ehemals militärisch genutzten Gebäudestrukturen beherbergen unterschiedliche Fledermausarten.

Wie werden Sie beim Bau der neuen Center Parcs Anlage vorgehen?

Der Schutz und die Rücksicht auf Flora, Fauna und Habitate sind für uns von enormer Wichtigkeit. Daher werden wir schützenswerte und wertvolle Naturareale natürlich erhalten und als ökologische Sicherungsflächen ausweisen. Center Parcs investiert darüber hinaus, für die als Voraussetzung für eine Öffnung beziehungsweise Konversion des Geländes zwingend notwendige Sanierung (Kampfmittelräumung / Altlastensanierung / Beseitigung ehemals militärischer Infrastruktur) einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Wie reagieren Sie auf die Bedenken gegen Ihre Planung?

Wir wissen, dass es Bedenken gegen unsere Planung gibt. Daher haben wir auch die Öffentlichkeit über jeden Schritt unterrichtet und kommunizieren sehr transparent. Zwischenzeitlich haben wir im ganzen Fränkischen Seenland Informationsveranstaltungen  durchgeführt, haben alle Haushalte mit Informationsmaterialien versorgt, die unsere Planungen vorstellen, haben eine eigene Internetseite (www.centerparcs-fränkisches-seenland.de) mit umfangreichen Informationen, die Antworten auf die häufig gestellten Fragen liefert, ins Leben gerufen und bieten ein Bürgerbüro an, an das sich alle Interessierten telefonisch und per E-Mail wenden können.

Wie geht es nun weiter?

Vor uns steht ein langes Genehmigungsverfahren. Wir wollen und werden keineswegs wertvolle Natur zerstören. Wir wollen aber eine historische Narbe heilen und das Areal für einen sanften Tourismus nutzbar machen. Für Menschen, die eine intakte Natur vor ihrer Haustür suchen, um hier Urlaub zu machen. Wir sind uns sicher, dass der Center Parcs Ferienpark am Brombachsee die ganze Region stärken wird – auch die Natur. Die ersten Erkenntnisse zu schützenswerten Tieren, Pflanzen und Lebensräumen liegen bereits
vor und nach Erteilung der hierfür notwendigen Genehmigungen können wir nun auch bald die militärischen Altlasten genauestens untersuchen.

Anfang November werden wir auf Grundlage der Ergebnisse der Untersuchungen zu Natur- und Artenschutz sowie aus der Demilitarisierung einen ersten Entwurf zum Masterplan mit Darstellung
unterschiedlicher Nutzungs- bzw. Funktionsbereiche erstellen und auch über diesen transparent informieren.

Bildunterschrift: Center Parcs will naturnahen Tourismus. Details zum Natur- und Artenschutz sollen noch vorgestellt werden. Symbol-Foto: pixabay

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