Nürnberg (red). Wenn Jugendliche sich einen Ausbildungsberuf aussuchen, sind für sie die Karrieremöglichkeiten und die Abwechslung im angestrebten Beruf entscheidend. Geht es um den Ausbildungsbetrieb, stehen dagegen Wohnortnähe und Übernahmechancen im Vordergrund. Das ergab eine Studie, die mehrere angehende Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung der Berufsschule 4 in Nürnberg (B4) durchgeführt haben. Auftraggeber war die IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Die Ergebnisse im Überblick 

Die drei wichtigsten Aspekte bei der Wahl eines Ausbildungsberufes sind die künftigen Karrieremöglichkeiten (52 Prozent), interessante und abwechslungsreiche Inhalte des Berufes (47 Prozent) und gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt (35 Prozent). 

Bei der Entscheidung für den eigenen Ausbildungsbetrieb waren dagegen vor allem Wohnortnähe (46 Prozent), Übernahmewahrscheinlichkeit (42 Prozent) und Aufstiegs-/Karrieremöglichkeiten entscheidend. 

Wichtigster Informationskanal bei der Wahl des Berufes sind Freunde und Familie. Erst danach folgen Jobbörsen im Internet, die Berufsberater der Agentur für Arbeit und Berufsbildungsmessen. 

Vorrangig sind die Auszubildenden über Stellenanzeigen auf der Homepage des Betriebs auf ihren Ausbildungsplatz aufmerksam geworden. Lediglich drei Prozent der Befragten haben über Social-Media-Kanäle von ihrem Ausbildungsplatz erfahren.

Auszubildende wünschen sich die Möglichkeit, den Betrieb und vor allem den Ausbildungsberuf im Vorfeld zu kennenzulernen, beispielsweise durch Praktika oder Aushilfsjobs.

Ausführliche Ergebnisse der Untersuchung finden Interessierte unter www.ihk-nuernberg.de/Azuzu.

Hintergründe zur Studie

Im Rahmen des berufsschulischen Ausbildungsteils managen die angehenden Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung ein eigenständig durchgeführtes Projekt. Dieses reicht von der Erstellung eines Projektauftrages über die Durchführung der Befragung bis zur Präsentation der Ergebnisse an den Auftraggeber. Hierzu Uwe Krabbe, Leiter der B4: „Uns als B4 freut es immer besonders, wenn die Auszubildenden einen externen Auftrag, wie hier von der IHK Nürnberg für Mittelfranken erhalten, eine Befragung aus der Praxis für die Praxis durchzuführen. Gerade die Besprechungen mit den Auftraggebern und vor allem die Präsentation vor einem größeren Kreis, wie dem Berufsbildungsausschuss, lässt die angehenden Markt- und Sozialforscher an ihren Aufgaben wachsen.“

Der Auftrag der IHK an die fünf jungen Marktforscher im zweiten Ausbildungsjahr bezog sich auf die Fragen „Wie entscheiden sich Azubis für einen Ausbildungsberuf?“ und „Welche Kriterien legen sie bei der Wahl des Ausbildungsbetriebes fest?“ Hierzu befragten die Azubis in Abstimmung mit der Regierung von Mittelfranken und dem Amt für berufliche Schulen der Stadt Nürnberg die mittelfränkischen IHKAzubis im 1. Ausbildungsjahr. Fast 1.000 Azubis quer durch alle Branchen nahmen an der Befragung im Frühjahr 2019 teil. „Die Ergebnisse spiegeln durchaus die Realität wider, zumal sich einerseits Azubis aus allen Branchen beteiligt haben und auch weitere Kriterien wie Geschlechterverteilung oder Vorbildung der Azubis der Realität entsprechen“, so Stefan Kastner, Leiter des Geschäftsbereiches Berufsbildung bei der IHK Nürnberg.

Bildunterschrift: Wenn die Chance auf eine Übernahme besteht, ist dies für fast die Hälfte der Ausbildungssuchenden ein Grund, sich für einen Betrieb zu entscheiden. Foto: pixabay

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